Freitag, 26. Oktober 2007

Schmidt & Pocher

Gestern um 22:45 ging Harald Schmidt nach langer Sommerpause wieder bei der ARD auf Sendung, ab sofort eine Stunde lang, nur noch wöchentlich - und mit Oliver Pocher als gleichberechtigtem Partner an der Seite (anstatt Sidekick Manuel Andrack): "Schmidt und Pocher - Ein satirischer Wochenrückblick".

Der Medienrummel im Vorweg war ziemlich groß, denn Pochers Humor ist eigentlich wenig öffentlich-rechtlich-kompatibel und oft auch gar nicht mal so gut. Schmidt selber hat jedoch auch längst bekundet, dass er nicht mehr viel Lust auf Late Night hat und das merkte man bei den meisten seiner letzten Solosendungen.
Schmidt hatte Pocher am ARD-Dienstweg vorbei allein rekrutiert, was viele erstaunte und entsetzte. Jedoch trat Schmidt schon vor Jahren in Pochers Viva-Sendung Alles Pocher, ...oder was? in einem Filmeinspieler als eine Art Mentor auf!

Pocher verkörpert die jungen, eher ungebildet-desinteressierten Zuschauer mit mehr Wollen als Können (man denke an Pochers unsägliche Schauspielversuche in Sternenfänger, die im Ersten momemtan auch "zufällig" wiederholt wird), die die ARD so gerne hätte. Schmidt ist in kulturellen und politischen Sphären kaum zu schlagen, aber auch von seinem eigenen Status als zynische Lichtgestalt gelangweilt.

Nun werden die beiden Pole der Unterhaltung also mit dem Holzhammer zusammengeprügelt, und dieses Werkzeug wurde auch in der ersten Sendung allzu oft bei Witzen eingesetzt: Das Niveau war nicht besonders hoch und überwiegend boulevardesk, die Humorqualität nur ordentlich.

Der Anfang der Sendung ließ einen schaudern, nachdem mal immerhin Helmut Zerletts Rückkehr wohlwollend notierte: Pocher wurde von Schmidt angekündigt und dessen erster Auftritt ist eine öde Michael-Jackson-Performance ohne Sinn und Verstand! Pochers erste telegene Tat war vor langer Zeit ein spaßiges Vortanzen bei den Backstreet Boys, nun ist der Junge fast 30 und macht immer noch den selben Scheiß...

Immerhin wurde es dann im weiteren Verlauf nicht so schlimm wie befürchtet, denn Pocher war schon für ein paar Lacher gut, vor allem wenn die gegensätzliche Chemie zwischen Schmidt und ihm zündete. Es fiel aber auch auf, dass Pocher sichtlich nervös war und einige Pointen versemmelte; das generationenübergreifende Team muss sich noch einspielen. Auch konnte Pocher an einigen Stellen nicht zurückstecken und wollte das letzte Wort behalten.

Wenn sich die beiden mehr eingespielt haben, der Humor etwas ansteigt, Pocher nicht zu tief mit seinen Witzen zielt (und auf Schauspiel und Stand-up-Comedy verzichtet) und Schmidt bei Laune hält, kann man ruhig einmal die Woche einschalten.

PS: Oli P.s Kurzauftritt im zu langen Promi-Pilgern-Beitrag war besser als Günther Jauchs eher unmotivierter Besuch.

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