Freitag, 11. Januar 2008

Babylon 5: Vergessene Legenden

Ende 2007 erschienen mit der DVD Babylon 5: Vergessene Legenden seit langem wieder bewegte Bilder aus J. Michael "JMS" Straczynskis B5-Universum, aus dem seit der grandiosen Urserie aus den 1990ern keine großen Erfolge mehr kamen (man denke mit Grausen an das Crusade-Spin-off).

"Vergessene Legenden", im Englischen bodenständiger und passender nur "The Lost Tales", sind zwei kleine Geschichten unter dem Obertitel "Stimmen aus dem Dunkel" von je knapp 35 Minuten Laufdauer.
In der ersten - "Stimmen aus der Vergangenheit" - hat es Colonel Elizabeth Lochley (gealtert: Tracy Scoggins) mit einem scheinbar vom Teufel Besessenen zu tun, weswegen sie einen Priester von der Erde zur Hilfe ruft. Die schlussendliche Auflösung ist recht gewitzt - nur ist von Science-Fiction dabei wenig zu sehen, das Überirdische existiert.

In der zweiten Story "Stimmen aus der Zukunft" besucht John Sheridan (Bruce Boxleitner), Präsident der Interstellaren Allianz, die Raumstation, wird zuvor aber vom Technomagier Galen (Peter Woodward) auf eine in 20 Jahren drohende Gefahr in Person eines jetzt noch jungen Centauri-Prinzen aufmerksam gemacht, den Sheridan zum Wohle der Erde um die Ecke bringen soll...
Mal wieder eine alles vernichtende Bedrohung ist wenig spannend, auch das eher unglaubwürdige Ende mit Sheridans Idee will nicht so recht passen (ob sein Plan aufgeht, erfahren wir nicht).

Beiden Geschichten ist gemein, dass es nur wenige Sets und Darsteller gibt: Die wenigen echten Kulissen sehen nicht unbedingt billig, aber sehr kahl aus, neben den drei genannten Hauptfiguren treten keine anderen bekannten Charaktere auf (werden aber erwähnt).
Tatsächliche Action gibt es keine, alle entsprechenden Szene sind Träume oder Visionen. Somit sind die beiden Folgen nicht einmal ansatzweise "Legenden", sondern kleine Kammerspiele, insbesondere Lochleys Folge, die einzig durch dynamische (wenn auch manchmal wackelige) Kameraarbeit beeindruckt. Boxleitner als Sheridan ist wie immer super, aber seine Geschichte wirkt zu stark verkürzt, als ob JMS eine Storyline aus der Hauptserie auf 35 Minuten heruntergekürzt hätte.

Immerhin sind die Tricksequenzen schön gerendert und versprühen sofort den alten B5-Charme (Kritiker sagen: Künstlichkeit). Es wurde sehr viel mit virtuellen Sets gearbeitet, was auch im ausführlichen und recht informativen Bonusmaterial behandelt wird.

Alles in allem ist es zwar schön, wieder etwas auf dem Babylon-5-Universum zu sehen, aber "Vergessene Legenden" mit den eher zweitklassigen Geschichten und dem sparsamen Look sind ganz sicher nicht B5 at it's best... Die Zeichen für weitere DVD-Geschichten stehen aber nicht schlecht, vielleicht gibt es dann ein höheres Budget und JMS verfilmt bessere Storys.

Babylon 5: Vergessene Legenden
USA 2007 | IMDb | OFDb
Regie: J. Michael Straczynski
Buch: J. Michael Straczynski
Darsteller: Bruce Boxleitner, Tracy Scoggins, Peter Woodward u.a.

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