Der Sternwanderer
Seit dem Erfolg von Peter Jacksons genialer Herr der Ringe-Trilogie wurden so manche Fantasy-Schinken mehr schlecht als recht ins Kino gezerrt. Nun hat es eine 1998er Novelle von Neil Gaiman erwischt - den Sternwanderer -, inszeniert vom ziemlichen Regieneuling Matthew Vaughn.
Das kleine englische Dorf Wall liegt an einer langen Steinmauer, welche die unsichtbare Grenze zum magisches Reich Stormhold darstellt und von niemandem überwunden werden darf. Als der Protagonist Tristan, der vor 18 Jahren bei einem einmaligen Ausflug seines Vaters über die Mauer gezeugt wurde, seiner Angebeteten verspricht, ihr einen gefallenen Stern als Beweis seiner Liebe zu bringen, macht auch er sich auf und findet alsbald den Stern jenseits der Mauer - in Gestalt einer jungen Frau, hinter der auch einige alte Hexen her sind...
Die Geschichte des Films ist recht simpel, aber ohne Durchhänger erzählt und beginnt sofort ohne längere Einleitung. Der Sternwanderer ist auch keine epische Saga, sondern ein teils sehr klassischer Märchenfilm mit typischem Handlungsmuster. Hier gibt es keine gigantischen Massenschlachten oder schicksalsentscheidende Queste, der Film bleibt erfrischend bodenständig. Natürlich werden hie und da LotR-Styles wie eindrucksvolle Kamerafahrten bemüht, aber ansonsten stehen die Figuren im Mittelpunkt und deren Hatz nach dem Sternenmädchen Yvaine.
Erwähnenswert ist hier zum einen Robert De Niro, der zwar manchmal ins Overacting abdriftet, aber für unterhaltsame Szenen gut ist. Und dann stellt Der Sternwanderer auch das Comeback von Michelle Pfeiffer dar, die 2007 mit mehreren Filmen nach fünf Jahren Pause wieder auf der Leinwand zu sehen ist. Sie spielt die Oberschurkin Lamia, eine alte Hexe (mit entsprechendem Make-up), die durch Yvaine wieder jung werden will. Pfeiffers Part könnte man durchaus als Seitenhieb auf den Jugendwahn und die 40-Plus-"Mauer" in Hollywood deuten.
Herausragend am Sternwanderer sind aber die vielen kleinen Ideen, der (schwarze) Humor und zahlreiche witzige Sprüche; die sympathischen Figuren spielen sich hier gerne gegenseitig übel mit und geizen auch nicht mit verbalen, sehr gelungen synchronisierten Gemeinheiten (die Geister!).
Kritisiert werden kann wenig, wenn man eben kein Epos erwartet. Manche Spezialeffekte sehen nicht so prall aus, die Geschichte hätte trotz des Märchenkorsetts etwas gewitzter ausfallen können und leider sieht man von dem magischen Reich kaum etwas bzw. wird nicht wirklich in eine phantastische Welt entführt. Dies kostet den Sternwanderer in meinen Augen auch die Höchstwertung, trotzdem eine unbedingte Empfehlung! [4/5]
Der Sternwanderer (Stardust )
USA/GB 2007 | IMDb | OFDb
Regie: Matthew Vaughn
Buch: Jane Goldman, Matthew Vaughn, Neil Gaiman
Darsteller: Charlie Cox, Clare Danes, Michelle Pfeiffer, Sienna Miller, Robert De Niro u.a.
Das kleine englische Dorf Wall liegt an einer langen Steinmauer, welche die unsichtbare Grenze zum magisches Reich Stormhold darstellt und von niemandem überwunden werden darf. Als der Protagonist Tristan, der vor 18 Jahren bei einem einmaligen Ausflug seines Vaters über die Mauer gezeugt wurde, seiner Angebeteten verspricht, ihr einen gefallenen Stern als Beweis seiner Liebe zu bringen, macht auch er sich auf und findet alsbald den Stern jenseits der Mauer - in Gestalt einer jungen Frau, hinter der auch einige alte Hexen her sind...
Die Geschichte des Films ist recht simpel, aber ohne Durchhänger erzählt und beginnt sofort ohne längere Einleitung. Der Sternwanderer ist auch keine epische Saga, sondern ein teils sehr klassischer Märchenfilm mit typischem Handlungsmuster. Hier gibt es keine gigantischen Massenschlachten oder schicksalsentscheidende Queste, der Film bleibt erfrischend bodenständig. Natürlich werden hie und da LotR-Styles wie eindrucksvolle Kamerafahrten bemüht, aber ansonsten stehen die Figuren im Mittelpunkt und deren Hatz nach dem Sternenmädchen Yvaine.
Erwähnenswert ist hier zum einen Robert De Niro, der zwar manchmal ins Overacting abdriftet, aber für unterhaltsame Szenen gut ist. Und dann stellt Der Sternwanderer auch das Comeback von Michelle Pfeiffer dar, die 2007 mit mehreren Filmen nach fünf Jahren Pause wieder auf der Leinwand zu sehen ist. Sie spielt die Oberschurkin Lamia, eine alte Hexe (mit entsprechendem Make-up), die durch Yvaine wieder jung werden will. Pfeiffers Part könnte man durchaus als Seitenhieb auf den Jugendwahn und die 40-Plus-"Mauer" in Hollywood deuten.
Herausragend am Sternwanderer sind aber die vielen kleinen Ideen, der (schwarze) Humor und zahlreiche witzige Sprüche; die sympathischen Figuren spielen sich hier gerne gegenseitig übel mit und geizen auch nicht mit verbalen, sehr gelungen synchronisierten Gemeinheiten (die Geister!).
Kritisiert werden kann wenig, wenn man eben kein Epos erwartet. Manche Spezialeffekte sehen nicht so prall aus, die Geschichte hätte trotz des Märchenkorsetts etwas gewitzter ausfallen können und leider sieht man von dem magischen Reich kaum etwas bzw. wird nicht wirklich in eine phantastische Welt entführt. Dies kostet den Sternwanderer in meinen Augen auch die Höchstwertung, trotzdem eine unbedingte Empfehlung! [4/5]
Der Sternwanderer (Stardust )
USA/GB 2007 | IMDb | OFDb
Regie: Matthew Vaughn
Buch: Jane Goldman, Matthew Vaughn, Neil Gaiman
Darsteller: Charlie Cox, Clare Danes, Michelle Pfeiffer, Sienna Miller, Robert De Niro u.a.
Trackback URL:
https://homisite.twoday.net/stories/4406768/modTrackback