Mittwoch, 28. Februar 2007

Hyrule nach 43h: Twilight Princess [Update]

Die ersten zehn bzw. zwölf Stunden von The Legend of Zelda: Twilight Princess habe ich hier verarbeitet, nun folgen meine weiteren Erlebnisse in Hyrule.

Meine aktuell knapp 43 Stunden Spielzeit beinhalten neben dem Folgen der eigentlichen Geschichte viel Erforschen der Welt sowie etwas planloses Nichtweiterkommen zu Beginn des Spieles; mit den zahlreichen optionalen Minispielen inkl. Angeln habe ich mich wenig beschäftigt.

Es dürfte nicht überraschend sein, dass man kurz nach dem dritten Vernichten aller Schattenkäfer und dem anschließenden Besuch des Seeschreins die Fähigkeit erhält, sich jederzeit und blitzschnell in den Wolf und zurück zu verwandeln, dadurch auch stets die Schattenportale zum Warpen zu benutzen (das Pferd Epona wird so weitestgehend überflüssig).

Gleichzeitig erweitern sich die zugänglichen Regionen Hyrules nach der erfolgreichen Vertreibung des Zwielichts auf einen Schlag enorm um die klassischen Gebiete See, Fluss und Stadt, zudem hat man die Zelda-typische Abenteuerausrüstung überwiegend zusammen. Bei mir war das nach ca. 20 Stunden der Fall und ich begab mich leicht eingeschüchtert von der plötzlich großen Welt auf die Suche nach Geheimnissen.

Leider sind die Belohnungen, die man in verborgenen Höhlen, Kammern und auf Felsvorsprüngen in Schatzkisten findet, entweder Herzteile (fünf ergeben ein weiteres Lebensenergieherz) oder - zumeist - nur Rubine, was um so ärgerlicher ist, da die Geldbörse immer noch begrenzt ist und es kaum einen wirklichen Nutzen für das Geld gibt! Insofern ist die Schatzsuche eigentlich nur Selbstzweck, was jedoch trotzdem Spaß macht.

Ebenfalls enttäuschend: Hyrule-Stadt. Zwar ist die Stadt sehr schön gestaltet und es laufen viele Einwohner am Tag und auch bei Nacht herum (natürlich nicht alle mit einzigartigem Aussehen und es sind auch nur die Herumstehenden ansprechbar), aber übermäßig groß ist die Hauptstadt nicht und bietet auch nicht besonders viele Attraktionen. Das heißt auch: Twilight Princess hat keine Sidequests!

Nach ca. 25 Stunden war mir das noch nicht so negativ aufgefallen, da der Spielfluss generell sehr angenehm ist und es noch einiges zu entdecken gab. Bald darauf wurde jedoch deutlich, dass ein Großteil der Geheimnisse/Schätze schon zugänglich war und es wegen des Fehlens von Nebenaufgaben jetzt eigentlich "nur" noch der Hauptstory zu folgen galt...

Nach ca. 35 Stunden hatte ich mich damit notgedrungen abgefunden und fand Ausgleich in den stets hervorragend aufgebauten Dungeons, die mich als 3D-Zelda-Veteranen aber selten vor harte Kopfnüsse stellten.

Es ist aber festzuhalten, dass die Endgegner durchgehend zu einfach sind! Es sollte nicht sein, dass manch regulärer oder Zwischengegner mehr Geschick erfordert als die an sich gut gemachten und abwechlungsreichen "dicken Brocken". Weiterhin wird deutlich, dass Twilight Princess oft eine Art Remix von Ocarina of Time darstellt, mit leider wenig Anteilen von Majora's Mask (Quests, Abgedrehtheit). Positiv ist jedoch, dass die obligatorischen Sammelaufgaben (finde X Teile von Y - nein, es ist nicht das Triforce) zügig zu bewerkstelligen sind. Kein Vergleich zu der unsagbar nervenden Schatzsuche am Ende von The Wind Waker (erwähnenswert: Die Bedienung und das Interface ist deutlich besser als bei TWW, außer dass man nur zwei Gegenstände parat haben kann)!

Die Geschichte brachte bis jetzt wenig neues bzw. variiert momentan noch alte Themen. Dass die Waffen und Ausrüstungsgegenstände gegen das Böse bei Zelda-Titeln stets in versiegelten, aber von Monstern verseuchten Tempeln liegen, macht zwar wenig Sinn, nimmt man aber in Kauf. Realistisch waren die Zelda-Spiele ja eh kaum, Twilight Princess macht da - leider - keine Ausnahme (am meisten ärgere ich mich noch über leblose und wenig heimelige Örtlichkeiten, deren Potential nicht ausgenutzt wurde).

Fazit: Nach 25 Stunden schienen die hohen Wertungen der Fachpresse auf jeden Fall gerechtfertigt, danach kam bei mir jedoch der Einbruch - das Spiel ist klassischer als erhofft, von einer realistischeren, lebendigeren Spielwelt mit mehr Rollenspielanteilen nicht so viel zu sehen. Wenn man sich damit aber arrangiert, kann man die abwechlungsreichen Dungeons und Landschaften genießen und schaut, wohin die hervorragend spielbare Reise noch geht. Nach 43 Stunden nähere ich mich jetzt der Tür, die den Weg zum Showdown versperrt...

In Punkten ausgedrückt wären es momentan immer noch herausragende 9/10, aber angesichts der hohen Wertungen in der Fachpresse hatte ich auf einen 10er-Titel gehofft.

PS: Schön ist das in der Ebene von Hyrule aufziehende Unwetter. Und dass vom Reittier heruntergeholte Gegner auch wieder aufsteigen. Weniger schön: Manche späteren Gegenstände sind selten zu gebrauchen, außerdem wird die richtige Reihenfolge der Dungeons etwas platt gewährleistet (you will see). Und die westlichen Gebiete Hyrules sind langweilig.

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