Bewegtbilder und andere Wirklichkeiten [in Stasis]
Ben (Gast) am 2011-12-07 00:04
Dass es solche Serien nicht mehr gibt hat vermutlich viel mit der veränderten Rezeptionssituation zu tun. Man sieht den 80er-Serien deutlich an, dass sie für bestimmte Zeitslots im Fernsehen produziert wurden und nicht für DVDs, Tivos und Internetstreaming.
Apropos The Shield, sehe ich mir auf Deine Empfehlung hin grade an. Gefällt mir. Nicht so Tatort-mäßig wie The Wire. Was mit allerdings sauer aufstößt ist der Subplot um den homosexuellen Straßencop. Es wird zwar ab und an mal angedeutet dass das wegbeten der Homosexualität seine Grenzen haben könnte, aber auch drei Staffeln später bleibt der Konflikt aus. Passiert da noch was, oder schweigt man aus Angst vor der religiösen Rechten das Thema nun einfach tot? "Gründe eine Familie, dann bist du nicht mehr schwul" ist als Message einer aktuellen Serie wirklich wirklich bitter.
PS: Kein Witz, hast Du Dir mal "Alarm für Cobra 11" oder "Lasko" angesehen? Das kommt den idealisierten 80er schon ganz schön nahe. Kein Inhalt, aber viele schlecht choreographierte Prügelszenen und übertriebene Explosionen. Als besonderen Bonus gibt es Schauspieler und Locations die bei ihrem versuch Internationale Coolness und harte Action darzustellen das provinzielle so fürchterlich betonen.
Das wäre mal ein interessantes Thema, inwiefern moderne Serien tatsächlich durch die Rezeptions-/Distributionssituationen sich veränderten. Sind bspw. die "großen" HBO-Serien der frühen 2000er u.a. dem DVD-Medium geschuldet? Ein Faktor bei den Actionserien ist wohl aber auch, dass in den 80ern Gewalt noch anders dargestellt/akzeptiert wurde - die Actionstreifen waren ja ziemlich "in your face", was sich dann auch abgeschwächt im TV wiederspiegelte.
The Shield: Es gibt da immer mal wieder kleinere Eskalationen, aber es bleibt eine Nebenstory, wenn ich mich recht erinnere. Ich würde nun aber auch nicht sagen, dass die Behandlung des Motivs nur auf "Beten gegen Homosexualität" reduziert werden kann, auch wenn diese Deutung nicht abzutun ist. Ich glaub, die weibliche Polizisten brachte das Thema ja hin und wieder zur Sprache.
Gefühl: Anfang der 2000er war es "in" bei US-Serie, Homosexualität offen/plakativ zu behandeln (Six Feet Under). Aber die Schreiber von The Shield merkten dann schnell, dass sie darauf eigentlich keinen Bock haben und setzten den Fokus anderweitig.
Hehe, die deutschen Serien hab ich in der Tat komplett ausgeblendet, aber es stimmt, dass Cobra 11 wohl vom Konzept heutzutage ziemlich einzigartig sind. Ehrlich gesagt fand ich's damals wie auch Lasko schwer erträglich bzw. bis auf paar Autobahnstunts öde - hat sich da was getan (wohl kaum)? Wie du schreibst: Die wollen so bemüht cool sein.
Und was in meinem Strike-Back-Artikel wohl leider nicht deutlich wurde: Einfach eine Neuauflage vom A-Team will ich nicht, Charaktertiefe und Handlungsbögen heutiger Zeit will ich nicht mehr missen. Man müsste es aber halt mit brachialer Action kombinieren.
Apropos The Shield, sehe ich mir auf Deine Empfehlung hin grade an. Gefällt mir. Nicht so Tatort-mäßig wie The Wire. Was mit allerdings sauer aufstößt ist der Subplot um den homosexuellen Straßencop. Es wird zwar ab und an mal angedeutet dass das wegbeten der Homosexualität seine Grenzen haben könnte, aber auch drei Staffeln später bleibt der Konflikt aus. Passiert da noch was, oder schweigt man aus Angst vor der religiösen Rechten das Thema nun einfach tot? "Gründe eine Familie, dann bist du nicht mehr schwul" ist als Message einer aktuellen Serie wirklich wirklich bitter.
PS: Kein Witz, hast Du Dir mal "Alarm für Cobra 11" oder "Lasko" angesehen? Das kommt den idealisierten 80er schon ganz schön nahe. Kein Inhalt, aber viele schlecht choreographierte Prügelszenen und übertriebene Explosionen. Als besonderen Bonus gibt es Schauspieler und Locations die bei ihrem versuch Internationale Coolness und harte Action darzustellen das provinzielle so fürchterlich betonen.
The Shield: Es gibt da immer mal wieder kleinere Eskalationen, aber es bleibt eine Nebenstory, wenn ich mich recht erinnere. Ich würde nun aber auch nicht sagen, dass die Behandlung des Motivs nur auf "Beten gegen Homosexualität" reduziert werden kann, auch wenn diese Deutung nicht abzutun ist. Ich glaub, die weibliche Polizisten brachte das Thema ja hin und wieder zur Sprache.
Gefühl: Anfang der 2000er war es "in" bei US-Serie, Homosexualität offen/plakativ zu behandeln (Six Feet Under). Aber die Schreiber von The Shield merkten dann schnell, dass sie darauf eigentlich keinen Bock haben und setzten den Fokus anderweitig.
Hehe, die deutschen Serien hab ich in der Tat komplett ausgeblendet, aber es stimmt, dass Cobra 11 wohl vom Konzept heutzutage ziemlich einzigartig sind. Ehrlich gesagt fand ich's damals wie auch Lasko schwer erträglich bzw. bis auf paar Autobahnstunts öde - hat sich da was getan (wohl kaum)? Wie du schreibst: Die wollen so bemüht cool sein.
Und was in meinem Strike-Back-Artikel wohl leider nicht deutlich wurde: Einfach eine Neuauflage vom A-Team will ich nicht, Charaktertiefe und Handlungsbögen heutiger Zeit will ich nicht mehr missen. Man müsste es aber halt mit brachialer Action kombinieren.