Silent Hill & BloodRayne (DVD)

Das 1999 von Konami veröffentlichte Survival-Horror-Spiel Silent Hill und dessen Nachfolger gehören wohl zu den bizarrsten und atmosphärischsten Videospielen in existence. Sagt man zumindest, denn selbst gespielt habe ich bisher keinen Teil :-).

Letztes Jahr gab es dann einen gleichnamigen Film unter der Regie von Christophe Gans (Crying Freeman, Der Pakt der Wölfe), was Hoffnungen auf eine gute Videospielverfilmung weckte. Leider wird der Film insgesamt den Erwartungen nicht gerecht, da zwar viele bekannte Motive aus den Spielen aufgegriffen werden, der Film schlussendlich aber über seine Struktur und Geschichte stolpert.

So wird eine unsinnige Parallelhandlung eingeführt: Nachdem die Protagonistin ihre kleine Tochter in der verlassenen Stadt Silent Hill verloren hat und sie zusammen mit einer Polizistin in dieser "Vorhöllendimension" sucht, macht sich der Ehemann ebenfalls in die Stadt auf, bleibt aber stets in der wirklichen Welt und trägt somit kaum Sinnvolles zum Geschehen bei. Auch in der Paralleldimension sieht es leider nicht viel besser aus, da die Geschichte sehr videospielhaft von Ort zu Ort springt, an denen die Heldin entweder irgendwelche hanebüchen eingebauten Gegenstände finden oder vor Monstern entkommen muss.

Diese Monster sind dann zwar wirklich "kranke" Ausgeburten der Hölle, die jedoch größtenteils verheizt werden: Zumeist Oft kommen nämlich als solche sofort erkennbare CGI-Effekte zum Einsatz und das Auftreten der widernatürlichen Viecher ist zudem nur selten unheimlich inszeniert. Und da der Film auch auf billige Schockeffekte verzichtet, stellt sich ungefähr... gar kein Grusel sein! Scheinbar haben das auch die Macher des Films irgendwann gemerkt und schwenken auf ziemlich harte Splatterszenen um - und das bei einer Freigabe ab 16 Jahren!

Die Auflösung der Story um verfluchte Hexenjäger haut dann auch niemanden vom Hocker und während noch das Blut des Showdowns herumspritzt, sind die zwei Stunden des zu langen Films vorbei.
Keine totale Bauchlandung, aber enorm viel verschenktes Potential... [3/5]

Ein Meister für schmerzhafte Bauchlandungen ist der in den USA verhasste Uwe Boll, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht zu haben scheint, jedes halbwegs bekannte Videospiel schlecht zu verfilmen. Aus dem mäßigen Actionspiel BloodRayne - eine sexy Vampirin metzelt Nazis - hat er 2005 ein belangloses Fantasyfilmchen gemacht, das jedoch mit einer enormen Anzahl an bekannten Darstellern aufwarten kann.

Boll ist Fachmann im Last-Minute-Casting, aber dass er u.a. Billy Zane, Michael Madsen, Michelle Rodriguez, Kristanna Loken und sogar Ben Kingsley anheuern konnte, verdient trotzdem Anerkennung. Jedoch trägt keiner der Schauspieler viel zum Gelingen des Films bei. Die "größten" Namen waren offensichtlich nur kurz am Drehort und treffen sich zudem gar nicht (Kingsley, Zane, Meat Loaf), der Rest hangelt sich angeödet durch die unspannende Geschichte um Vampirjäger, eine Halbvampirin (Loken) und den bösen Blutsauger-Oberlangweiler, äh, -schurken (Kingsley), der hinter irgendwelchen Artefakten her ist, um mit deren Macht ganz dolle auf die Kacke hauen zu können.

Unterhaltsam wird BloodRayne durch das unfreiwillig komische Schauspiel der Darsteller: Kingsley sitzt eigentlich nur mit eiserner Mine auf seinem Thron, Rodriguez verzieht dauernd grimmig die Flunsch, Loken macht sich einmal sinnlos nackig und tollpatscht ansonsten durch die Kampfszenen. Und Udo Kier taucht auch noch kurz auf. Über all dem steht aber Michael Madsen - und das im Wortsinne, denn scheinbar war der gute Madsen bei den Dreharbeiten tierisch besoffen und konnte daher kaum geradeaus laufen:
Nach wenigen Schritten muss er sich irgendwo anlehnen und nutzt diese Verschnaufpausen, um bedeutungslose Sprüche zu klopfen. Dann setzt er sein Schwert als Gegengewicht ein und wankt mit glasigem Blick zum nächsten Rastplatz. Un-glaub-lich!

Immerhin ist die Ausstattung des Films recht sehenswert, was insbesonders für die Gore-Effekte gilt; es wird stattlich gemetzelt, zerlegt und zermatscht. Auf diese Szenen war Boll wohl so stolz, dass er sie am Ende des Film einfach wiederholt (dabei kommen sogar Ausschnitte vor, die es zuvor gar nicht zu sehen gab)!
Als halber Party-/Splatterfilm gerade noch zu gebrauchen. [2/5]

Silent Hill
USA/Frankreich/Japan 2006 | IMDb | OFDb
Regie: Christophe Gans
Buch: Roger Avary
Darsteller: Radha Mitchell, Laurie Holden, Sean Bean, Deborah Kara Unger, Alice Krige u.a.

BloodRayne
USA/Deutschland 2005 | IMDb | OFDb
Regie: Uwe Boll
Buch: Guinevere Turner
Darsteller: Kristanna Loken, Michael Madsen, Matthew Davis, Michelle Rodriguez, Ben Kingsley u.a.

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