Die ersten Staffeln: Dracula & Sleepy Hollow
Dracula
Kurz vor 1900 taucht Dracula (Jonathan Rhys Meyers) inkognito in London auf, um als reicher Amerikaner Alexander Grayson hiesige Großindustrielle zu ruinieren. Hinter ihm steht Van Helsing (Thomas Kretschmann), der den Vampir einst wiederbelebte (!), um sich mit dessen Hilfe an der obskuren und übermächtigen Geheimgesellschaft Orden des Drachen zu rächen. Somit nimmt die Serie Bram Stokers bekannte Charaktere - auch Jonathan Harker (Oliver Jackson-Cohen) und Mina Murray (Jessica De Gouw) - und ordnet sie teils neu an. Die zehnteilige Staffel beginnt behäbig, längere Zeit glänzt hauptsächlich Dracula durch überheblich-manipulatives Gehabe und melancholisches Geraune.
Die mal mehr, mal weniger offen ausgetragenen Machtkämpfe zwischen dem Vampir und dem Geheimorden sind nett, aber nicht übermäßig komplex. Darüber werden Jonathan und Mina langsam in den Bann Draculas gezogen, auf die eine und andere Art. Zum Ende hin passiert Manches jedoch überhastig, dafür ist das Finale spektakulär. Ob eine zweite Staffel vorgesehen ist, ist mir nicht bekannt. Erzählerisch ist Dracula nicht weiter auffällig, aber bietet mit dem herrschaftlich-spätviktorianischen England einen ansehnlichen Hintergrund. Ohne den hätte die Serie viel verloren, zumal Vampire seltsamerweise kaum im Fokus stehen.
Dracula | UK/USA 2013 | Created by Cole Haddon | Darsteller: Jonathan Rhys Meyers, Oliver Jackson-Cohen, Jessica De Gouw, Thomas Kretschmann, Katie McGrath, Nonso Anozie, Victoria Smurfit, Ben Miles u.a.
Sleepy Hollow
Noch ein bekanntes Buch (oder dessen Verfilmungen), das zu einer TV-Serie umgebaut wurde: Washington Irvings Geschichte vom kopflosen, dafür köpfenden Reiter. Budgetschonend, aber nicht unclever wird der Protagonist Ichabod Crane (Tom Mison) dabei in unsere Gegenwart transportiert, um verbunden durchs Schicksal mit der Polizistin Abigail Mills (Nicole Beharie) dem Bösen Einhalt zu gebieten. Da nicht jede Woche der reitende Untote bekämpft werden kann, entwirft die Serie ein abstrus-interessantes Setting um die drohende Apokalypse, deren vier Reiter, Hexen, Ichabods im Fegefeuer gefangenen Gattin Katrina (Katia Winter mit wenig Auftritten) und den jahrhundertelangen Geheimkrieg gegen die Hölle. Die Serie kann sich dabei nicht recht entscheiden, ob sie eher willkürlich Dämonen und Handlanger gegen das zunehmend anwachsende Heldengespann auffahren oder die Haupthandlung verfolgen soll. Und wenn es gar nicht weitergeht, taucht irgendein altes Dokument oder Artefakt auf, dass alle haben wollen.
Atmosphärisch oder gar gruselig ist Sleepy Hollow selten, Heiterkeit kommt durchs Ichabods Fremdartigkeit in der modernen Welt auf. Das Finale der 13 Folgen umfassenden ersten Staffel ist nicht besonders aufsehenerregend, lässt den Zuschauer aber durchaus neugierig auf die bereits bewilligte Staffel 2 zurück. Eine typische Phantastikserie der letzten Zeit - harmlos, ohne Ecken und Kanten, aber leidlich unterhaltsam dank sympathischem Ensemble.
Sleepy Hollow | USA 2013+ | Created by Alex Kurtzman, Roberto Orci, Phillip Iscove & Len Wiseman | Darsteller: Tom Mison, Nicole Beharie, Orlando Jones, Katia Winter, Lyndie Greenwood, John Noble, John Cho, Clancy Brown u.a.
Kurz vor 1900 taucht Dracula (Jonathan Rhys Meyers) inkognito in London auf, um als reicher Amerikaner Alexander Grayson hiesige Großindustrielle zu ruinieren. Hinter ihm steht Van Helsing (Thomas Kretschmann), der den Vampir einst wiederbelebte (!), um sich mit dessen Hilfe an der obskuren und übermächtigen Geheimgesellschaft Orden des Drachen zu rächen. Somit nimmt die Serie Bram Stokers bekannte Charaktere - auch Jonathan Harker (Oliver Jackson-Cohen) und Mina Murray (Jessica De Gouw) - und ordnet sie teils neu an. Die zehnteilige Staffel beginnt behäbig, längere Zeit glänzt hauptsächlich Dracula durch überheblich-manipulatives Gehabe und melancholisches Geraune.
Die mal mehr, mal weniger offen ausgetragenen Machtkämpfe zwischen dem Vampir und dem Geheimorden sind nett, aber nicht übermäßig komplex. Darüber werden Jonathan und Mina langsam in den Bann Draculas gezogen, auf die eine und andere Art. Zum Ende hin passiert Manches jedoch überhastig, dafür ist das Finale spektakulär. Ob eine zweite Staffel vorgesehen ist, ist mir nicht bekannt. Erzählerisch ist Dracula nicht weiter auffällig, aber bietet mit dem herrschaftlich-spätviktorianischen England einen ansehnlichen Hintergrund. Ohne den hätte die Serie viel verloren, zumal Vampire seltsamerweise kaum im Fokus stehen.
Dracula | UK/USA 2013 | Created by Cole Haddon | Darsteller: Jonathan Rhys Meyers, Oliver Jackson-Cohen, Jessica De Gouw, Thomas Kretschmann, Katie McGrath, Nonso Anozie, Victoria Smurfit, Ben Miles u.a.
Sleepy Hollow
Noch ein bekanntes Buch (oder dessen Verfilmungen), das zu einer TV-Serie umgebaut wurde: Washington Irvings Geschichte vom kopflosen, dafür köpfenden Reiter. Budgetschonend, aber nicht unclever wird der Protagonist Ichabod Crane (Tom Mison) dabei in unsere Gegenwart transportiert, um verbunden durchs Schicksal mit der Polizistin Abigail Mills (Nicole Beharie) dem Bösen Einhalt zu gebieten. Da nicht jede Woche der reitende Untote bekämpft werden kann, entwirft die Serie ein abstrus-interessantes Setting um die drohende Apokalypse, deren vier Reiter, Hexen, Ichabods im Fegefeuer gefangenen Gattin Katrina (Katia Winter mit wenig Auftritten) und den jahrhundertelangen Geheimkrieg gegen die Hölle. Die Serie kann sich dabei nicht recht entscheiden, ob sie eher willkürlich Dämonen und Handlanger gegen das zunehmend anwachsende Heldengespann auffahren oder die Haupthandlung verfolgen soll. Und wenn es gar nicht weitergeht, taucht irgendein altes Dokument oder Artefakt auf, dass alle haben wollen.
Atmosphärisch oder gar gruselig ist Sleepy Hollow selten, Heiterkeit kommt durchs Ichabods Fremdartigkeit in der modernen Welt auf. Das Finale der 13 Folgen umfassenden ersten Staffel ist nicht besonders aufsehenerregend, lässt den Zuschauer aber durchaus neugierig auf die bereits bewilligte Staffel 2 zurück. Eine typische Phantastikserie der letzten Zeit - harmlos, ohne Ecken und Kanten, aber leidlich unterhaltsam dank sympathischem Ensemble.
Sleepy Hollow | USA 2013+ | Created by Alex Kurtzman, Roberto Orci, Phillip Iscove & Len Wiseman | Darsteller: Tom Mison, Nicole Beharie, Orlando Jones, Katia Winter, Lyndie Greenwood, John Noble, John Cho, Clancy Brown u.a.