Sonntag, 11. Februar 2007

Running Scared

Schauspieler Paul Walker versus sein Image als ewiger Sonnyboy (bspw. The Fast and the Furious). Dazu spielt er im Action-Thriller Running Scared einen Kleinkriminellen, der für seinen Boss eine Mordwaffe verschwinden lassen soll. Dumm, dass der russische Nachbarsjunge Oleg die Pistole beim Spielen mit Walkers Filmsohn findet und später damit auf seinen verhassten, gewalttätigen Stiefvater schießt. Nun muss Paul Walker durch die Nacht jagen, um Oleg und die Waffe zu finden, bevor es seine Gangsterkumpels, die Bullen und zudem die Russenmafia schaffen...

So richtig passend ist der Filmtitel zwar nicht, da es nicht direkt um angsterfülltes Herumhetzen geht, dank mehrerer Handlungsstänge, die sich immer wieder treffen, ist aber stets etwas los. Schon in der Eingangsszene, in der ein Drogendeal danebengeht, fällt die arg verspielte Inszenierung auf, die im weiteren Verlauf des Film etwas nerven kann: Fast immer werden besondere Kamerafahrten und -winkel mit CGI-Unterstützung benutzt, hinzu kommen Farbfilter, die alle Locations absolut versifft und düster wirken lassen, und außerdem noch die teils ziemlich verkommenen Charaktere, welche einem zünftigen Blutvergießen selten abgeneigt sind. Obwohl die Schießereien oder Prügeleinlagen erstaunlich blutig sind (FSK16...), gibt es aber nicht übermäßig viele Actionszenen.

Am einprägsamsten ist dabei eine surreal wirkende Sequenz, in der Oleg in die Hände eines freundlichen Ehepaares fällt und sich in deren hell erleuchteten Wohnung eingeschlossen wiederfindet. Aber der nette Onkel und die schöne Tante haben eine abartige Neigung...
Diese längere Szene wirkt zwar willkürlich in den Film eingefügt - absolute Logik ist eh nicht Sache von Running Scared -, entfaltet aber eine große Wirkung und mündet zudem in eine hervorragende Auflösung.

Vom Filmende nach dem hübsch blutigen Showdown kann man dies leider nicht behaupten, denn [Spoiler] Paul Walker überlebt natürlich kaum gezeichnet seine Verletzungen und Oleg wird nach dem Tod seiner Eltern in die "bessere", amerikanische Familie aufgenommen [/Spoiler].

Nichtsdestotrotz ist Running Scared über seine gesamte Spieldauer von fast zwei Stunden packend und unterhaltsam, überraschend grimmig und visuell zumindest einfallsreich inszeniert (und irgendwann hat man sich an die ganzen Kameraspielereien eh gewöhnt). [4/5]

Running Scared
USA 2006 | IMDb | OFDb
Regie: Wayne Kramer
Buch: Wayne Kramer
Darsteller: Paul Walker, Cameron Bright, Vera Farmiga, Alex Neuberger, Johnny Messner u.a.

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