arte Trash II
Es ist schon interesssant, was arte alles in seine "Trash"-Rubrik reinpackt. Anfangs noch unsägliche Russ-Meyer-Langweiler und merkwürdige Japanstreifen wie Sachiko Hanai. Auch George Romeros 1985er Klassiker Zombie 2, besser bekannt als Day of the Dead, lief im Oktober letzten Jahres in einer anscheinend eigenen Schnittfassung, trotzdem leider enorm gekürzt. Und Christoph Schlingensiefs experimentelle Egomania von 1986 mit Udo Kier und Tilda Swinton war derart sperrig, dass ich nur die ersten paar Minuten durchgehalten habe.
Gestern Nacht wurde Ein Loch in meinem Herzen von Lukas Moodysson gesendet, der mit Raus aus Åmål und dem trostlosen Lilja 4-ever Stammgast in den dritten Programmen ist. Ich wage zu bezweifeln, dass dies auch Loch in meinem Herzen zuteil wird, denn dazu ist das in seiner DV-Optik dokumentarisch anmutende Kammerspiel samt teils elliptischer Montage sicher zu schroff. Arte umreißt den Inhalt wie folgt:
Gestern Nacht wurde Ein Loch in meinem Herzen von Lukas Moodysson gesendet, der mit Raus aus Åmål und dem trostlosen Lilja 4-ever Stammgast in den dritten Programmen ist. Ich wage zu bezweifeln, dass dies auch Loch in meinem Herzen zuteil wird, denn dazu ist das in seiner DV-Optik dokumentarisch anmutende Kammerspiel samt teils elliptischer Montage sicher zu schroff. Arte umreißt den Inhalt wie folgt:
«Während der versoffene Vater mit Kumpel Geko und der jungen Tess Amateur-Pornos dreht, verbarrikadiert sich Sohn Eric in seinem Zimmer, um sich seiner Würmerzucht zu widmen. Gewalt, sexuelle Enthemmung und emotionale Isolierung prägen das Zusammenleben dieser ungewöhnlichen Wohngemeinschaft und führen schließlich zum Eklat.»Dem ist auch kaum etwas hinzuzufügen, wobei ich den "Eklat" bzw. das Filmende nicht mitbekam - ich zappte nämlich regelmäßig desinteressiert weg, da mir das Spektakel manchmal zu derb inszeniert war. Heiko Hanel meinte in der Splatting Image 61 (März 2005):
«Eine kommerzielle Auswertung dieses Statements zum Stand der Dinge in Ländern, wo Menschen keine größeren Sorgen haben, ist kaum vorstellbar. Nicht wegen Sex und Gewalt, sondern weil die Charaktere so unerträglich sind. Eine großartige Leistung der vier Schauspieler. Ein großer Film.»
ARTE ist cool!
Nun ja, was ARTE angeht - da kam Mal in den 90ern Romeros "Martin", der mich wirklich umgeblasen hat. Unglaublich guter Film - Romeros Bester, meiner Meinung nach! Er kam jedenfalls seitdem nie wieder im Fernsehen und ich weiß, dass ich auch sehr lange gesucht habe, bis ich ihn auf DVD finden konnte. Was ich damit sagen will ist, ehm, dass ARTE wirklich cool sein kann, weil sie immer wieder Filme zeigen, die ich sonst nie gesehen hätte. All' die Film-Freaks lachen mich jetzt wahrscheinlich aus aber, hey, man kann sich nicht überall auskennen. Auch Kitanos "Violent Cop" und "Sonatine" habe ich, glaube ich, auf ARTE gesehen. Und Tarkowskijs "Picknick am Wegesrand" (= "Stalker", d.h. die Verfilmung des Strugazki-Brothers-Romans von dem auch das gleichnamige Spiel ihr Szenario bezieht). Was noch? Ah ja! "Blei auf meinen Flügeln" und "Dolce Vita" habe ich auf ARTE gesehen.
ARTE fine ich total cool.
Auch bei arte stimme ich dir zu, die haben schon tolle Sachen im Programm, z.B. jenseits der Spielfilme Kurzfilme wie "Fisch", "tracks" oder auch Dokus, z.B. die "Mit offenen Karten"-Reihe. Und man kann sich ja nicht alle möglichen DVDs besorgen, um jeden "Freakfilm" zu sehen, da ist arte ganz praktisch - diese komische Porno'eske Version von "Die Schöne auf das Biest" war schon ein Klopper.
Die Klassiker Kitanos kenne ich noch nicht, der russische "Stalker" ist ziemlich sperrig und langatmig (auf arte gesehen), wie auch "Solaris" (das US-Remake kenne ich nicht).
Fellini ist komplett an mir vorbei gegangen, zu "Blei auf meinen Flügeln" finde ich nix (falscher Titel?).
PS: Am 9.4. "Oldboy" um 22:45.