Cloverfield
Im Jahr 1998 brachte Roland Emmerich seinen Godzilla-Film in die Kinos und verprellte damit die Fans von Japans populärstem Riesenmonster. Zwar waren die Spezialeffekte beeindruckend, aber wie jüngst Michael Bay nicht viel mit den Transformers anzufangen wusste, so war Emmerich von der Riesenechse überfordert. Folglich zerstörten die US-Streitkräfte im Abwehrkampf mehr von New York als Godzilla selbst, der schließlich gar einen Großteil des Films verschwand und seinem von Jurassic Parks Raptoren inspirierten Nachwuchs die Leinwand überließ (ein gegnerisches Monster gab's natürlich nicht).
Zehn Jahre später taucht nun Cloverfield auf: Wieder entsteigt ein gigantisches Monster dem Meer und macht New York platt, während die Army - "egal was es ist, es gewinnt" - aus allen Rohren feuert und sich auch noch mit flinken Miniausgaben des Untiers herumplagen muss. Mitten im Chaos und der Massenpanik hockt eine kleine Clique hipper Twens, die den ganzen Schlamassel auf Video festhält, während sie sich durch die stark lädierte NYC den Weg zu einer verletzten Freundin bahnen.
Neben dem Monster, dessen Herkunft gar nicht erst erklärt wird, stellt die Optik die zweite Besonderheit Cloverfields dar: Der Film soll wie das legendäre Blair Witch Project (1999) ein authentisches Homemovie darstellen, wodurch das Geschehen natürlich stark subjektiviert, aber auch unmittelbar intensiv gerät. Und wackeliger, denn der Hobbyfilmer ist eine ziemliche Niete, hält die Kamera selbst in ruhigen Minuten schief oder schwenkt genau dahin, wo nichts passiert (damit der Auftritt des Monsters dramaturgisch hinausgezögert wird).
Auch wenn das Bild also nicht selten extrem wackelt, hatte zumindest ich keine Probleme mit Kopfschmerzen. Es ärgerte mich mehr, dass dieser Homevideo-Kniff nicht wirklich nötig war, da man auch mit "objektiver" Kamera nah an den Protagonisten hätte bleiben können.
Außerdem wären dann mehr Monsterszenen drin gewesen, schließlich sind menschliche Schicksale zwar auch packend, aber man möchte doch in solch einem Film ausführlich sehen, wie das Ungetüm wütet, zumal es interessant gestaltet ist (eher außerirdisch) und die Spezialeffekte meist hervorragend gelungen sind. Die Zerstörung, die das Viech und die Army mit ihrem Dauerbombardement in der Stadt verursachen, ist wirklich enorm, nur bekommt der Zuschauer eben oft nur die Ruinen oder ferne Explosionen zu sehen oder zu hören. Hinzukommt die sehr kurze Laufzeit von effektiv 80 Minuten, wovon zu Beginn eine Menge für einen Partyprolog draufgeht.
Um den Film fand wohl eine große virale Marketingkampagne statt, von der ich als Modembenutzer nichts mitbekam. Dafür kann man auffälliges Nokia-Product-Placement im Film bewundern und es sollen so manche, von mir übersehene, versteckte Andeutungen vorkommen. Produzent ist J.J. Abrams, verantwortlich für die außergewöhnliche TV-Serie Lost und demnächst Star Trek XI.
Alles in allem ist Cloverfield ein simpler, aber packender und krawalliger Monsterfilm (dafür allein schon fast 4/5 :-), der jedoch ohne Blair Witch-Stil meines Erachtes mindestens ebenso gut funktioniert hätte. "Clover" vs. Godzilla - ich wäre dabei! [3/5]
Cloverfield
USA 2008 | IMDb | OFDb
Regie: Matt Reeves
Buch:: Drew Goddard
Darsteller: Michael Stahl-David, Odette Yustman, Mike Vogel, Lizzy Caplan, Jessica Lucas u.a.
Zehn Jahre später taucht nun Cloverfield auf: Wieder entsteigt ein gigantisches Monster dem Meer und macht New York platt, während die Army - "egal was es ist, es gewinnt" - aus allen Rohren feuert und sich auch noch mit flinken Miniausgaben des Untiers herumplagen muss. Mitten im Chaos und der Massenpanik hockt eine kleine Clique hipper Twens, die den ganzen Schlamassel auf Video festhält, während sie sich durch die stark lädierte NYC den Weg zu einer verletzten Freundin bahnen.
Neben dem Monster, dessen Herkunft gar nicht erst erklärt wird, stellt die Optik die zweite Besonderheit Cloverfields dar: Der Film soll wie das legendäre Blair Witch Project (1999) ein authentisches Homemovie darstellen, wodurch das Geschehen natürlich stark subjektiviert, aber auch unmittelbar intensiv gerät. Und wackeliger, denn der Hobbyfilmer ist eine ziemliche Niete, hält die Kamera selbst in ruhigen Minuten schief oder schwenkt genau dahin, wo nichts passiert (damit der Auftritt des Monsters dramaturgisch hinausgezögert wird).
Auch wenn das Bild also nicht selten extrem wackelt, hatte zumindest ich keine Probleme mit Kopfschmerzen. Es ärgerte mich mehr, dass dieser Homevideo-Kniff nicht wirklich nötig war, da man auch mit "objektiver" Kamera nah an den Protagonisten hätte bleiben können.
Außerdem wären dann mehr Monsterszenen drin gewesen, schließlich sind menschliche Schicksale zwar auch packend, aber man möchte doch in solch einem Film ausführlich sehen, wie das Ungetüm wütet, zumal es interessant gestaltet ist (eher außerirdisch) und die Spezialeffekte meist hervorragend gelungen sind. Die Zerstörung, die das Viech und die Army mit ihrem Dauerbombardement in der Stadt verursachen, ist wirklich enorm, nur bekommt der Zuschauer eben oft nur die Ruinen oder ferne Explosionen zu sehen oder zu hören. Hinzukommt die sehr kurze Laufzeit von effektiv 80 Minuten, wovon zu Beginn eine Menge für einen Partyprolog draufgeht.
Um den Film fand wohl eine große virale Marketingkampagne statt, von der ich als Modembenutzer nichts mitbekam. Dafür kann man auffälliges Nokia-Product-Placement im Film bewundern und es sollen so manche, von mir übersehene, versteckte Andeutungen vorkommen. Produzent ist J.J. Abrams, verantwortlich für die außergewöhnliche TV-Serie Lost und demnächst Star Trek XI.
Alles in allem ist Cloverfield ein simpler, aber packender und krawalliger Monsterfilm (dafür allein schon fast 4/5 :-), der jedoch ohne Blair Witch-Stil meines Erachtes mindestens ebenso gut funktioniert hätte. "Clover" vs. Godzilla - ich wäre dabei! [3/5]
Cloverfield
USA 2008 | IMDb | OFDb
Regie: Matt Reeves
Buch:: Drew Goddard
Darsteller: Michael Stahl-David, Odette Yustman, Mike Vogel, Lizzy Caplan, Jessica Lucas u.a.