RapidShare verlässt die Szene [Update II]

In diesem Blog wurden 2010 bis 2011 die sprunghaften Veränderungen der Preise und Konditionen des One-Click- bzw. Sharehosters RapidShare dokumentiert. Als bekanntester und wohl auch erster Anbieter dieser Art stand das ursprünglich 2004 gegründete Unternehmen stets unter dem Vorwurf von Urheberrechtsverletzungen und wurde wie kaum ein zweites von entsprechenden Rechteinhabern angegangen. In den letzten Monaten stellte sich RapidShare verstärkt als "normaler" Cloud-Speicherdienst auf und reagierte sehr schnell mit Löschungen auf illegale Uploads.

Im Januar diesen Jahres wurde dann der Konkurrent MegaUpload spektakulär vom FBI abgeschaltet. Die Schockwelle dieses "Busts" einschließlich der Festnahme des illustren Firmenchefs Kim Dotcom/Schmitz verschlang eine Vielzahl Sharehoster und RapidShare beschränkte aufgrund des Zuflusses neuer Nutzer die Downloadgeschwindigkeit auf 30 Kilobytes pro Sekunde, sofern man kein Premiumkonto erwarb. Diese Begrenzung wurde Ende Oktober ohne eigene Ankündigung aufgehoben, aber andere Anti-Piraterie-Maßnahmen in Aussicht gestellt.

Am heutigen Tag vermeldet das Unternehmen nun offiziell:
«RapidShare verwendet in Zukunft ein klassisches Hosting-Modell, bei dem nicht nur der Speicherplatz, sondern auch der durch den Dateitransfer entstandene Traffic ausschliesslich durch den Besitzer der Datei bezahlt wird. Die Preise ändern sich dadurch nicht. Mit RapidPro hast du automatisch unlimitierten Traffic für eigene Downloads deiner Dateien und Downloads durch deine Kontakte, sowie 30 GB pro Tag für öffentlichen Traffic. Die Empfänger deiner Dateien haben keinerlei Einschränkungen beim Download - völlig unabhängig davon, ob sie selber RapidPro, einen kostenlosen oder gar keinen Account haben! [...]»
Mit diesem Schritt, gültig ab 27.11., haben reine Downloader keine Nachteile und Uploader können ihre Dateien an sich weitgehend problemlos verteilen. Dem massenhaften Herunterladen von möglicherweise illegalen Dateien über öffentliche Webseiten dürfte so jedoch der Riegel vorgeschoben und das Angebot indirekt ausgetrocknet werden (von Prämien für Uploader besonders "beliebter" Dateien hatte sich RapidShare schon vor Jahren verabschiedet). Aus Nicht-Warez-Sicht ein cleverer Schachzug, aber die Karawane wird weiterziehen und es bleibt abzuwarten, wie sich RapidShare gegen Dienste wie Dropbox oder SkyDrive behaupten können wird.

Update

Die Eckpfeiler des neuen Modells klingen gelungen, denn sowohl Free- als auch Premium-User ("RapidPro") bekommen unlimitierten Speicherplatz. Ein Free-Account samt aller Daten wird gelöscht, wenn er großzügige 90 Tage nicht genutzt wurde. Man selbst und alle eingetragenen Kontakte können Daten beliebig oft herunterladen ("Group Traffic"), an "Public Traffic" gibt es täglich 1 GB bzw. 30 GB für RapidPro-Kunden. Über das Programm "RapidDrive" lässt sich der Speicherplatz in den Windows Explorer integrieren (Mac-Support soll nächstes Jahr kommen). Eine Geschwindigkeitsbeschränkung scheint nicht zu existieren, dafür können hochgeladene Lieder wohl auch per Stream wiedergegeben werden (wie RapidShare sich im Detail gegen Amazon Cloud Player oder Google Play Music schlägt, weiß ich nicht). Während einschlägige Seiten quasi über Nacht von RS-Links leergefegt wurden, bliebt die Frage, ob RapidShare jetzt nicht in der kostenlosen Version schon zu viel anbietet.

Update II

Mitte Dezember 2012 drehte RapidShare am täglichen Traffic-Volumen, "um die Bedürfnisse von RapidPro-Kunden besser abzudecken sowie die missbräuchliche Nutzung von Group Traffic zu verhindern". Für Free-User gilt 1 GB pro Tag nun auch jeweils für Group Traffic und Self Traffic. Als Premium-Kunde bleibt der Self Traffic unlimitiert und die beiden anderen Traffic-Arten liegen jetzt bei je 50 GB pro Tag.

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