Dienstag, 26. August 2014

Kindliche Fantasterei III: Klaus' Quest II

«Die alte Eichenuhr in der Eingangshalle schlug 12. Klaus erwachte schweißgebadet. Er lag in einem der unzähligen Räume einer Villa, die er von einem vermummten Mann geschenkt bekommen hatte. Damals war Klaus sehr verwundert, aber auch glücklich. Aber als er die Eingangstür des bedrohlichen Gebäudes durchschritten hatte, wurde er mit untoten Wesen und schrecklichen Monstern konfrontiert! Das Grauen wollte durch dieses alte Haus in unsere Welt gelangen, doch Klaus hatte mit Hilfe von Waffen und Hinweisen das verfluchte Haus befreit. Doch dann wurde er wohl ohnmächtig.

Jetzt erhob er sich, neben ihm lag der Vorderlader aus der Bibliothek und die Laterne aus dem Tanzsaal. Klaus ging durch alle Räume und erschrak! Die magisch versiegelte Tür im Keller stand offen. Er sagte zu sich: "Die Kellergewölbe können warten. Ich will jetzt hier raus." Damit verließ er den Keller und schritt schnellen Schrittes zur Eingangstür. Er öffnete sie und hechtete hinaus. Doch er war nicht im unheimlichen Wald, vor seinem 1. Abenteuer den er ängstlich durchwandert hatte; nein, er war in einem mittelalterlichen Dorf. Blitzschnell drehte er sich zu seiner Villa um. Aber er erblickte nur eine abgebrannte Hütte!

Plötzlich sah er einen jungen Mann herbeieilen. Der Mann trug einen Lederpanzer und an seinem Gürtel baumelte eine Schwertschneide Schwertscheide. Diese war aber leer. Auf dem Kopf trug er einen Helm mit Nasenschutz. "Hey, du da!" rief er. Klaus schaute ihn an. Dann fragte er vorsichtig: "Was ist?" Der Mann antwortete: "Ich heiße Shandok. Ich komme vom Bürgermeister. Du sollst mit den anderen ins Verlies unter der Stadt..."»
Offenbar die Handlung eines Computerspiels mit Elementen von Alone in the Dark oder Resident Evil, klassischen PC-Rollenspielen und vielleicht auch The Legend of Zelda. Warum ich mit dem zweiten Teil begonnen hatte, wird auf ewig unergründet bleiben. Und ich verlor dann wohl auch die Lust am genauen Ausformulieren und schrieb auf den nächsten beiden Seiten nur noch die knappen Plots von zehn (!) Teilen nieder. Und warum überhaupt "Klaus' Quest"? Ich muss den Wortklang gemocht haben.

Montag, 25. August 2014

Kindliche Fantasterei II: Käpt'n Carcass, der Seeräuber

«Er lebt mit seiner Mannschaft auf einer Insel, "Pirate Isle" genannt. Von dort aus startet er seine Kaperfahrten. Das riesige Piratenschiff heißt "Korsar". Auf "Pirate Isle" leben außerdem noch eine recht große Gruppe Jugendlicher und Erwachsener. Sie nennen sich "Die Freiherrn". Ihr Hauptquartier ist ein riesiges Baumhaus. Das Hauptquartier der Piraten ist "Pirate Castle", ein Rundturm, der im Wasser steht.»
Sehr einfallsreich... Ich skizzierte neben dem Turm noch das Schiff und notierte dessen Maße (125 Meter lang, 25 Meter breit, 66 Meter hoch und Tiefgang von 10 Meter) sowie Ausstattung (52 Kanonen und 4 Mäste). Sind das eigentlich halbwegs realistische Werte?

Freitag, 22. August 2014

Kindliche Fantasterei I: Worlds of Water

In einem alten Schulheft vom Dachboden hatte ich offensichtlich diverse Geschichten, Ideen und Szenarios für (fiktive!) Computer- und Rollenspiele niedergeschrieben. Ich muss damals um die 13 Jahre alt gewesen sein, weil die letzten (!) zwei Seiten lateinische Grammatik enthalten. Beim jetzigen Lesen trieb es mir vor Lachen die Tränen in die Augen: Wie sorgfältig und detailversessen ich die kurzen Texte verfasste, Ausrüstungslisten führte und dazu kleine Illustrationen anfertigte! Und wie naiv und unfreiwillig komisch die Ergebnisse sich heutzutage lesen. Es folgt unkorrigiert die Lösung für den Anstieg des Meeresspiegels:
«Im Jahr 2078 sind die Pole zum größten Teil geschmolzen. Schuld daran sind Atomexperiemente. Durch die freigelegten Wassermassen wird die Erde überflutet und die Kontinente bestehen nur noch aus riesigen Inselgruppen. Der Held muß nun versuchen, das Wasser in riesige Tanks zu pumpen und dort durch Chemieprodukte zu vernichten. So könnte der Wasserspiegel gesenkt werden, und Menschen und Tiere können wieder normal leben. Wiedersacher sind große Firmen, die die Inseln besitzen und Umweltschützer, die die Chemieprodukte verachten.

Infos: Die Inseln sind durch eine Art Flugzeugkette verbunden. Häfen gibt es natürlich auch.»

Donnerstag, 19. Juni 2014

Die ersten Staffeln: Believe & Star-Crossed

Believe

Der Todeskandidat William Tate (Jake McLaughlin) wird aus dem Gefängnis befreit, um auf das Mädchen Bo Adams (Johnny Sequoyah) aufzupassen. Sie verfügt über übersinnliche Fähigkeiten und wird von einer undurchsichtigen Geheimorganisation gejagt. Neben der dynamischen Inszenierung, die jedoch bereits nach der Pilotfolge stark zurückgefahren wird (!), besticht Believe durch das Zusammenspiel von Bo und ihrem rüpelhaft-unwilligen Aufpasser Tate. Johnny Sequoyah wirkt dabei sehr natürlich, schauspielt also hervorragend - oder vielleicht auch gar nicht. Leider entspannt sich das Verhältnis der beiden recht schnell und natürlich ist Tate auch gar kein "richtiger" Verbrecher. Regelmäßig ändert die Serie willkürlich ihre Ausrichtung: Flucht vor Söldnern, Flucht vor der Polizei (Trieste Kelly Dunn und Matthew Rauch aus Banshee), Hilfe für Notleidende, Kampf gegen die Geheimorganisation und so weiter. Ermüdend dabei, dass zum einem immer wieder Dr. Milton Winter (Delroy Lindo) mit nervig säuselnder Stimme als Retter auftaucht und zum anderen Bos Visionen und ihr Gerede von Schicksal die Handlung vorantreiben; ihre eigentlichen Fähigkeiten spielen eine eher geringe Rolle und schwanken je nach Drehbuchanforderungen. So verlaufen die zwölf Episoden unentschlossen und münden in einem unspektakulären Finale. Dann wurde die Serie abgesetzt. Die unterhaltsame Beziehung von Bo und Tate ist aber einen Blick wert, obschon Believe harmloser - oder: lebensbejahender - ist als erhofft.

Believe | USA 2014 | Created by Alfonso Cuarón & Mark Friedman | Darsteller: Jake McLaughlin, Johnny Sequoyah, Delroy Lindo, Kyle MacLachlan, Jamie Chung u.a.

Star-Crossed

Die wahrscheinlich einfallsloseste Science-Fiction-Serie der letzten Zeit! Ein Raumschiff der Atrians stürzt auf die Erde, die Überlebenden werden im "Sektor" festgesetzt und nach zehn Jahren soll die Integration in die menschliche Gesellschaft beginnen, indem sieben Alien-Jugendliche eine normale High School des Jahres 2024 besuchen. Diese Zukunft besteht hauptsächlich aus transparenten Smartphones, die Außerirdischen haben bloß ein paar größere Leberflecke auf dem Körper und ihre Schrift sieht aus wie der Wingdings-Font. Die Überwachung der Aliens durch Politik und Militär ist so naiv wie abwesend, während die Atrians selbst sich in konkurrierende Kasten aufteilen und ein Avatar-light-Verhältnis zur Natur pflegen. Aber eigentlich geht es ja auch um Freundschaft und Liebe unter den Teen-Protagonisten, aber ebenso um Xenophobie und Terrorismus auf allen Seiten. Eine wilde Mischung, die sich mit plausiblen Handlungsverläufen nicht lange aufhält und gefühlt jede Folge die Beziehungen der Figuren verändert. Dies führt aber zu einem beinahe atemberaubenden Erzähltempo und trashigen Unterhaltungswert. Und da Star-Crossed nach 13 Episoden abgesetzt wurde, gerät das offene Ende der Serie sehr düster.

Star-Crossed | USA 2014 | Created by Meredith Averill | Darsteller: Aimee Teegarden, Matt Lanter, Grey Damon, Malese Jow, Titus Makin Jr., Natalie Hall, Chelsea Gilligan, Greg Finley, Brina Palencia u.a.

Montag, 12. Mai 2014

An-/ausgespielt: Pressure, Rocketbirds & Sword & Sworcery

Pressure

Dieses 2013er Erstlingswerk des Stuttgarter Studios Chasing Carrots "kombiniert in einer liebevoll gestalteten Steampunkwelt rasante Shooter-Action mit halsbrecherischem Arcade-Racing", so eine offizielle Beschreibung. Leider geht die Mischung nicht auf: Man kann auf der begrenzten Strecke aus der Vogelperspektive frei herumfahren, beschleunigen und bremsen. Gleichzeitig muss man mit dem starr montierten Frontgeschütz durch Ausrichtung des Wagens die wild herumkurvenden Feindfahrzeuge unter Beschuss nehmen, dem gegnerischen Dauerfeuer (irgendwie) ausweichen, Geld für Upgrades einsammeln und auch noch schnell genug sein, um rechzeitig die Checkpunkte erreichen! Bereits nach 20 Minuten hatte ich keine Lust mehr und Pressure deinstalliert, weil sich Schießen und Steuern gegenseitig behindern. Ob die zwischen den Rennen kaufbaren neuen Primär- und Sekundärwaffen dies abschwächen, wage ich zu bezweifeln.

Chasing Carrots nächstes Spiel Cosmonautica, ein "Space Trading Adventure", klingt interessant, aber auch dort fürchte ich, dass wieder zu viele Spielelemente eingebaut werden: "Trade Manage Care Fight".

Rocketbirds: Hardboiled Chicken

Das Intro dieses wahnwitzigen Krieges zwischen vermenschlichten Hähnen und Pinguinen ist fantastisch, auch dank Musik von New World Revolution. Überhaupt ist Ratloops Spiel von 2012 ebenso gut wie heiter inszeniert, zum Beispiel die eher lächerlichen Bewegungen des Elitekampfhahns bei stets todernst-unbeeindrucktem Gesichtsausdruck. Spielerisch kann Rocketbirds da nicht mithalten, weil das 2D-Jump&Shoot sich träge und statisch anfühlt, eher Roll&Shoot ist und zunehmend Laufwege und Kistenschieberei bietet. Die Schießereien mit den Pinguinen wirken durchaus brachial, sind jedoch wenig spannend: Wenn der Gegner einmal getroffen ist, nagelt man ihn mit absurd viele Kugeln in der Luft fest, bis er endlich erledigt ist. Ein paar Situationen gegen mehrere Feinde samt Deckung machen die Kämpfe interessanter, aber die KI ist nachlässig. Zur Abwechslung gibt es Flugeinlagen mit Raketenrucksack, doch die Steuerung ist eher nervig. Übrig bleibt somit eine gekonnte Präsentation (die Grafik ist ansehnlich, obschon manchmal Vorder- und Hintergrund verschwimmen) mit einem leider wenig aufregenden Spiel darunter. Nach einer Stunden hatte ich keine Lust mehr.

Superbrothers: Sword & Sworcery EP

Sword & Sorcery erschien 2011 zuerst für Touch-Geräte. Damals war Pixel-Art-Grafik noch nicht so allgegenwärtig wie heutzutage, aber immer noch beeindruckt die Optik des Spiels mit ihrer eigener Handschrift in Form grob gestreckter Figuren und einem Gespür für eindrucksvolle Bildgestaltung. Zusammen mit der Musik von Jim Guthrie also ein bemerkenswertes Erlebnis? Für die 2012er PC-Version lässt sich dies leider nur bedingt behaupten, denn das Spiel selbst ist eher dünn: Per nervigem Doppelklick bewegt man seinen Fantasy-Recken zu langsam durch die famosen Pixelgemälde, bekommt verquere Beschreibungstexte zu lesen und bestreitet simple Kämpfe. Nach dem ersten Kapitel und ungefähr 40 Minuten war mir die Schere zwischen Präsentation und eigentlichem Spiel zu groß.

Der Entwickler Capybara Games bzw. Capy kann spielerisch auch anders, wie das tolle Might & Magic: Clash of Heroes bewies. Diese Tage erscheint das neue Spiel Super Time Force ("... is what would happen if Braid and Contra had a party"), wirklich gespannt bin ich jedoch auf Below, leider noch ohne Erscheinungsdatum. Sword & Sworcery enstand übrigens in Zusammenarbeit mit Superbrothers, die bei letztgenannten Titeln nicht beteiligt sind. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich zeigen.

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Erstellt: 2006-09-02 17:58
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