15 Jahre GameStar & 10 Jahre GamePro! Wayne?
Ich mag Print. Ich habe über die Jahre sehr viele Zeitschriften gelesen, regelmäßig und sie danach auch nicht weggeschmissen, sondern ordentlich ins Regal sortiert. Es waren immer Special-Interest-Magazine aus dem Spiele- und Filmbereich. Meine "bewusste" Laufbahn als Bildschirmspieler begann mit der seligen Play Time, genauer der Ausgabe 9/93. Wenn ich mir jetzt aber die Cover anschaue, war wohl 1/93 mein erstes erworbenes Heft, aber ich habe dann wahrscheinlich erst später jeden Monat zugegriffen. Es gab Ende des Jahres einen radikalen Layoutwechsel und Mitte 1995 war schon Schluss mit dem Heft. Damals tobte noch richtig der Systemkrieg, man stritt mit Klassenkameraden auch über die Qualität der vielen existierenden Spielemagazine und erlebte das goldene 16-Bit- und das aufkeimende 3D-Zeitalter.
Ironischerweise gab es bei uns im Haushalt gar keine entsprechende Konsole, außer Game Boy und SX-64 mussten die Pixel- und frühen Polygonwelten bei Freunden erlebt werden. Ein Pentium 100 wurde zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt erworben und war bald für Jahre zu langsam für aktuelle Spiele, daher war schließlich das Nintendo 64 der Startschuss zur großen heimischen Zockerära. Im selben Jahr erschien auch ein neues Magazin, die GameStar mit Erstausgabe 10/97 (die Konsoleninfos kamen lange Zeit aus der N-Zone und der Total!, die Play Times hatte ich irgendwann etwas umnachtet weggeschmissen). Trotz kleinerer Aufrüstaktionen verfügte ich kaum über einen potenten PC für viele der vorgestellten Spiele - der Blick trübte sich zu oft beim Studieren der GameStar'schen Hardware-Angaben "Minimum", "Standard" und "Optimum". Aber die Informationen, die wollte ich. Wahrscheinlich waren nicht wenige Spiele in meiner Vorstellung besser als wenn ich sie wirklich gezockt hätte. Ich scherze noch heute, dass ich zwar fast jedes Game kennen würde, nur nie gespielt habe.
So wurde die GameStar die Standardlektüre, die ich mir immer freudig kaufte, stets mit einem offenen Auge, ob es nicht weitere interessante Magazine gibt. Einfach mal ein paar Kilometer zum Bahnhofskiosk zu radeln war keine Seltenheit. Ende 2002 wuchtete der Verlag der GameStar ein neues Konsolenmagazin auf den mittlerweile ausgedünnten Markt, die GamePro. Es muss mich überzeugt haben oder bloß fasziniert, weil eben neu, aber auch diese Zeitschrift wurde fortan monatlich gelesen, bald sogar im unzensierten "Ab 18"-Abonnement. Letzteres bezog sich aber nur auf die beiliegende DVD - redaktionelle Bewegtbilder von Videospielen, damals heißer Scheiß, denn YouTube & Co. waren noch Zukunftsmusik.
In der Zeit wandelte sich aber langsam mein Interesse an den Medien. Im Internet (Prä-DSL-Flatrate) gab es bereits zahllose Spielewebsites und der Fokus verschob sich bei mir unmerklich vom Spiel an sich hin zur Aufbereitung durch die jeweiligen Magazine. Als schließlich die Auswirkungen der kostenlosen Netzkonkurrenz in den Heften unübersehbar wurden, deren Redakteure jedoch die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollten oder durften, begannen die Grabenkämpfe in einschlägigen Foren. Man forderte die Qualität von früher(TM) und analysierte bis ins Detail die Veränderngen der Hefte. Auch ich hatte daran meinen Spaß, mit harten Fakten AKA nerdigen Umfangsberechnungen dem Marketingsprech der Heftemacher entgegenzutreten (mehrfach in diesem Blog). Aber es ist sicher auch keine angenehme Situation, den eigenen Bedeutungs- und Auflagenverlust schönreden zu müssen.
Irgendwann bahnte sich aber die Erkenntnis ihren Weg, dass die Magazine weitgehend nur noch aus nostalgischen Gefühlen so hochgehalten bzw. kritisch beäugt wurden. Wofür soll man "kämpfen", wenn die Zeitschriften selbst aufgegeben haben und einen Großteil ihres oft gefühlt austauschbaren Inhalts vorab für jedermann ins Netz kippen? Videos auf beiliegenden Speichermedien keine Besonderheit, sondern gar umständlicher als HD-Streams sind? Artikel identisch in den verschiedenen Heften eines Verlages erscheinen? Und die Magazine selbst eigentlich nur noch eine Menge Platz im Regal wegnehmen und man (wider Erwarten?) fast nie in alten Ausgaben schmökert.
Mitte diesen Jahres bemerkte ich schließlich überrascht, dass ich eine GameStar am Kiosk verpasst hatte und es mir ziemlich egal war, trotz noch vorhandenem Sammeltrieb. Das GamePro-Abo wurde nur aus Gewohnheit noch nicht gekündigt, die DVDs landen ungeschaut im Schuber (Sammeltrieb ;-). Zumindest die GameStar bietet ein recht faires Digitalabo an, bei der GamePro davon noch keine Spur. Aber weil eben so viel Content auf Kosten der Hefte frei online zur Verfügung gestellt wird, ist der Anreiz minimal, noch Geld dafür zu bezahlen...
Ich kaufe die GameStar nicht mehr. Ich überfliege die GamePro nur noch, wenn ich sie im Briefkasten finde. Ich spiele noch. Ich lese noch. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!
Ironischerweise gab es bei uns im Haushalt gar keine entsprechende Konsole, außer Game Boy und SX-64 mussten die Pixel- und frühen Polygonwelten bei Freunden erlebt werden. Ein Pentium 100 wurde zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt erworben und war bald für Jahre zu langsam für aktuelle Spiele, daher war schließlich das Nintendo 64 der Startschuss zur großen heimischen Zockerära. Im selben Jahr erschien auch ein neues Magazin, die GameStar mit Erstausgabe 10/97 (die Konsoleninfos kamen lange Zeit aus der N-Zone und der Total!, die Play Times hatte ich irgendwann etwas umnachtet weggeschmissen). Trotz kleinerer Aufrüstaktionen verfügte ich kaum über einen potenten PC für viele der vorgestellten Spiele - der Blick trübte sich zu oft beim Studieren der GameStar'schen Hardware-Angaben "Minimum", "Standard" und "Optimum". Aber die Informationen, die wollte ich. Wahrscheinlich waren nicht wenige Spiele in meiner Vorstellung besser als wenn ich sie wirklich gezockt hätte. Ich scherze noch heute, dass ich zwar fast jedes Game kennen würde, nur nie gespielt habe.
So wurde die GameStar die Standardlektüre, die ich mir immer freudig kaufte, stets mit einem offenen Auge, ob es nicht weitere interessante Magazine gibt. Einfach mal ein paar Kilometer zum Bahnhofskiosk zu radeln war keine Seltenheit. Ende 2002 wuchtete der Verlag der GameStar ein neues Konsolenmagazin auf den mittlerweile ausgedünnten Markt, die GamePro. Es muss mich überzeugt haben oder bloß fasziniert, weil eben neu, aber auch diese Zeitschrift wurde fortan monatlich gelesen, bald sogar im unzensierten "Ab 18"-Abonnement. Letzteres bezog sich aber nur auf die beiliegende DVD - redaktionelle Bewegtbilder von Videospielen, damals heißer Scheiß, denn YouTube & Co. waren noch Zukunftsmusik.
In der Zeit wandelte sich aber langsam mein Interesse an den Medien. Im Internet (Prä-DSL-Flatrate) gab es bereits zahllose Spielewebsites und der Fokus verschob sich bei mir unmerklich vom Spiel an sich hin zur Aufbereitung durch die jeweiligen Magazine. Als schließlich die Auswirkungen der kostenlosen Netzkonkurrenz in den Heften unübersehbar wurden, deren Redakteure jedoch die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollten oder durften, begannen die Grabenkämpfe in einschlägigen Foren. Man forderte die Qualität von früher(TM) und analysierte bis ins Detail die Veränderngen der Hefte. Auch ich hatte daran meinen Spaß, mit harten Fakten AKA nerdigen Umfangsberechnungen dem Marketingsprech der Heftemacher entgegenzutreten (mehrfach in diesem Blog). Aber es ist sicher auch keine angenehme Situation, den eigenen Bedeutungs- und Auflagenverlust schönreden zu müssen.
Irgendwann bahnte sich aber die Erkenntnis ihren Weg, dass die Magazine weitgehend nur noch aus nostalgischen Gefühlen so hochgehalten bzw. kritisch beäugt wurden. Wofür soll man "kämpfen", wenn die Zeitschriften selbst aufgegeben haben und einen Großteil ihres oft gefühlt austauschbaren Inhalts vorab für jedermann ins Netz kippen? Videos auf beiliegenden Speichermedien keine Besonderheit, sondern gar umständlicher als HD-Streams sind? Artikel identisch in den verschiedenen Heften eines Verlages erscheinen? Und die Magazine selbst eigentlich nur noch eine Menge Platz im Regal wegnehmen und man (wider Erwarten?) fast nie in alten Ausgaben schmökert.
Mitte diesen Jahres bemerkte ich schließlich überrascht, dass ich eine GameStar am Kiosk verpasst hatte und es mir ziemlich egal war, trotz noch vorhandenem Sammeltrieb. Das GamePro-Abo wurde nur aus Gewohnheit noch nicht gekündigt, die DVDs landen ungeschaut im Schuber (Sammeltrieb ;-). Zumindest die GameStar bietet ein recht faires Digitalabo an, bei der GamePro davon noch keine Spur. Aber weil eben so viel Content auf Kosten der Hefte frei online zur Verfügung gestellt wird, ist der Anreiz minimal, noch Geld dafür zu bezahlen...
Ich kaufe die GameStar nicht mehr. Ich überfliege die GamePro nur noch, wenn ich sie im Briefkasten finde. Ich spiele noch. Ich lese noch. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!
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