Glotzen

Montag, 30. Januar 2012

Fringe (4.10)

Ein junges Mädchen hat unregelmäßig Visionen von der Zukunft, in denen sie den Tod sieht, woraufhin sie die Szenerie zeichnet. Nur verhindern konnten ihre Familie und sie das Gesehene nie. Durch solch einen Vorfall wird das Fringe-Team auf das Mädchen aufmerksam. Nach einigem Hin und Her mit ihrem Vater untersucht Walter sie und präsentiert eine Theorie - sein inzwischen verstorbener Kumpel William Bell und er hatten auch dieses Phänomen bereits Jahre zuvor... vorhergesagt. Jetzt gilt es aber erst einmal, das Geschehen der letztem Todeszeichnung zu verhindern. Das vermeintliche Opfer entpuppt sich als Bombenleger, typisch Fringe ist er aber kein Schurke. Olivia, die mit den Worten des Beobachters, sie werde sterben, hadert, kann den Mann von seinem Vorhaben abbringen. Dabei sind ihre Worte doppeldeutig, beziehen sich sowohl auf ihn als auch auf sie - ebenfalls schönes Fringe-Stilmittel. Jedoch stirbt kurz danach das Mädchen an einer Art Hirnschlag, immerhin zufrieden, dass ihre Gabe doch noch Leben rettete; sie hatte ihren eigenen Tod schon länger vorhergesehen.

Eine sehr klassische Einzelfolge mit trauriger Note, die der aktuellen Hauptgeschichte nur wenig hinzufügt: Walter und Peter basteln an der Maschine herum. Die Beobachter - bisher ohne diesen Namen - sind dem FBI in dieser Zeitlinie seit drei Jahren bekannt und Peter steuert ein paar Infos über sie bei. Dazu kritisiert Polite Dissent:
«When are the Fringe Team finally going learn that they need to sit down and have a long debriefing session with Peter. How many times has he recognized something they didn’t or knew more than they did?»
Dass die Beobachter sich bezüglich der Zukunft laut Peter nicht irren können, weil sie die Zeit anders wahrnehmen, beruhigt Olivia verständlicherweise nicht; sie hat ihm aber bisher nichts von ihrer Treffen mit dem Glatzkopf erzählt. Sagte ich schon, dass die Beobachter mich nerven? Zu denen (und anderen Logiklöchern) bemerkt Cordial Deconstruction:
«Do the Observers’ ability to see/experience all possible futures include those that may result from Peter’s tinkering with The Machine, or is The Machine a confounding variable even they have trouble accounting for? They didn’t anticipate Peter continuing to exist/ returning after the last use of the machine. Maybe Olivia doesn’t have to die, after all.»
Am Ende der Folge besucht Nina Sharp ihre Ziehtochter Olivia, heuchelt herum und ist offenkundig sehr beunruhigt, als diese ihr von den Migräneschüben erzählt.

Serienjunkies' Vladislav Tinchev schreibt von Eulen, attestiert den Fringe-Autoren Überblick über alle Zeitlinien (Wunschdenken?), kann sich offenbar nicht zwischen einer 4- oder 5-Sterne-Wertung entscheiden und stellt heraus, dass es in der aktuellen Zeitlinie auch darum gehe, "den Figuren Augenblicke zu geben, die sie in den anderen 'Fringe'-Welten nicht hatten".

<< 4.09

Samstag, 28. Januar 2012

Spartacus: Blood and Text

Zum Start der regulären zweiten Spartacus-Staffel mit Untertitel Vengeance knapp ein Jahr alte Texte zu Blood and Sand und dem Vorläufer Gods of the Arena. Kommentierte Szenenbilder sind hier zu sehen.

SPARTACUS: BLOOD AND SAND

1.01-1.02

Nachdem mein (nomineller :-) Mitautor Damnlord mir einige Zeit eindringlich von Spartacus vorschwärmte, geht's jetzt los! Nach zwei Episoden, deren erste wie mir vom Damnlord gesagt nicht zwingend nötig ist, bin ich durchaus angetan. Von Intrigen und Machtspielen ist natürlich noch kaum etwas zu sehen, weswegen die Serie sich bis jetzt eher auf Schauwerte reduzieren lassen muss. Dazu zähle ich jetzt auch mal die Schauspieler, die allesamt sehr einprägsam und ausdrucksstark sind. Ansonsten schwelgt die Serie in brutalen Kampfszenen, viel Computerblut, SlowMo bis der Amputierer kommt, Rockmucke und auf mich noch etwas befremdlich weil arg künstlich wirkende CGI-Backgrounds. Die inszenatorische Nähe zu 300 ist nicht zu leugnen, ich fand es aber teils zu gezwungen/selbstzweckhaft. Ich musste schon dauergrinsen (schwankend zwischen "cool" und "unfreiwillig komisch"), als die erste Drillsession von Spartacus stattfanden und er wie weiland Arnie in Conan geschunden wurde, während dauernd der unfassbare Oberausbilder videoclipästhetisch reinmontiert wurde und mit unverwechselbarer Flunsch stylish seine Peitsche schwang! Sonst gibt der fast ausnahmslose dolle Sprüche von sich und ist als Mischung aus Matrix' Morpheus und Fringes Broyles zusammen mit Nicolas Cages Aggro-Synchronstimme bis jetzt der heimliche Star der Serie (man kennt den Darsteller vom Sehen); er heißt Oenomaus und wird laut Wikipedia Doctore genannt, aber bei mir kommt nur "Drago" an - so heißt er in der deutschen Synchro.

Auch gab's bereits die erste Orgie, eine Menge Titten (Stoffstreifen-Outfits der Sklavinnen - wenn nicht eh nackt - und Dildomasken) und männliche Full Frontal Nudity. Also im Ernst: Die Szenen in der Gladiatorenschule Ludus (= Spiel ;-) sind Gay Porn! Aber auch die blankziehende Lucy Lawless sowie die Gattin des wahrscheinlichen Antagonisten Legat Ichbinbösus werden ganz feucht, wenn sie diese Sammlung fleischgewordenen Testosterons sehen. Dann gehen Lawless (historische MILF-Krone bleibt bei Romes Polly Walker) und ihr Mann und Ludus-Besitzer Batiatus ins Schlafgemach und lassen sich jeweils von Sklavinnen verwöhnen...

Wenn man Rome kennt, überrascht einen die Derb- und Offenheit nicht wirklich, aber darüber will ich mich nicht beschweren. Die Kampfinszenierung bwz. -stilisierung gab es aber so nicht bei der visuell eher auf realistisch getrimmten Rom-Serie. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht - auch wenn bis jetzt eher niedere Gelüste angesprochen werden.

1.03

Die dritte Episode fand ich etwas durchwachsen (aber unterhaltsam); nach dem furiosen Start musste wohl erstmal eine kleine Verschnaufpause sein. Durch mehr Alltagsleben im Ludus gewinnen die Charaktere an Profil - vor allem die Kämpfer wie Crixus -, während aber Spartacus etwas unsympathisch daherkommt: Er überschätzt sich gnadenlos selbst, was irgendwie nicht so ganz zu dem Bild passte, das ich von ihm hatte: Ich hatte den Eindruck, er wäre ein erfahrener Kämpfer, jetzt benimmt er sich wie ein Grünschnabel und denkt, jeder Gegner sei ein Spast und die - natürlich übertriebenen - Klatschgeschichten über sie nur Unsinn (hier beißt sich die Serie aber selbst in den Schwanz, denn die thrakischen Gegner aus 1.01 waren auch schon arg "übernatürlich" dargestellt). Muss aber aus dramaturgischen Gründen wohl so sein, damit Spartacus geläutert und gefallen zum "Gott der Arena" werden kann. Es war daher auch von vornherein klar, dass Spartacus am Ende doch die Geste der Unterwerfung zeigt. Die Inszenierung der CGI-getränkten Kämpfen kommt besonders gut zur Geltung, wenn es um mythische Überhöhung geht (bspw. wenn von legendären Kämpfen erzählt wird - was an sich auch jeder Kampf Spartacus' ist), ansonsten ist der Blue-/Greenscreen-Look oft etwas zu auffällig; packend fand ich die Im-Helm-Perspektive. Hört sich jetzt alles arg negativ an, aber ich bin gespannt, wie es weitergeht - latin decadence goes on!

1.04-1.07

Nach seinem Versagen gegen Crixus ist Spartacus' Ruhm verbrannt und Batiatus lässt ihn in den brutalen Höhlen antreten (Gladiatorenkämpfe fürs Prekariat). In dieser kaum noch als real anzunehmenden Halbwelt drohen sich die dort Verkehrenden im Blutrausch der drastischen Gewalt zu verlieren. Könnte man natürlich auch auf den Zuschauer übertragen, der sich die blutigen Kampfszenen der Serie anschaut. Derweil entspinnt sich auch ein Interessensdreieck um Crixus, denn das Legatsweib ist genauso geil auf ihn wie Lucy Lawless und ihre Sklavin. Unbezahlbar sind ab da immer die Gesichtsausdrücke der Beteiligten, wenn es um Crixus geht. Dass die Fruchbarkeitspriesterin, die "Xena" endlich ein Kind schenken soll, nicht vorher von dem Zeitfenster des Beischlafs erzählt, ist ein billiger Drehbuchkniff, wird aber immerhin auch von der Legatsgattin kritisiert. Interessant: Lucy Lawless schätzt/liebt Crixus so sehr, dass sie seinen Wunsch respektiert, vor einem großen Kampf nicht zu kopulieren, wodurch sie das Zeitfenster zum Kindermachen verstreichen lässt! Mal sehen, ob das Wissen der Legatsfrau um "Xenas" Geliebten eine Gefahr sein wird...

Es offenbart sich außerdem, dass Batiatus vor blutiger Rache nicht zurückschreckt und ein Kind morden lässt. Auch ist seine Feindschaft mit Solonius nun todernst, wenn auch noch nicht offen ausgebrochen. Im epischen Kampf gegen die Legende Theokoles (Albino-Uruk'hai) müssen Crixus und Spartacus dann zusammenhalten - beim vorhergehenden Training frug ich mich aber, warum Oenomaus nicht eigentlich noch kämpft, wenn er Spartacus UND Crixus aufhält. Anyway, der Kampf zieht wieder alle inszenatorischen Register und wie der baumlange Theo gefühlt endlos zu Boden fällt, ist, ja, episch. Dachte da, sein vorschneller Tod wäre ein Kommentar auf das Schicksal von zu alten Gladiatoren, aber danach ging's erst los. Typisch mythisch fängt es mit dem Sieg Spartacus' dann an zu regnen - obwohl er nur gewonnen hat, weil Crixus Theo dank der brennenden Sonne blendet!

Nach seinem Sieg ist Spartacus die römische Lena, während Crixus von fast allen verlassen mit dem Leben ringt. Auf die Meldung, dass endlich Spartacus' Frau gefunden wurde und zum Ludus gebracht wird, beginnt dieser sofort mit dem Schmieden selten dämlicher Fluchtpläne. Meine neue Lieblingsfigur Lockenblondie Varro ist davon entsprechend unterbeeindruckt. Mit Spartacus als Charakter hab ich echt so meine Probleme, so doof und selbstgefällig ist er manchmal! Na ja, als Ablenkungsmanöver leitet er einiges in die Wege, wie z.B. eine derbe Orgie in der Gladiatorenbude: Saufen, kotzen, Titten und DP... Gleichzeitig droht Batiatus' Rachemord auf ihn zurückzufallen und um Wetteinsätze an Crixus-Homie und Anusanbeter Barca auszahlen zu können, offenbart sich Adjutantenkrüppel Ashur "Schlangenzunge" als extrem verschlagen und verantwortet am Ende Barcas Tod! Dann kommt Spartacus' Frau, aber nein: Es gab einen Überfäll auf den Wagen, sie stirbt in seinen Armen! Ich dachte nach dem Wissen um Batiatus' Kaltblütigkeit gleich an ein abgekatertes Spiel und die Serie fackelt auch nicht lange: Ja, er ließ sie ermorden, um Spartacus an seinen Ludus zu binden - evil! Lucy Lawless, abgesehen vom Crixus-Kopulationen treu ihrem Mann ergeben, scheint angesichts von Kinds- und Weibstötung für Sekundenbruchteile von ihrem Mann erstaunt/entsetzt?

Nach dem Tod von Spartacus' Frau gibt es ein paar Flashbacks in Träumen, am Ende folgt Spartacus nun den lange verleugneten Göttern. Oder so. Der Ausbilder weiß von Spartacus' Fluchtplänen, schweigt aber vorerst und untersucht außerdem Barcas "Verschwinden". Die Familie von Blondie kommt mal zu Besuch, aber das Weib ist schwanger von 'nem Anderen - Varro landet deshalb wieder am Spieltisch (was in der Serie immer wieder schön erwähnt wurde). Crixus erwacht als zweite Geige, Barcas Jüngling erhängt sich, weil ein anderer Gladiator ihn brutal missbracht (Prison Break/T-Bag ;-), worauf Spartacus diesen von den Klippen kickt! Es läuft also für alle nicht besonders gut, außer für Batiatus, der dank der Kohle aus Spartacus' Ruhm reich wird. Am Ende metzelt sich Spartacus in der Rolle eines Römers in der Arena durch gleich sechs "Wilde", tötet damit seine Vergangenheit und brüllt, während im Publikum auch mal gefickt wird und das Gemetzel teils schlecht getrickst wurde: "ICH BIN SPARTACUS!"

Zwischenfazit nach der Halbzeit: Eine sehr unterhaltsame Serie, aber völlig dem Damnlord'schen Jubel kann ich mich (noch?) nicht anschließen. Die Prämisse der Serie ist offensichtlich die Darstellung eines abgeschlossenen Handlungsortes, wodurch die bisherigen Inrigen - soweit bekannt/durchschaut - auch nicht so "groß" wirken wie bspw. in Rome. Da dürfte aber sicher noch einiges kommen, zumal erst jetzt Spartacus wirklich Spartacus ist (das Auf und Ab in seiner bisherigen Kampfperformance mal ignorierend). Die Charaktere müssen glaubhaft und interessant bleiben, denn ein paar Intrigen, Titten und CGI-Blut könnten auch schnell eintönig werden...

1.08-1.10

Ein Jahr ist in den vergangenen Episoden vergangen (schon?!) und eine neue Gruppe Gladiatoren kommt in den Ludus - und der Zuschauer fühlt sich heimisch, weil er das ganze Ritual schon kennt. Diesmal aber ist Spartacus der Erste Kämpfer, zeigt aber auch seine soziale Ader bei der Essensaufsgabe für die Neuen. Darüber bricht dann endlich der offene Machtkampf mit dem genesenen Crixus aus, dessen Tage aber im Ludus gezählt scheinen. Crixus mag zwar nicht der Hellste sein, aber Ehre und Pflicht gehen ihm über alles (damit ist er vielleicht "eindimensionaler" als Spartacus, aber auch nicht so seltsam wankelmütig): Er rettet den "Bruder" Spartacus vor dem Anschlag durch einen neuen Kämpfer, der im Auftrag der Legatsfrau handelt, die bekanntlich Spartacus hasst. Als Strafe wird der Angreifer gekreuzigt (das wollte die Legatsgattin eigentlich bei einem Ungehorsam für Spartacus) und sein Dirk-Diggler-Penis abgeschnitten; dass die Legatsfrau die Anstifterin ist, ist Batiatus und "Xena" bekannt. Generell spitzt sich der subtile Kampf zwischen Lucy Lawless und dem Legatsweib zu, auch weil "Xena" höhergestellte Bekannte im Blick hat.

So wie Batiatus bei Demütigungen brutal zurückschlägt, macht dies dann auch "Xena" bei Seitensprungwünschen ihrer Freundinnen (Batiatus hatte ihr verboten, etwas zu unternehmen): Spartacus ist der derbste Ficker und besorgt es dem Legatsweib - was beide ziemlich andisst, als die Masken fallen. Leider geht "Xenas" inszenierte Bloßstellung in die Hose, denn die Legatsfrau tickt aus und zerschmettert den Kopf einer anderen verhassten "Freundin". Jetzt hat Lucy Lawless sie fest in der Hand! Ich fand "Xenas" Plan überraschend, aber auch arg riskant - sie hätte es sich ohne den Affektmord auf ewig mit der Legatsfrau verscherzt.

Die ist von ihrer Tat auch ziemlich mitgenommen, um nicht zu sagen: Crazy! Doch im Wahn entstehen gefährliche Pläne. Bei einem großen Fest zu Ehren der Mannwerdung des Magistratssohns, das eigentlich Batiatus' Aufstieg in die Politik ebnen soll, vernascht die Legatsfrau den Jüngling, der ihr dann einen perfiden und von mir nicht vorhergesehenen Wunsch erfüllt: Im Schaukampf tritt Spartacus nicht gegen Crixus, sondern gegen seinen Kumpel Varro an (runter vom Würfelspiel und rauf auf seine Frau)! Und dann fordert der Bengel auch noch Varros tot! Spartacus zögert - früher hätte er aber sofort alle anderen angegriffen oder wäre mit Varro gestorben! Varro nimmt ihm die Entscheidung ab und tötet sich quasi selbst, danach hat Spartacus in seiner Schlafzelle einen Zusammenbruch...

Wie geht es jetzt für ihn weiter, das ist die Frage. Schade, dass Varro tot ist, aber Crixus ist immerhin zurück in alter Stärke. Auf seine nächsten Schritte gegen Spartacus bin ich gespannt. Derweil drohen viele lose Enden zu explodieren: Die kleinen und großen Geheimnisse, die "Xena" und die geistig angeschlagene Legatsfrau teilen; Ashur "Schlangenzunge" als Spinne in einem Netz aus Informationen; Solonius, der dank Ashur über Batiatus' Tötungsabsichten weiß; das Liebesdreieck um Crixus mit der Sklavin, der eifersüchtigen "Xena" und dem begehrenden Legatsweib; der vom Magistraten zurückgesetzte Batiatus, der schon wieder von Blutrache faselt... Die Serie gefällt mir immer noch sehr gut, einzelne schwächere Episoden zu identifzieren, wenn man mehrere am Stück schaut, ist recht schwierig. Auch die laut Damnlord etwas schwache 1.09 fand ich ob der Ruhe und der Story-Gewichtigkeit (Mord durch die Legatsfrau) ganz gut. Bezüglich der Kämpfe und Gewalt finden sich immer noch neue Variationen - ich würde gerne mal sehen, wie man das im deutschen Free-TV ausstrahlen kann.

1.11

Nachdem Spartacus Varro töten musste, entzündet sich psychosomatisch seine Kampfwunde aus dem "Schaukampf" und er halluziniert: Varro erscheint und rät ihm, auf die Wunde zu achten. Bald bricht Spartacus im Fieberwahn zusammen. Durch schöne, glaubhafte Zufälle landet Batiatus' Mann fürs Grobe neben Spartacus' Krankenliege und endlich klickt's: Dessen Wunde, die er beim angeblichen Überfall auf den Wagen mit Spartacus' Frau davongetragen hat - sie fehlt! Mithilfe der ihm schon einige Zeit zugetanen Sklavin tötet Spartacus den Schuft, nicht ohne vorher den Auftraggeber zu erfahren: Batiatus.

Jener hat derweil den Magistraten entführen lassen und scheint ob seines verletzten Stolzes nicht mehr ganz rational zu handeln. Okay, Batiatus war immer vorschnell mit Blutrache am Start. Der Zuschauer fragt sich, was Ashur nun machen wird - verrät er Batiatus, ist alles ein doppeltes Spiel?

Derweil vertritt Crixus den kranken Spartacus bei einem prestigeträchtigen Kampf und dies ist der bis jetzt spannendeste Fight, da es nicht klar ist, ob Crixus hier gewinnen wird. Aber er schlägt sich wacker und tötet seinen Gegner in mit Abstand brutalster Weise: Die Gedärme quillen aus dem aufgeschlitzten Bauch, dann zertritt Crixus den Schädel des Anderen! Als sein Blick zur Tribüne wandert, um den Blick seiner Geliebtenn Naevia zu suchen, findet er sie nicht - denn "Xena" hatte einen Schwächeanfall und ist mit der Sklavin zurück in die Villa. Ich dachte da noch kurz an einen Giftanschlag o.ä. durch vielleicht Solonius.

Jener wird einmal mehr von Ashur aufgesucht, der sich wohl gegen Batiatus entschieden hat und verrät, was mit dem Magistraten passieren soll. Also ziehen sie los to the rescue - doch der Entführte ist längst tot und es wird klar: Es war alles abgekatert, gerade als Solonius sich über den Toten beugt, kommt die Rettungsmannschaft unter der Leitung von Batiatus und des in seiner Freizeit Varros tötenden Jungen. Pech, Solonius! Hier muss ich Damnlord klar rechtgeben, dass Batiatus' Ränkespiel auf wackeligen Beinen steht, denn sowohl Solonius als auch Batiatus mussten perfekt abgepasst zusammentreffen, damit sich der Plan in Gänze entfaltet (sprich: Solonius als Mörder darszustellen). Hm...

Spartacus ist derweil genesen und von Rache erfüllt. Im Fieberwahn sah er die Leiche seines früheren Ichs und seine Frau frug, wieso er ihn getötet habe. Als nun Batiatus nach absolvierter Intrige mit Spartacus zusammentrifft und diesen fragt, ob er wieder gesund ist, heißt es doppeldeutig und vielversprechend: "Ja, Dominus, ich bin wieder der, der ich war!"

1.12

Nun steht Solonius' Strafe an - durch Tod in der Arena. Batiatus besucht ihn noch kurz für Hohn und Spott in seiner Zelle; Ashur sei die ganze Zeit treu gewesen, aber ich denke, "Schlangenzunge" war/ist doch wankelmütiger als sein Herr denkt. Solonius ist für sein augenscheinliches Alter gut in Form, sein Gegner und Henker: Spartacus! Der gestand Drago zuvor, als Erster Kämpfer vieler Fehler gemacht zu haben, dies aber ändern zu wollen (kill 'em all?), während Crixus sich wieder in die Herzen der Zuschauer schlachtet und wie Randy "Legend Killer" Orton posiert. Solonius spricht alsbald mit aufgeschlitztem Bauch seine letzten Worte zu Spartacus: "Du tötest den Falschen. Der wahre Verbrechter ist Batiatus!" Der Erste Kämpfer antwortet wissend nur: "Ihr werdet bald vereint sein!" Erkennend und darüber freudig lachend wird Solonius dann der Kopf vom Rumpf geschlagen - epischer Abgang! Und während die Menge dem Regenbringer zujubelt, wirkt Batiatus ob Spartacus' starr-entschlossenem Blick etwas verwirrt... Übrigens: Sind die Rockriffs diese und vielleicht schon letzte Folge härter und dominanter geworden?

Ashur wird von Batiatus in einen höheren Stand erhoben und dieser bekommt eine Frau seiner Wahl - wen wohl? Die "unbeschmutzte" Sklavin von "Xena", Crixus' Liebste (wovon "Schlangenzunge" ja weiß)! Spartacus erzählt derweil seiner vertrauten Sklavin seine Rachegelüste, sie antwortet entsetzt, dass dies alle Sklaven in den Tod reißen würde. Doch Spartacus hat mal wieder eine seiner Launen und meint nur: Leck mich! Okay, er sagt: "Jedem einzelnen sein Schicksal, und mir das meine." Als dann Spartacus kurz vor dem Angriff ist, entdeckt er Varros Frau, die das "Blutgeld" von Spartacus, das er ihr schickt, nicht will und lieber die Schulden abarbeitet. Um sie nicht zu gefährden - seine vertraute Sklavin, die viel für ihn tat, ist ihm also ziemlich egal! -, nimmt er Abstand von seinem Ansinnen. Nur für den Augenblick, natürlich!

Nun schlägt auch die Stunde der Legatsfrau, die für Lucy Lawless die Gunst ihres Gatten für das Haus Batiatus besorgen soll. Doch sie ist durchtrieben, macht nur das, was sie wortwörtlich zugesichert hat (like Batiatus), demütigt so Batiatus - ihr angedeuteter Wahn ist wohl überwunden, fand alles trotzdem etwas zu gewitzt für sie. Als schließlich der Legat sich doch mit Batiatus trifft, nachdem der Lanista durch die Stadt gehetzt wurde (dachte, bei dieser Gelegenheit würde das Affäre von "Xena" und Crixus auffliegen), nutzt der Legat die Gelegenheit, um Spartacus in einem unfairen Kampf gegen seine Legionäre antreten zu lassen. Während die Legatsfrau ganz feucht wird ob des möglichen Todes des verhassten Thrakers, lodert in diesem der Zorn des Hasses - fast alle seine Feinde sind versammelt, God Mode on! Er haut alle Soldaten um und beugt am Ende sogar das Knie vor dem Legaten, um alle vorerst in Sicherheit zu wiegen.

Auftritt Ashur: Er gesellt sich zu seiner neuen Frau Naevia und küsst sie. Crixus, wie alle anderen Gladiatoren anwesend, dreht bei dem Anblick durch und greift ihn an - Ashur wollte also Crixus größtmöglich demütigen (dieser zertrümmerte ihm einst sein Bein und verhinderte so Ashurs Gladiatorkarriere). Der Gladiator wird aufgehalten und "Schlangenzunge" tritt nach, erzählt allen von der Liebe der beiden. Jetzt Sieger im Dumm-aus-der-Wäsche-gucken: "Xena"! Der Legat ist angesichts dieses Zwischenfalls wieder verstimmt, aber Batiatus präsentiert ihm ein Teil des Weibes, das seine Frau im Zorn erschlug - da dachte das Legatsweib, sie käme wohl davon (also doch nicht so clever), nun kriegt sie eine Klatsche von ihrem Mann, der Batiatus zähneknirschend seine Gunst gewährt, und wird nicht zurück nach Rom genommen. Für "Xena" liegen Leid und Freude heute dicht beieinander.

Batiatus sieht sich schon im Olymp und schlägt nach Crixus' Ausraster einen härteren Ton im Ludus an. Er enthüllt auch, dass er stets von "Xenas" Verhältnis gewusst habe, es aber zu ihrer Freunde gewährte. Crixus hat nun die gleiche Motivation wie damals Spartacus: Frei sein, um mit seiner Geliebten zusammen zu sein. Die wurde von einer wutentbrannten "Xena" zuvor verprügelt und wird nun in die Fremde verkauft. Und Drago erfährt vom Mord an Barca - was ist nur aus "seinem" Ludus geworden? In den Schlafzellen plant Spartacus derweil die Revolte: "Es gibt nur einen Weg: Wir bringen sie alle um!"

1.13

Judgement Day! Diese Episode wird in der ansonsten recht billigen Rückblendentechnik erzählt, aber passt dank mehrerer Zeitsprünge. Um seinen Aufstieg zu feiern, gibt Batiatus ein Fest für die Honoratioren der Stadt. Highlight: Ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Spartacus und Crixus, den Batiatus und "Xena" nur noch loswerden wollen. Der epische Kampf entbrennt, beide kämpfen erstmals für mehr als nur Ehre. In den Rückblenden wird die Spannung aufrechterhalten durch die Fragen: Wird Crixus bei Spartacus' Plan mitmachen? Denn Drago hat ihm vorher gesagt, dass der (nicht undankbare!) Batiatus ihn zum neuen Luduschef machen wird, die Freiheit Crixus' dann also in Dragos Händen liegen würde...

Um den Tod von Crixus sicherzustellen, soll dieser mit Gift geschwächt werden - wird dies verhindert werden? So streiten die beiden voller Inbrunst, während auf dem Balkon die hohen Leute doppeldeutige Zwistigkeiten austauschen. Etwas lame: Spartacus' vertraute Sklavin, die ihn wegen seines eigensinnigen Racheplans kritisierte, hilft nun aktiv - einzig für einen Liebesfick mit dem Ersten Kämpfer. Im rechten Augenblick entscheidet sich Crixus für Spartacus und der wiederholt den patentierten Schildsprung und landet auf dem Balkon. Ab da heißt es nur noch: KILL 'EM ALL! Die übrigen Gladiatoren befreien und metzeln sich durch das Anwesen, während das Legatsweib sich frühzeitig absetzt und die Tore von außen verriegeln lässt - vor der Nase einer ihrer "Freundinnen".

Crixus trifft auf "Xena", die sich hinter ihrem ungeborenen Baby verstecken will, dass von ihm stammen soll (deswegen ihre Schwächeanfälle). "Es wär mir lieber, es ist tot, als dass es an deiner Brust saugt", sind seine bitteren Worte und er rammt ihr sein Schwert in den Bauch! Drago stellt Ashur zur Rechenschaft, aber "Schlangenzunge" kann mit fiesen Mitteln entkommen. Varros Frau hat die Aufgabe, den Magistratssohn in Sicherheit zu bringen, aber sie hat andere Pläne für den eigentlichen Mörder ihres Mannes Varro. In unfassbarer Raserei sticht sie den Bengel nieder - "ER WAR MEIN!" Und dann das Ende, Batiatus gegen Spartacus, umringt von allen. "Xena" kommt sterbend hereingetorkelt und als Batiatus mit aufgeschlitzter Kehle zu Boden geht, verrecken die beiden nebeneinander. Uff, was für ein brachial-episches Finale!

Fazit

Eigentlich wollte ich die Serie zusammenfassend und mehr analytisch denn deskriptiv behandeln, nun ist's aber doch eine längliche Nacherzählung geworden. Die Serie ist ingesamt sicher ziemlich einzigartig in ihrem Handlungsort gepaart mit Derbheit und Gewalt sowie der Videoclipästhetik der Inszenierung. Die Darsteller sind hervorragend und die Drehbücher meistens wasserdicht. Mich als Rome-Kenner hat zumindest der Aspekt des römischen Lifestyles (Intrigen, Mord, Sexiorgien) nicht überrascht, das dürfte auch der Grund sein, dass ich die Spartacus-Serie "nur" sehr gut und unterhaltsam finde. Es kann auch daran liegen, dass locationbedingt die Intrigen nicht ganz so ausgefeilt sind bzw. sein können wie in Rome (wenn ich mich recht entsinne), was aber ja konzeptionell bedingt ist; am Ende wird alles schön aufgelöst.

Auf Seiten der Visualität und Gewalt ist Spartacus aber ganz weit vorne dabei; ich würde aus dem Stand nur The Walking Dead als ungefähr ähnlich blutige TV-Serie nennen können. Man könnte die stilisierte Gewalt von Spartacus kritisieren als Schauwert, denn sie ist meist eben nicht abstoßend, sondern auf funsplattrige Weise anregend, besonders zusammen mit der rockigem Musik. Zum Ende sieht man dann aber doch mal Gedärme und nicht nur "saubere" Blutfontänen. Und gerade da die gezeigte Gewalt mich teilweise ähnlich ekstatisch hat werden lassen wie die gezeigten Arenabesucher, könnte die Art der Gewaltpräsentation auch ein kritischer Kommentar auf die Rezeption von Derartigem in den Medien sein. Na ja, die Serie rockte die Scheiße fett, ich bin auf das Prequel gespannt, auch weil dort Crixus wohl die Hauptrolle spielen wird. Spartacus selbst hat mich doch etwas oft mit seinen Handlungen irritiert, als dass er meine uneingeschränkte Sympathie hätte. In der regulären zweiten Staffel wird er von einem anderen Schauspieler dargestellt, weil Andy Whitfield leider 2011 an Krebs verstarb. Was werden wir dort sehen? Spartacus & Co. verheeren Capua? Die Suche nach Crixus' Geliebten? Die Abrechnung mit dem Legaten (der auch als Klammer für die ganze Serie diente - nur anwesend zu Beginn und am Ende), seiner Frau (dessen Beischlaf mit Spartacus noch nicht dem Legaten bekannt ist) und dem flüchtigen Ashur? KILL 'EM ALL!


SPARTACUS: GODS OF THE ARENA

Handlung (1.01-1.06)

Gods of the Arena ist bekanntlich ein Prequel zu Blood and Sand und spielt fast unmittelbar davor. Im Zentrum stehen Batiatus und seine Frau Lucretia/"Xena", die um eine höhere Position in Capua und die Anerkennung von Titus, Batiatus' Vater, kämpfen. So bekommt der Zuschauer mehr Einblick, wie die Charakere und ihre Beziehungen zueinander zu Beginn von BaS zustandekamen.

Da das Haus Batiatus noch klein ist, sind Intrigen und Machtspiele ähnlich überschaubar. Schwerpunkt sind kleinere und größere Sticheleien zwischen Batiatus und seinen Konkurrenten Tullius und Vettius sowie die Versuche, die Gunst Höhergestellter durch außergewöhnliche Feste (okay, Orgien) zu gewinnen. Als Batiatus' Dad auftaucht, werden die Bemühungen seines Sohnes durch dessen bodenständig-unterwürfige Haltung gegenüber dem Arschloch Tullius untergraben.

Bei den Gladiatoren stehen Oenomaus/Drago und sein Aufstieg zum Doctore/Ausbilder, der Werdegang Crixus' und des aktuellen Champions Gannicus im Zentrum.

Anschluss an Blood and Sand

Sehr vieles aus BaS wird in GotA eingeführt, aufgegriffen oder erklärt, selbst unwichtige Dinge wie Barcas Tauben und sein Status als Batiatus' Leibwächter (aber nicht woher sein BaS-Jüngling kommt). Ein wenig holpert die Lösung für die Nichterwähnung von Gannicus und Tullius in BaS: Batiatus will deren Namen nie mehr im Ludus hören. Gannicus könnte ein heißer Kandidat für eine Rückkehr in BaS-Staffel 2 sein, während die flüchtige Sklavin Diona noch gefangen und hingerichtet wird. Randnotiz: BaS beginnt mit einer Dürre, in GotA zieht vom Horizont ein Gewitter heran - "there's a storm coming" (Terminator)...

Unterschiede zu Blood and Sand

Man bekommt mehr vom Alltag in der Stadt mit (öffentliche Klos :-), während im Ludus das Gladiatorenleben fast eine nebensächliche Rolle spielt - man kennt dies ja bereits aus BaS (jedoch erfahren wir mehr zu den Kampfstilen). Etwas zu plakativ setzt GotA viel auf Sex: Heiße Lesbenaction und Dreier, Orgien, Sexdienste für Höhergestellte (oh man, ist der Typ bei der DP-Defloration von Naevias Freundin Diona widerlich schmierig), Gayness. Durch den brutalen Zwangssex kommt das Ausgeliefertsein der Sklaven eindringlicher rüber, auch Batiatus und Lucretia geraten in einen Strudel ob der Wünsche der Bessergestellten.

Die Inszenierung hat sich geändert: Musikalisch wird nun auch in Kämpfen oft auf Chorale/Gesänge und klassische Musik gesetzt, die treibende Rockmucke wurde zurückgefahren. Auch wurde die 300'eske Stilisierung reduziert: Der generelle Look ist "echter", es gibt weniger aufwändige Überblendungen oder verfremdete Backgrounds, der Einsatz von CGI in den Kämpfen wurde massiv reduziert: Wenig Computer-, dafür viel Kunstblut, die Splattereffekte sind meist handgemacht (und oft härter als in BaS). Zeitlupenszenen gibt es immer noch, vielleicht aber seltener. Unschön: Wackelige Kamera v.a. bei Massenkämpfen. Ich denke, es gab weniger Geld oder man hatte nicht die Zeit für eine aufwändige Nachbearbeitung (schließlich war GotA auch eine Notlösung wegen der Krebserkrankung des Spartacus-Darstellers).

Fazit

Wie auch BaS hat mit GotA sehr gut gefallen. Der Werdegang von Batiatus und Lucretia - schon in BaS mit die interessantesten Figuren - ist stimmig und auch einigermaßen spannend. Der geringere Intrigengehalt ist verschmerzbar, weil man dafür auf die Verknüpfungen von BaS und GotA achtet. Enttäuscht war ich von Crixus, der wider Erwarten eine eher kleine Rolle spielt und unverständlicherweise den Neandertaler mimt. Gannicus hat Unterhaltungswert und ist eine dritte Variante des Champions neben dem späteren Crixus und Spartacus, aber bleibt eher platt, bekommt dafür jedoch zu viel Screentime - in der letzten Folge ist er gar die Hauptfigur. Die Autoren vermeiden ein entscheidendes Aufeinandertreffen von Crixus und Gannicus, auch Oenomaus vs. Gannicus findet nicht statt, weil die Melitta-Affäre unentdeckt bleibt. Schade!

Eine durchaus bittere Pille kann die veränderte Inszenierung sein, die - böse ausgedrückt - klassischer, damit billiger geraten ist. Die Kämpfe sind brutaler weil realistischer dargestellt, was ich an sich gut finde (wir sehen aber sehr oft nur Übungskämpfe!). Nur gibt so die Serie etwas von ihrer in BaS aufgebauten Identität auf; ein Mittelweg wäre ideal gewesen (und Verzicht auf Wackelkamera). Die vielfältigere Musik führt zu einigen tollen Szenen - z.B. Batiatus-Gaia-Lucretia-Dreier oder Tod von Titus und Melitta (schiefe Geigen, Chor) -, nimmt aber manchen Kämpfen etwas die Wucht.

Die letzte Folge kann nicht mit BaS mithalten, weil die Konflikte kleiner sind. Trotzdem ist das Ende von Tullius "schön" und die finale Massenschlacht gut gemacht. Problem bei letzterer: Es stehen sich keine Todfeinde gegenüber, das Ergebnis ist nicht so bedeutungsschwer (Gannicus als nur sechs Episoden alte Figur kämpft gegen unbekannte Hanseln). Alles in allem ein sehr gelungenes und unterhaltsames Prequel, das uns mehr aus der Spartacus-Welt zeigt. Inhaltlich bleibt es aber in fast allen Belangen hinter BaS zurück.

Anhang: Charaktere

Batiatus sowie seine Frau waren schon in BaS nicht schlicht "böse", die schrittweise Enthüllung ihrer dunklen Seiten war sogar zentraler Bestandteil der Serie. In GotA erfährt man, dass Batiatus - ein Mann mit Ambitionen - durch die Höhergestellten und seinen Vater Titus "gestählt" wurde: Tullius und Vettius demütigen ihn fortwährend, lassen ihn seinen niedrigeren Stand spüren, fordern viel mehr als sie geben, pissen ihm buchstäblich ins Gesicht! Rückhalt bekommt Batiatus nur von seiner Frau, während sein Vater ihn offen geringschätzt und seine Bemühungen oft untergräbt, somit Batiatus wieder demütigt - kein Wunder, dass Batiatus verhärtet und zunehmend aggressiver zurückschlägt. Uum von Lucretia vorgeschlagenen Vatermord ist er aber schlussendlich (noch?) nicht fähig. Wie sagt er zu Beginn: "A man of ambition is capable of anything"...

Lucretia/"Xena" liebt Batiatus aufrichtig und innig. Wie schon in BaS steht sie fest zu ihm, er dafür auch zu ihr und entscheidet sich schließlich für sie und damit gegen den Willen seines Vaters Titus und den Ludus (etwas übertrieben, dass die beiden dann quasi mittellos wären). Titus möchte die Ehe beendet sehen - er mag Lucretia nicht, weil sie keinen großen Namen trägt und bisher keine Kinder gebar. Sie scheint durch ihre Großstadtfreundin (und früheren Gespielin?) Gaia ins Ränkespiel zu geraten, aber tatsächlich hat sie Titus schon lange kontinuierlich vergiftet, schlägt auch den Vatermord vor (zu dem Batiatus nicht fähig ist). Ihr "seelischer Abstieg" dürfte früher als bei Batiatus begonnen haben, aber er wird schnell extremer. Ihre Liebe bleibt bis zum Ende intakt, Batiatus erfährt nie, dass sie Titus umbrachte. Sie erwählt Crixus nur, um endlich ein Kind zu bekommen (nachdem Batiatus dies ihr im Streit an den Kopf warf), kann sich zu Beginn nicht vorstellen, mit einem Sklaven zu schlafen; Liebe ihrerseits sieht man da noch nicht.

Titus ist ein respektierter und angesehener Bürger Capuas, der aber offenbar nie große Ambitionen hatte und den Aufstieg seines Hauses nur mit kleinen, jedoch standfesten Schritten angeht. Dafür ist er bereit, Demütigungen der Höheren zu ertragen urlich noch kaum etwas zu sehen, weswegen die Serie sich bis jetzt eher auf Schauwerte reduzieren lassen muss. Dazu znnte man natr die Honoratioren der Stadt. Highlight: Ein Kampf auf Leben und T/strong/em-Welt zeigt. Inhaltlich bleibt es aber in fast allen Belangen hinter BaS zurod zwischen Spartacus und Crixus, den Batiatus und lle). nurhnliche Feste (okay, Orgien) zu gewinnen. Als Batiatus' Dad auftaucht, werden die Bemrtet und zunehmend aggressiver zurnd diese auch seinem Sohn aufzrlich noch kaum etwas zu sehen, weswegen die Serie sich bis jetzt eher auf Schauwerte reduzieren lassen muss. Dazu znnte man natXenar die Honoratioren der Stadt. Highlight: Ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Spartacus und Crixus, den Batiatus und lle). nurhnliche Feste (okay, Orgien) zu gewinnen. Als Batiatus' Dad auftaucht, werden die Bemrlich noch kaum etwas zu sehen, weswegen die Serie sich bis jetzt eher auf Schauwerte reduzieren lassen muss. Dazu znnte man natXenar die Honoratioren der Stadt. Highlight: Ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Spartacus und Crixus, den Batiatus und lle). nurhnliche Feste (okay, Orgien) zu gewinnen. Als Batiatus' Dad auftaucht, werden die Bemubürden. Mir scheint, er passt nicht mehr in die Zeit, ist zu ehrlich und verkennt den bösartigen Charakter von Tullius/Vettius. Seine Geringschätzung für Batiatus und Lucretia fand ich teils aber viel zu harsch, da er quasi immer gegen die beiden und ihre Bemühungen/Erfolge entscheidet oder handelt. Wie hätte Batiatus setet damit seine Vergangenheit und brine Anerkennung überhaupt gewinnen können? Selbst als dessen Kauf von Crixus sich unleugbar als kluge Handlung entpuppt, vergisst Titus nur kurz seine Geringschätzung und versucht diesen Erfolg seines Sohnen dann zu assimilieren. Sein herablassender Starrsinn kostet ihn schließlich das Leben durch die Hand Lucretias.

Gaia (Lila aus Dexter, sieht in GotA viel attraktiver aus, ist ähnlich verrucht) als welterfahrene Römerin fungiert etwas zu auffällig als Antriebsfeder für die Story: Sie kennt JEDEN Höhergestellten, den es zu beeindrucken gilt, inklusive Tullius, und schafft diese in das Haus Batiatus. Sie treibt die Sexspirale voran und wird am Ende von Tullius erschlagen (weil ihre Verbindungen eine Gefahr für ihn sind?), was wiederum Lucretia erhärtet.

Tullius und Vettius sind dezent psychotische bzw. herablassend-verzogene Arschlöcher, Ausgeburten der römische Dekadenz - so wäre wohl der Magistratssohn in BaS geworden; Tullius' Darsteller kennt man und er passt hervorragend. In der Story sind die beiden aber eher Reibepunkte für Batiatus & Co. als richtige Antagonisten.

Oenomaus bzw. Drago ist sowohl Batiatus als auch seinem Vater treu und aufrichtig ergeben, auch weil er mit seiner Frau, der extrem süßen Sklavin Melitta verkehren darf. Er wird Doctore, weil sein markanter Vorgänger als Mann Titus' etwas plötzlich von Batiatus abgesägt wird, der übrigens wie später Oenomaus in BaS den Verfall des Hauses sieht und den Tod im Zweikampf mit Oenemaus wählt. Eine Charakterentwicklung auf dem Weg GotA-BoS findet kaum statt, auch der Tod seiner Frau scheint wenig an seiner Art zu verändern.

Gannicus als aktueller Champion im Jared-Leto-imitieren und Treudoof-gucken ist ein Saufkopf und Lebemann, bester Kumpel von Oenomaus und hat von der ersten Episode klar erkennbar Interesse an dessen Frau. Außer dass er einen etwas tieferen Lebenssinn durch diese verbotene Liebe (wie Crixus in BaS!) findet, passiert in ihm nicht viel. Er ist meines Erachtens nicht so interessant wie ihm Platz eingeräumt wird.

Crixus kommt neu in den Ludus und grunzt und glotzt die meiste Zeit wie ein Höhlenmensch. Er war in BaS schon von eher einfacher Natur, aber wie er in GotA dargestellt wird, irritierte mich schon sehr. Wir erfahren nicht allzu viel über seine Herkunft, seine nicht völlig nachvollziehbare Hauptmotivation ist das Besiegen Gannicus' im Zweikampf, weswegen er auch Ashurs Bein zertrümmert. Am Ende von GotA ist er noch NICHT der völlig dem Gladiatorendaseins ergebene Kämpfer wie in BaS, außerdem ist er noch nicht Barcas bester Buddy (er hat dessen Boyfriend in der Arena getötet). Seinen neuen Haarschnitt bekommt er wegen Lucretia, weil er wie ein Wilder aussähe - vielleicht wurde er dadurch schlauer? Interessant: In GotA laufen die Sklaven rum wie sie wollen, aber in BaS ist Batiatus' erster Befehl bezüglich Spartacus, dessen Haare zu schneiden...?!

Solonius und Ashur sind beides bereits Schlangen, ersterer zu Beginn aber noch Freund von Batiatus - der ihn nicht allzu gut behandelt - und ihm und seinen Plänen eigentlich treu (um sich am Ende dann doch hinter Batiatus' Rücken zu verbessern). Trotzdem fand ich dessen Hass auf Solonius in BaS etwas zu stark angesichts der GotA-Geschehnisse. Während Solonius unauffällig bleibt, ist Ashur aktiv durchtrieben und auch noch großmäulig, weswegen er sich's schnell mit allen verscherzt. Die Feindschaft zu Crixus wird erklärt, seinen Aufstieg zum Vertrauten Batiatus' nicht so sehr (Ashur bekam das Gladiatoren-Brandzeichen nur aufgrund seiner Teilnahme in einem Überfall).

Montag, 23. Januar 2012

Fringe (4.09)

Fauxlivia und Lee sind auf dem Weg zu David Robert Jones' Unterschlupf, wo er - vorgewarnt vom vermutlichen Gestaltwandler "O'Broyles" (der durch Zufall abgehalten wird, Nerdlee zu vergiften) - auf sie wartet und sich festnehmen lässt. Selbstsicher berichtet er von fast 50 existierenden Gestaltwandlern und lässt nebenbei per Giftgas ein paar Leute umbringen - er ist zu allem entschlossen. Nachdem er sich eine Festplatte aushändigen lässt, wird er von Walternate freigelassen, um nicht noch mehr Zivilisten zu gefährden. Zuvor sprach Peter noch mit Jones - in der originalen Zeitlinie tötete Peter ihn, in einer (bzw. zwei) Welt ohne Peter überlebte jedoch Jones.

Dank O'Broyles kann sich Jones dann der Überwachung entziehen, während die Fringe Division die natürlich kopierten Daten von Jones' Festplatte analysiert. Peter findet heraus, dass Jones das Mineral Amphilizit sucht, mit dem man ein Loch ins Universum sprengen könnte. Am Steinbruch muss das Team jedoch erkennen, dass Jones das Mineral im anderen Universum zu fördern gedenkt. Also schnell zurückgereist und hingefahren. Ja, hingefahren - von nur einer Seite nähert sich das Fringe-Team mit bloß drei Autos, keine Luftunterstützung oder ähnliches. Es kommt zu einer lächerlichen Schießerei und Jones flieht mit einer Lastwagenladung des Minerals ins alternative Universum... Cordial Deconstruction störte sich auch an der Szene und in den dortigen Kommentaren wird angemerkt, dass die Fringe Division das Portal, welches Peter und Nerdlee nutzten, automatisch entdeckte - hätte dies nicht auch bei Jones' Dimensionsreise passieren müssen?

Elizabeth, Walternates Frau, hat derweil Walter besucht und ihn von seinen Schuldgefühlen befreit - er wird Peter helfen, zurück in seine Zeitlinie zu kommen. Nun sind beide Universen im Kampf vereint und Peter, der als einziger Jones kennt, ist der Joker in diesem Spiel (und O'Broyles der Verräter), bei dem Jones' Ziel unbekannt bleibt. Am Ende chattet dieser mit... Nina Sharp: "Phase One complete. Where do we stand in Phase Two?" Und sie antwortet: "In due time. We're working on her. She'll be ready soon." Olivia, die all die Jahre heimlich weiter mit Cortexiphan behandelt wurde, ist also ein wichtiger Bestandteil des Schurkenstücks.

Alles in allem eine eher unspektakuläre, aber noch gelungene Folge, in der die Weichen für die Zukunft gestellt wurden. Jones hätte meiner Meinung nach sich aber gar nicht fangen lassen müssen, um an die Festplatte zu gelangen (wenn das sein hauptsächliches Anliegen war). Und Polite Dissent wirft zurecht ein:
«Once again, everyone is way too trusting knowing there are shapeshifters all around. Walternate is even suggesting that Fringe team is compromised, but doesn’t check if the person he’s telling is the real alternaBroyles (probably not, but I wouldn’t put it past the writers to try and pull a fast one).»
Und Vladislav Tinchev bei Serienjunkies vergibt zwar wieder die maximale Punktzahl, weil ihm der "Seiltanz" gefällt, den die Serien aktuell vollführt, meint aber auch:
«„Fringe“ muss nun den Zuschauern langsam zeigen, was sie zu erwarten haben: Sollen wir Emotionen und Hoffnung in diese Figuren investieren, mit Veränderungen und Entwicklungen rechnen - oder sollen wir darauf warten, mit Peter zusammen nach Hause zurückzukehren?»
<< 4.08

Montag, 16. Januar 2012

Fringe (4.08)

Die letzten zwei Drittel der vierten Staffel - kann sich Fringe wieder zu alter Stärke emporschwingen...?

Peter macht jetzt ernst, in seine Zeitlinie zurückzukommen - was auch immer das am Ende bedeuten mag. Walter verweigert ihm weiter jede Hilfe, also bittet er Olivia um Beistand, ihn zu Walternate zu bringen (außer Migräne wird die Cortexiphan-Enthüllung der letzten Folge leider nicht thematisiert). Olivia und Nerdlee willigen ein, haben aber auch vor, im alternativen Universum Nachforschungen über die neuen Formwandler anzustellen. Mithilfe von Walters ursprünglichem Portalgerät reisen Peter und Nerdlee dann nach drüben. Cordial Deconstruction merkt korrekt an:
«If the use of Walter’s portal device was the cause of all the Fringe events in the first place, why would Olivia ever consider using it to recon the other side (or help Peter), especially now that both sides have been stabilized? Wouldn’t it be kept under very tight security, and not just kept “in storage”?»
Im alternativen Universum werden sie dank ihres löchrigen Plans (vgl. Cordial Deconstruction) aber recht schnell gestellt. Peter kann sich jedoch absetzen und schließlich über dessen Frau, die ihn als ihren (vermeindlichen) Sohn erkennt, zu Walternate gelangen. Dieser klärt Peter auf, dass er nicht für die neuen Shapeshifter verantwortlich sei, seine Regierung gar schon unterwandert wurde (z.B. sein oberster Wissenschaftler). Er werde Peter bei seiner Rückreise helfen, wenn er zuvor dem anderen Universum berichtet, dass Walternate nicht der Feind ist. Peter willigt ein.

Peter entkam übrigens, weil beim Fringe-Division-Gefangenentransport einer ihrer Bewacher einen seltsamen Anruf bekam, daraufhin Peter und Nerdlee befreite. Während Peter dann abhaute, ließ sich Nerdlee zur Ablenkung fangen und erzählt nun Fauxlivia und Lee vom Verdacht, dass Walternate hinter allem steckt. Er wird unter dem Radar in eine Besenkammer gesperrt und die beiden finden den Herkunftsort des Anrufs heraus. Das sagen sie immerhin Broyles und ziehen los - und Broyles, offenbar ein Shapeshifter, ruft daraufhin den Dunkelmann an: David Robert Jones, ein Bösewicht aus Staffel 1 (also jetzt seine andere Version), der nun in seinem Formwandlerlabor auf Fauxlivia und Lee wartet...

Und schließlich taucht bei Olivia noch ein angeschossener Beobachter auf und eröffnet ihr, bevor er spurlos verschwindet, dass in allen möglichen Zukünften sie sterben müsse... Für Vladislav Tinchev von Serienjunkies ist "die Frage offen, ob Olivia der Preis sein soll, um den Peter wieder in die Zeitlinie eingefügt werden kann"; sie weiß übrigens immer noch nichts von ihrer Gabe, aus eigener Kraft interdimensional zu reisen.

Für sich ist die Folge gut gelungen, die größtenteils im Paralleluniversum spielt (Team Badass!), aber auch die "echten" Figuren auftreten lässt. Peter stellt ziemlich egoistisch/desinteressiert klar, dass die Dinge in beiden Universen nicht seine Kämpfe seien (vgl. Cordial Deconstruction). Leider scheint sich die Serie noch länger in der Fake-Zeitlinie aufhalten zu wollen: Nina Sharp als Cortexiphan-Bitch und nun eine dritte Partei, die mit neuen Formwandlern beide Universen attackiert. Zu deren wahrscheinlichem Boss bemerkt Polite Dissent:
«The “bad guy” Peter was so non-chalant about cutting in half and killing? That’s the same David Robert Jones that Broyles was calling at the end of the show [...].»
Grundsätzlich passieren interessante Dinge, auch wenn noch wenig Hintergründe bekannt sind, aber es ist eben nicht die eigentliche Realität (wenn's die noch gibt!). Und Unterwanderung durch Formwandler ist ein aufgewärmtes Motiv - typisch für die vierte Fringe-Staffel. Mal schauen, wo das alles hingeht, diese Episode war nur der Auftakt. Zur Kritik an der aktuellen Richtung von Fringe hebt "Vladi", der dieser Episode natürlich 5/5 Sterne gibt, wie immer ab:
«Etliche „Fringe“-Zuschauer beschwerten sich darüber, wie Fringe in der alternativen Zeitlinie des Nicht-das-Fringe-wie-wir-es-kennen gefangen blieb, ohne sich irgendwohin zu bewegen. Fehlende Entwicklung wurde bemängelt, fehlende Action... Eigentlich aber begehren die Zuschauer etwas ganz Einfaches. Sie wollen, so wie Peter, nach Hause zurückkehren, ihre emotionalen Orientierungspunkte wiederfinden - denn ein Spiegelbild ist vielleicht nicht das, was es sein sollte: Es ist nicht man selbst.»
<< 4.01-4.07

Mittwoch, 11. Januar 2012

Enttäuscht, überrascht: Dexter, Homeland, Misfits & The Fades

Zum Ende ihrer aktuellen Staffeln ein paar zweitverwertete Worte zu folgenden Serien.

Dexter
= Millennium (Staffel 1) verdreht + Miami

Der Titelheld der Serie ist ein Blutspurenanalyst beim Morddezernat von Miami, gleichzeitig aber auch ein Serienmörder. In frühester Kindheit erlebte Dexter die brutale Ermordung seiner Mutter, wodurch ein Tötungstrieb - sein "dunkler Begleiter" - in ihm erwachte und ihn zudem emotional abstumpfte. Sein Adoptivvater, dessen leibliche Tochter heute ebenfalls bei der Polizei arbeit, entwickelte einen Kodex für ihn, um Dexters Blutlust auf Kriminelle zu lenken, die ihrer rechtmäßigen Strafe entgangen sind.

In bisher sechs Staffeln zu je 12 Episoden (S03) erlebt der Zuschauer Dexters tägliche Herausforderungen im normalen Sozialleben, bei der Geheimhaltung seines wahren Ichs sowie seiner Jagd auf Serienmörder und andere Verbrecher - immer aus dem Off kommentiert von Dexter selbst (im Englischen mit trockener, im Deutschen eher jovialer Stimme). Dabei kann sich die Serie auf eine Vielzahl interessanter Nebenfiguren wie bspw. Dexters dauerfluchende Stiefschwester Debra, eine hervorragende Inszenierung und spannende Katz-und-Maus-Spiele verlassen. Trotzdem wurden schon bald bekannte Elemente wiederverwandt, aber gekonnt umarrangiert, um immer neue Aspekte von Dexters Wesen und etwaige Veränderungen daran zu erkunden. Ich sah schon früh die Gefahr, dass die Serie sich irgendwann totläuft (haha) und so die Chance verspielt werden würde, ein episches Finale - nämlich Dexters Enttarnung - zu präsentieren. Dass die außergewöhnliche Qualität so lange gehalten werden konnte und Staffel 5 sogar noch einen unerwarteten Höhepunkt darstellte, überraschte mich - Dexter blieb all die Jahre weit vorne in der Serienlandschaft.

Nach Staffel 5 schrieb ich: "Jetzt ein spektakulärer Serienabschluss mit Dexters Enttarnung in Staffel 6?" Doch es folgte der Absturz! Die Wiederverwendung bekannter Bausteine geriet nun einfallslos und nachlässig, das zentrale Motiv der Religion war schlussendlich wenig zielführend und Dexters Gegenspieler sowie die Dramatik generell durchwachsen. Eine wichtige Wendung der Staffel wusste ich bereits nach der ersten Folge! Bezeichnenderweise hatte die Staffel für Dexter kaum Auswirkungen, seine Schwester stand viel mehr im Mittelpunkt - und leider wurde ihr dabei eine hanebüchene Charakterentwicklung von den Drehbuchschreibern aufgezwängt. Und dann die letzte Szene, die etwas Hoffnung macht - obwohl es noch zwei weitere Staffeln geben wird...

Dexter | USA 2006+ | Developed by James Manos, Jr. | Darsteller: Michael C. Hall, Jennifer Carpenter, James Remar, Julie Benz, David Zayas, Lauren Vélez, Desmond Harrington, Erik King, C.S. Lee u.a.

Homeland
= Sleeper Cell + Rubicon + CIA

Eine CIA-Agentin erfährt, dass ein US-Soldat von Islamisten zu einem Terroristen "umgedreht" worden sein soll. Einige Monate später wird ein seit acht Jahren vermisster Marine im Irak befreit. Zurück in der Heimat und bei seiner Familie wird er als Kriegsheld gefeiert, während die CIA-Agentin als einzige in ihm den Schläfer vermutet und ihn auf eigene Faust überwacht.

Homeland basiert auf der mir unbekannten israelischen Serie Hatufim und umfasst aktuell eine Staffel mit 12 Folgen; eine zweite Season wird 2012 folgen (übrigens: Die Sendungen meiner "Serienformel" habe ich nicht gesehen, nur nachgelesen). Die Besonderheit Homelands ist das Spiel mit dem Wissen und Nichtwissen des Zuschauers und der Charaktere, also ein gekonnter Wechsel von Suspense und Surprise. Besonders zu Beginn scheint sich mit jeder Folge alles zu ändern und Bekanntes eine neue Bedeutung zu erhalten. Sowohl der Marine als auch die CIA-Agentin haben ihre Geheimnisse, die nur Stück für Stück enthüllt werden (eine 24'sche Maulwurfsjagd wird Homeland aber nicht). Anfangs wohl zur Zuschauerfindung noch auffallend tittenlastig, stehen ab ungefähr der Staffelhälfte die Hauptcharaktere samt Seelenleben und Beziehungsgeflecht im Mittelpunkt. Und während manche Serien zum Finale schwächeln, bietet Homeland drei phänomenale und konsequente letzte Folgen. Eine durchgehend herausragende Serie und mit Leichtigkeit einer der besten Neustarts 2011! Die zweite Staffel wird es schwer haben.

Homeland | USA 2011+ | Developed by Howard Gordon, Alex Gansa | Darsteller: Claire Danes, Damian Lewis, Morena Baccarin, Mandy Patinkin, David Harewood, Diego Klattenhoff u.a.

Misfits
= Heroes + Plattenbau + Comedy

Fünf Jugendliche müssen gemeinnützige Arbeit in einer tristen englischen Wohnsiedlung verrichten, als sie von einem merkwürdigen Sturm erwischt werden, der ihnen verschiedene Superkräfte verleiht. Während Serien wie Alphas und vor allem Heroes einen größeren Maßstab wählen ("Rette die Cheerleaderin, rette die Welt"), verbleibt Misfits lange Zeit bei seinen Protagonisten und deren unmittelbarem Umfeld (Gegenspieler sind dann z.B. Bewährungshelfer); der Vorort samt Gemeindezentrum wird fast nie verlassen. Zu Beginn steht natürlich das Kennenlernen der Gruppe und ihrer Fähigkeiten sowie die Fehlgriffe, die zum Community Service führten, im Mittelpunkt. Während die Superkräfte an sich wenig einfallsreich gerieten und fast komplett aus Heroes kopiert wurden, sind die Anwendungsfälle und generell die Hauptfiguren wesentlich unernster angelegt: Besonders Robert Sheehans Charakter Nathan verhält sind fast immer daneben und sorgt alleine für eine Menge Lacher - Misfits ist eine der witzigsten Sendungen der letzten Jahre und dabei noch nicht einmal explizit Comedy! Wie fast alle britischen Serien werden auch immer wieder ernste und abgründige Themen aufgegriffen (trotz jugendlicher Figuren behandelt Misfits nicht nur Probleme von Heranwachsenden).

Bis jetzt umfasst Misfits drei Staffeln mit insgesamt 21 Episoden; eine vierte Season soll 2012 kommen. Die zweite Staffel konnte das grandiose Niveau noch insgesamt halten, aber danach stieg Robert Sheehan aus. Ersetzt wurde er durch eine charakterlich ähnliche, aber extremere Version von Nathan, die nur noch vulgär und nicht mehr glaubhaft war. Gleichzeitig wurden leider auch die Geschichten der einzelnen Folgen fahrig, mit dem (nicht so wichtigen) Hauptplot ging es kaum voran, die Superkräfte kamen selten zum Einsatz und einige Protagonisten hatten wenig zu melden. Es gab weiterhin tolle Ideen wie z.B. die Nazi-Folge (wo man auch schön das geringe Budget der Serie erkennt), aber der Zenit war deutlich sichtbar überschritten. Misfits gehört 2011 also in eine Reihe mit Fringe und Dexter. Bezeichnend, dass die beste Episode das Staffelfinale war, weil es sich direkt auf die erste Season bezog - ein inhaltlich trauriges, aber qualitativ versöhnliches Ende. In der vierten Staffel werden zwei weitere Darsteller nicht mehr mitspielen, somit kann die Serie wohl abgehakt werden. Die ersten beiden Staffeln von Misfits bleiben unbedingte Empfehlungen!

Misfits | UK 2009+ | Created by Howard Overman | Darsteller: Robert Sheehan, Iwan Rheon, Antonia Thomas, Nathan Stewart-Jarrett, Lauren Socha, Joseph Gilgun u.a.

The Fades
= The Walking Dead + Geister + Nerds

Ein kleiner Geheimbund hielt jahrelang Geister - die "Fades" - in Schach, doch zuletzt schafften diese es mit unserer Welt zu interagieren, meist auf blutige Weise. Zwei Schüler, Film- und Comicfans sowie Außenseiter, werden in den Konflikt hineingezogen, auch weil einer von ihnen übernatürliche Kräfte offenbart...

Wieder einmal tat ich mich mit obiger Serienformel schwer, weil The Fades eine Genremischung darstellt: Familien-, Adoleszenz-, Geister- und Endzeitgeschichte, alles ist drin. Bei nur sechs Episoden zu je 55 Minuten ist der Handlungsverlauf bis auf wenige Situationen sehr stringent und wird zunehmend dramatischer. Die Protagonisten sind oft überfordert und geraten in Sinnkrisen, während die Aussichten zunehmend düsterer werden und die Zeichen auf Apokalypse stehen. Emotionale Szenen, trotzdem immer wieder lustige, popkulturell durchsetzte Dialoge, interessante und ambilvalente Charaktere (der Oberbösewicht mag gewöhnungsbedürftig sein) - The Fades ist "typisch britisch" vielschichtig. Dafür sind Spezialeffekte nicht immer auf dem neuesten Stand, aber interessant konzipiert. Ob es eine zweite Staffel geben wird, ist noch nicht bekannt; das Cliffhanger-Ende hat mir sehr gefallen. Der Geheimtipp 2011 [leider ohne weitere Staffeln]!

The Fades | UK 2011 | Created by Jack Thorne | Darsteller: Iain de Caestecker, Natalie Dormer, Tom Ellis, Johnny Harris, Daniel Kaluuya, Daniela Nardini, Claire Rushbrook, Sophie Wu u.a.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Terra Nova: Season 1 [Update]

Terra Nova bildete zusammen mit Falling Skies die zwei großen SF-Neustarts des vergangenen Jahres, leider sind beide Serie sehr durchwachsen. Dies hielt mich nicht davon ab, meine Freude am Trash in Form episodenbegleitender Texte zum Ausdruck zu bringen. Als zweitverwertende Archivierung hier nun die erste Staffel von Terra Nova.

1.01-1.02

Nachdem Falling Skies leider eine Enttäuschung war, startete jetzt mit Terra Nova die zweite SF-Hoffnung 2011. Wobei Science Fiction etwas übertrieben ist, denn die Serie spielt 85 Millionen Jahre in der Vergangenheit. 2149 ist die Erde ausgebeutet und am Ende, die Luft kaum atembar, die Bevölkerung explodiert (2-Kinder-Politik in USA). Gut, dass zufällig ein Zeitriss gefunden wurde, der in die Saurierzeit führte. Mehr wird dazu nicht erklärt, außer, dass es eine andere Zeitlinie sei - so werden schon mal die gröbsten Zeitparadoxa umgangen. Nun soll eine neue Zivilisation aufgebaut werden und dann wohl alle Menschen dorthin umziehen. Glaube ich zumindest, denn konkret erläutert wird's nicht.

Die Serie fängt mit mittelmäßigen Spezialeffekten der Zukunftsstädte an und ein Cop landet im Knast, weil er ein drittes Kind hat. Zwei Jahre sitzt er ein, dann flieht er, um mit seiner Familie nach Terra Nova zu reisen. Sein Sohn meint zu dem Vohaben scherzhaft: "Dad breaks out of a maximum-security facility. Dad breaks into a maximum-security facility. Piece of cake." Aber es ist tatsächlich so einfach...! Dann sind sie alle in der schönen neuen Welt, wo Stephen Lang (der unvergessliche Quaritch aus Avatar in quasi gleicher Rolle) als Commander Taylor das Sagen hat - also mal wieder das Militär. Lang hat im Original eine ungewohnt glatte Stimme, aber bringt wieder manch trockenen Spruch und nimmt grundsätzlich coole Posen sein. Herrlich!

Terra Nova, die geplante Wiege der Zivilisation, wirkt übrigens wie eine Hippiekommune auf Hawaii. Jede Familie hat ein Ferienbungalow, die Zimmerdecken sind mit wallenden Tüchern behangen und die jüngste Tochter beschwert sich als erstes, sie hätte kein eigenes Zimmer. Früher wohnten alle zu fünft in quasi einem Zimmer! Auch die Mutter fragt sich, ob es richtig war, hierher zu kommen - dorthin, wo die Familie wiedervereint ist, es Platz, frische Luft und natürliches Essen gibt... Generell ist die Pilotdoppelfolge besonders in der ersten Hälfte extrem auf die Familie Shannon zentriert und unterscheidet sich im Kern wenig von normalen US-Familienserien, inklusive aufmüpfigem Pubertätssohn mit Teiggesicht, der jetzt auch gegen den Vater disst. Ächz! Selbstverständlich, dass sowohl der Sohn als auch die ältere Tochter sofort Freunde (Love Interests?) finden. So wird der Sohnemann gleich dazu gebracht, die Siedlung zu verlassen, um im Dschungel mit Gleichaltrigen zu chillen und selbstgebrannten Alkohol aus "Früssen" zu trinken. Wie schön, dass in den Dschungeln der Kreidezeit nur hin und wieder Saurier rumlatschen, nämlich dann, wenn es dramaturgisch passt und die Kids von Raptorenverschnitten - alle Saurier haben hässliche Gesichter und sind für 2011 doch enttäuschend gewöhnlich gerendert - in einem Auto festgesetzt werden. Natürlich werden sie gerettet und Dad wird wegen seiner Hilfe ins Sicherheitsteam aufgenommen.

Das Mädel, mit dem der Sohn in den Dschungel abhaute, ist übrigens Taylors Tochter bzw. scheint sie verbannt worden zu sein und dann von ihm adoptiert. Verbannt von wem? Von den "Sixern": Die Besiedelung von Terra Nova fand bisher in zehn Etappen statt und die Siedler der sechsten hatten eine unbekannte Geheimagenda, weswegen es zu einem Machtkampf kam und die Sixer sich abspalteten. Offenbar kann man mit der Zukunft kommunizieren, denn Taylor erwähnt, dass er bisher nichts von dem Vorfall gemeldet hat, weil er nicht mehr weiß, wem er dort trauen kann. Inwiefern es Nachschub aus der Zukunft gibt, ist unklar - Eisen wird mit den Abtrünnigen gehandelt und für die lächerlich ineffizienten, niedrigen und durchlässigen Schutzzäune wurden vor allem Baumstämme benutzt. Gut befestigt oder überwacht ist Terra Nova also nicht, weswegen es wohl auch ewig dauerte, bis bemerkt wurde, dass die Kids einen Geländewagen geklaut hatten. Highlight: Mit Schallkanonen wird auf Saurier geballert, dabei wackeln die Schauspieler ordentlich an den Plastikwummen herum, um Rückstoß vorzugaukeln :-). Taylor hat übrigens noch einen Sohn, der aber vor Jahren verschwand und dann geometrische Berechnungen in Felsen kratzte. Die Anführerin der Abtrünnigen meint dazu vielsagend: "He puts it here for Taylor to see. To remind him the real reason for Terra Nova's existence. Control the past, control the future. These are the key to everything."

Alles in allem ist die Pilotdoppelfolge eher mittelmäßig und damit fast ebenso ernüchternd wie Falling Skies. Der Familienaspekt ist nochmals stärker als bei Spielbergs Serie, aber immerhin gibt es bis jetzt keine kleinen nervigen Jungen. Die Chickdichte gering, die Effekte durchwachsen (Serienjunkies fand dagegen, dass es technisch nicht das Geringste auszusetzen gäbe und bewerte mit 3,5 von 5 Punkten). Dafür ist Stephen Lang cool und es wurden einige recht interessante Geheimnisse in den Raum geworfen. Allzu optimistisch bin ich trotzdem nicht, auch weil konzeptionell ähnliche Serien wie Earth 2 oder Outcasts schon Rohrkrepierer waren. Aber abwarten - Falling Skies hatte ich ja auch aus Spaß am Schlechten durchgehalten :-).

1.03

Die erste reguläre Folge ist leider öde und einfallslos: Eine bisher unentdeckte Flugsaurierart fällt wie in Die Vögel über Terra Nova her und wird schlussendlich mit Pheromonen weggelockt. Daneben geht's um die Familie Shannon (bildet zentrales Element im Vorspann...). Sohn Josh ist plötzlich nicht mehr aggro auf Papa Jim, Josh und seine Schwester Maddy bandeln weiter mit ihren Love Interests an und Mama Elisabeth ist auf einmal scheinbar Haupt- und einzige Ärztin... Jim, der "Ich misch mich überall ein"-American-Daddy, und Commander Taylor sind derweil bereits beste Kumpel: Alles Wichtige machen die beiden zusammen und persönlich. Ächz! Jim ist zudem offenbar der einzige mit polizeilicher Ausbildung und soll Spione der Sixer in Terra Nova finden. Und er bekommt einen platten "Rivalen": Dr. Malcom Wallace ist seit Schulzeiten in Elisabeth verknallt und schlug sie für das Terra-Nova-Projekt vor, weil er dachte, Jim würde im Knast zurückbleiben...

Unklar ist, wie viele Siedler bisher zurück in die Zeit geschickt wurden; Terra Nova selbst sieht aus der Luft wesentlich größer aus als die eigentlichen Sets vermuten lassen. Es gibt mindestens drei Außenposten. Die Geländewagen finde ich übrigens ganz cool, auch wenn sie teils etwas klapprig wirken. Absolut lächerlich ist weiterhin die Bauweise der Siedlung und der Häuser: Gegen Unwetter und Saurier dürften die besseren Strandhütten kaum gewappnet sein (sieht man ja schon bei den Flugsauriern). Unverständlich, wie man in einer exotischen Umwelt lieber Bambusschuppen baut anstatt mindestens gegen Kleintiere und Insekten abgeschirmte Gebäude! Die Neuankömmlinge werden in militärischem Tonfall von den Soldaten ausgebildet; Konflikte mit diesem Machtgefüge gibt es noch nicht. Dafür ist der Kapitalismus am Start: Auf dem Markt kann man auch mit der Währung "Terras" bezahlen; 60 Stück davon sollen recht viel sein und soviel soll Sohn Josh für eine Gitarre berappen. Als der anfängt, darauf ein schnödes Lied zu klimpern, der beinlose Händler ihm Können attestiert und Taylor-Adoptivtochter Skye ihn interessiert begafft, hätte ich alle an einen T-Rex verfüttern können (den es laut Wikipedia aber damals noch gar nicht gab).

1.04

Erst die vierte Episode und es wird bereits eine altbekannte Stand-alone-Story verbraten, die schon vor 20 Jahren bei Star Trek: TNG kein Highlight gewesen wäre: Ein Wissenschaftler entwickelt im Geheimen eine Alzheimer-Gentherapie in einem der Außenposten. Leider geht das nach hinten los und Betroffene verlieren nach und nach ihr Gedächtnis. Doof, dass es auch noch hochansteckend ist. Wer wird also nach dem Rechten sehen? Genau, Taylor himself, einer seiner Soldaten und Doc Elisabeth Shannon. Jim - tatsächlich der einzige (!) Polizist in Terra Nova - bleibt vorerst zurück; nebenbei hat er sich bei seiner Tochter eine Erkältung zugezogen. Und damit wäre schon jegliche Spannung aus der Folge raus, denn natürlich wird Jim nach seiner inzwischen infizierten Frau sehen und natürlich macht ihn seine Erkältung immun gegen gegen die Infektion. Am Ende wird das Heilmittel gefunden, alle gerettet. Dazu noch Fringe'sche Leichtsinnigkeit: Elisabeth lässt bei den Erstinfizierten kein Vorsicht walten und Jim mit seinem "Rivalen" Malcolm im Schlepptau entledigen sich als erstes ihrer Atemschutzmasken, als sie den unter Quarantäne stehenden Außenposten betreten.

Immerhin erfahren wir etwas über die Welt in den 2130ern und der vergessende Taylor macht auf Rambo. Dabei benutzt er ein eher lächerlich aussehendes Motorrad und kundschaftet Terra Nova im Dunkeln aus - mit einem leuchtenden Fernglas... Und wieder zeigt sich, dass Terra Nova die wohl am schlechtesten abgesichterte Sieldung ever ist! Für die Backstory erfahren wir außerdem, dass der Barkeeper - wie klischeehaft - mit den Sixern Handel betreibt und damit der bzw. ein Spion sein dürfte. An sich kann man mit der Gegenwart nur kommunizieren, wenn das Portal für neue Siedler geöffnet ist; Taylor kam vor sieben Jahren mit der ersten Kolonne an, Familie Shannons bekanntlich mit der zehnten im Jahr 2149. Aber: Zumindest Taylors Adoptivtocher Skye weiß, dass der Barkeeper auch andere Wege kennt, Nachrichten in die Gegenwart zu schicken (Teiggesicht Josh will seine Freundin nach Terra Nova schaffen, obwohl er mittlerweile mit Skye knutscht). Am Folgenende trifft der Barmann dann die Sixer, sie tauschen Waren und Infos - Josh soll in der Bar arbeiten und so zu einer unbewussten Infoquelle für die Sixer werden - und wir erfahren, dass die Sixer selbst irgendwie mit der Gegenwart kommunizieren können...

Langweilig, klischeehaft, vorhersehbar. Das so schnell eine so schwache Episode kam, ist ernüchternd, zumal sie sehr wenig mit der folgenübergreifenden Handlung zu tun hat. Ein paar Augenblicke zwischen den vergessenden Charakteren sind nett, ansonsten halt Taylor. Tiefpunkt erreicht oder kann die Serie noch schlechter? Ich fürchte fast letzteres - sehnen wir uns bald Im Land der Saurier zurück?

1.05

Ein kleines Mädchen der Sixer wird vor Terra Nova aufgegriffen; sie sagt, sie sei weggelaufen. Doch sie spielt falsch und entwendet ein merkwürdiges Behältnis aus dem ehemaligen Haus der Sixer-Anführerin Mira. Bevor sie die löchrigen Zäune erreicht, findet Cop Jim sie. Irgendwie. Das Mädel sagt, Mira würde ihrem Bruder wehtun, wenn sie nicht ihren Auftrag ausführt. Familienvater Jim glaubt ihr und will ihren Bruder auf eigene Faust befreien. Er wird natürlich bei seinem nächtlichen Dschungelausflug (inklusive einzigem Saurierauftritt) gefangen, aber Mira lässt ihn gehen - samt Bruder. Der Inhalt der Box bleibt unbekannt.

Was für ein Quatsch! Der Plan von Mira ist zwar halbwegs plausibel, macht die Folge aber nicht besser. Immerhin hab ich nicht sofort vermutet, dass das Mädel falsch spielt. Wieder machen die Shannons ALLES und sobald es irgendwie um "Familie" geht, ist alles andere zweitrangig. Wie bei Falling Skies - wie passend, denn Terra Nova wurde ebenfalls von Steven Spielberg produzert, was ich erst kürzlich realisierte (in den Anfangscredits wird übrigens eine gefühlte Hunderschaft an Produzenten aufgeführt). Die Sixer verkleiden sich wie die Verlorenen Jungs aus Hook (Spielberg...), ziehen öfters um und verstecken sich in Baumhäusern. Mira offenbart Jim, dass Taylor - der wieder die coolste Socke mimt - in 2149 obskure mächtige Leute verärgert habe und diese ihn aus dem Weg schaffen wollen. Das ist also vorgeblich der geheime Auftrag der Sixer, aber den hätte man ja sicher in all den Jahren längst erledigen können. Dann deutet Mira wieder an, dass Terra Nova einen anderen Zweck als den Neustart für die Menschheit habe. Dass sie auch noch den Bruder des Mädchens gehen lässt, nützt ihr überhaupt nichts, außer dass Jim vielleicht nun etwas Verständnis für die Sixer aufbringt: Er verschweigt Taylor, was er erfahren hat. Mira erzählt noch, dass sie ihre Tochter, die noch in der Gegenwart ist, wiedersehen dürfe, wenn der Auftrag erledigt sei. Das Öffnen der Box wird in Terra Nova nur halbherzig versucht, danach der Obhut von Jims Rivalen Dr. Malcom übergeben, der sie in einem klapprigen Ikea-Schrank deponiert - wie sicher... nicht!

Würde die Serie noch die nervigen Kinder aus Falling Skies haben, hätte ich wohl mit Terra Nova tatsächlich gebrochen. Die Familienszenen und viele Charaktere sind schlicht uninteressant, die Geschichten klischeehaft, einfallslos und vorhersehbar und von großen Konflikten ist wenig zu sehen. Auf Dauer werden kleine Backstory-Enthüllungen das Interesse an der Serie kaum aufrechterhalten. Spielberg, lass die Finger von SF!

1.06

In Terra Nova bzw. einem der vielen Außenposten geschieht ein Mord - der allererste Mord! Ein recht interessantes, wenn auch serientypisch klischeehaftes Motiv. Copfather Jim ermittelt die Hintergründe, bald steht die Geliebte des getöteten Soldaten in Verdacht, aber ihr Ehemann gesteht die Tat. Das Opfer wird in einer großen Zeremonie zu Grabe getragen (ob diese Ehre auch ein Zivilisten erhalten hätte?) und für Jim ist damit die Sache erledigt - etwas unglaubwürdig für den Ich-misch-mich-ein-Mann... Seine Frau redet ihm dann platt ins Gewissen. Trotzdem wird der vermeintliche Täter von Taylor aus Terra Nova verbannt, gegen diese militärische Schnelljustiz regt sich nur wenig Unmut. Im Dschungel fängt Jim den Exilierten dann ab und dieser gibt zu, nicht der Täter gewesen zu sein - er hat seine Frau in Verdacht, die er trotz Ehebruch noch liebt. Das ist wahre Lieber, aber, äh, er traut seiner Frau einen Mord zu?! Doch auch das MILFige Weib war es nicht und plötzlich stehen Schulden von Glücksspielern als Motiv im Raum. Gezockt wird natürlich in der Bar, wo Sohn Josh für den mit den Sixern Handel treibenden Besitzer arbeitet.

Ich hielt die anscheinende Wendung, dass der zwielichtige Wirt der Mörder ist, für wieder einmal klischeehaft, zumal er verhaftet wird. Am Ende kommt aber raus, dass ein anderer Soldat seinen Kameraden umgebracht hat und alles eine Inszenierung war, um diesen zu überführen. Hätte ich mir auch denken können, dass der Wirt als einzig "böses" Element in der Siedlung nicht dran glauben wird. Jim hat seine Bedenken bezüglich der Rechtsprechung schnell wieder vergessen, denn Taylor und er schicken den Täter nach dessen Geständnis im Dschungel sofort in die Verbannung, ohne öffentliche Urteilsverkündung, ohne Waffe! Am Ende trifft sich Josh im Auftrag des Barkeepers mit Sixer-Chefin Mira: Sie werde versuchen, seine Freundin aus der Zukunft herzuschaffen (immer noch offen: wie?), dafür muss John irgendwann einmal einen Gefallen für sie ohne zu zögern erfüllen. Er willigt ein...

Von einem Aufwärtstrend in der Serie will ich nicht sprechen, dazu war die grundsätzliche Geschichte zu einfallslos. Immerhin habe ich wie letzte Episode auch schon eine zentrale Wendung nicht vorausgeahnt - mehr kann man von Terra Nova kaum erwarten. Dafür verhalten sich einige Charaktere etwas seltsam bis zweifelhaft und das Justizsystem hinterlässt ein mulmiges Gefühl. Ich hoffe, das wird später weiter thematisiert, wie es bspw. auch in Stargate Universe mal passierte (Militär gegen Zivilisten). Interessant, dass es in Terra Nova als (vorgeblich) geplanter Neustart für die Menschheit natürlich schon ein ausgeprägtes Geldsystem gibt mit Münzen und Konten. Ich frage mich aber, warum der Gläubiger unbedingt sterben musste - zwar gibt's Gehalt und so, aber in Terra Nova herrscht kein Turbokapitalismus mit "Inkasso Moskau"-Eintreibern, Enteignungen und Obdachlosigkeit... PS: Was fehlt bei einer zünftigen Familienserie? Genau, ein Haustier. Baby-Dino is coming home (dürfte tricktechnisch interessant werden, denn der prominent auftretende Dino in dieser Folge sah arg bescheiden aus).

1.07

Samstag in Terra Nova, viele langweilige Nebenhandlungen, die ich nicht erwähne. Es wird aber mal wieder an den Behälter erinnert, den Mira haben will (und wo sie nicht die Chance nutzte, ihn von Josh letzte Folge herausschmuggeln zu lassen). Dann geht ein Meteor nieder und löst einen elektromagnetischen Impuls aus. Und auf so etwas ist natürlich Terra Nova nicht vorbereitet und jegliche Elektronik inklusive Waffen schmorrt durch! Klar, wir bewahren keine "oldschooligen" Ersatzgeräte oder abgeschirmte Austauschchips auf - oh man! Es gibt eine Espressomaschine, die Chips herstellen kann, aber die ist natürlich ebenfalls tot. Zum Glück gibt es ja Experten, die das Teil auch so reparieren können - der Barkepper! Are you fucking kidding me?! Der ist auch tatsächlich der einzige, der eine mechanische Uhr und einen Revolver besitzt.

In einer viel zu langen Szene im "Auge" sind Vater und Tochter durch den Stromausfall eingesperrt. Dieser wissensspeicher ist zwar abgeschirmt und autark, aber das zugehörige Kino (okay, ein winziger Pärchensitz) oder die Tür sind daran nicht angeschlossen. Noch besser: Nicht nur, dass der Eingang bloß durch ein viertastiges Elektroschloss gesichert ist, nein, es gibt innen drin auch keinen mechanischen Notöffner - den gibt es nur draußen neben dem Schloss! Ich brech' zusammen. Tochter Zoe muss also durch einen kleinen Schacht klettern und Daddy freilassen...

... gerade rechtzeitig, denn die Sixer haben den EMP auch bemerkt und hetzten einen großen, hässlichen Dino auf Terra Nova. Leider sehen wir nicht, ob die müden Palisadenzäune etwas gegen den Saurier genützt hätten, denn Taylor und Jim entzünden ein Ablenkungsfeuer außerhalb des Schutzwalles mithilfe von Brandpfeilen (moderne Kompositbögen gibt es immerhin - und Superdad ist natürlich auch ein Robin Hood vor dem Herrn). Taylor ahnt dann, dass das nur eine Ablenkung war und die Sixer schon in der Basis seien. Obwohl er extra doppelte Wachen für die Zäune befahl, aber die sind wahrscheinlich alle aus Schaulust zum Dino gelaufen. Mira will ihre Box, das ist Taylor klar, und anstatt auch nur einen der Soldaten mitzunehmen, eilen einzig er und Jim to the rescue. Es gibt ein paar durchaus krachige Faustkämpfe gegen die "Verlorenen Jungs", der Barkepper hilft überraschend, aber einer der Sixer entkommt durch eine metergroße Lücke im Zaun. Schließlich übergibt Mira den Behälter an Taylors Sohn Lucas, den ich schon wieder vergessen hatte. Er lebt alleine im Dschungel und aktiviert die DNS-gesichtere Box, die dann ein paar Formeln anzeigt. Mira: "Taylor knows you're getting close to an answer." Lucas: "If he wants to stop me, he's going to have to kill me. Good old dad will have to choose between his own flesh and blood and his precious Terra Nova." Nichts genaues erfahren wir nicht.

Langweilig, die Hälfte der Folge kann vorgespult werden, viel Unsinn! Immerhin ist jetzt diese Kiste aus der Gegenwart (also geschickt von den dortigen ominösen Hintermännern) in Besitz von Taylors Sohn. Was auch immer das bedeutet. Gähn.

1.08

Allein in der ersten Szene gibt es mehr Dinos als in den letzten Folgen zusammen zu sehen (Übertreibung möglich :-). Taylor und Copfather Jim machen einen romantischen Ausflug in die Wildnis, um an einer Steilküste zu fi...schen. Die Angelleine wird nicht ausgeworfen, sondern mit den zuletzt eingeführten Superbögen weit hinausgeschossen - schade, dass Jim nicht vom Riesenschwertfisch ins Meer gezogen wird. Sie finden auf dem Rückweg menschliche Spuren, wahrscheinlich von dem rausgeschmissenen Soldatenmördersoldaten. Taylor schickt Jim nach Hause (!), spürt den Verbannten auf und rettet ihn, indem er eine gefräßige Riesenechse mit Kampflauten und Feuershow verjagt. Gerade als man denkt, Taylor ist vielleicht doch nicht so ein knallharter Hund, sagt er dem Exilierten, dass der sich als Spion bei den Sixern einschleichen soll - sonst würde Taylor ihn beim nächsten Treffen kaltmachen...

In Terra Nova wird schneller als gedacht der Gefallen eingefordert, den Nervsohn Josh Mira schuldet: Klau deiner Mutter bestimmte Medikamente. Wegen Gewissensbissen fordert er einen Beweis, dass Mira wirklich seine Freundin aus der Gegenwart/Zukunft herschaffen kann (die 11. Siedlerkolonne kommt "nächsten Monat"). Und endlich sehen wir die Technik: Eine arg kleines Gerät, dass ein Echtzeithologramm der Freundin zeigt, mit der er auch sprechen kann!? Josh will Miras Wunsch dann erfüllen, seine Terra-Nova-Ische Skye geht das zu weit - obwohl sie ihn erst mit den Sixern bzw. Barkeeper Boylan zusammebrachte...

Boylan, letzte Woche noch ein Computerass, der aus Sauriermist und Riesenfarn Mikroprozessoren bastelt, scheitert daran, die durch Josh geklaute Zugangskarte von Mama Elisabeth zu kopieren, also sprengt sich der Sohn auf inkompetente Weise den Weg frei. Er nimmt natürlich den kompletten Vorrat des gewünschten Medikaments mit, um alsbald wieder Probleme mit seinem Gewissen zu bekommen, denn ein Patient wird ohne diese Meds sterben. Am Ende erhalten die Sixer die gestohlenen Medikamente, Josh hat aber eine Ampulle abgezweigt und beichtet außerdem seinen Eltern. Nun wissen Jim & Co., dass Boylan Kontakt mit den Sixern hatte (gibt's noch mehr Spione?) und auch, dass Mira über erwähntes Bildtelefon verfügt - gebaut offenbar von Taylors genialem Sohn Lucas.

Als dritte Story deckt die älteste Tochter noch einen Identitätsdiebstahl auf; ein von ihr verehrter Wissenschaftler ist nicht der, für den er sich ausgibt. Da sie mit wenig Nachdruck vergeblich ihre Eltern um Hilfe bittet, muss sie alles selbst ermitteln und gerät am Ende in Lebensgefahr. Jim ist aber mit seinem rechten Haken zur Stelle. Übrigens: Vom Baby-Dino ist seit dessen erstem Auftauchen vor zwei Folgen wider Erwarten nix mehr zu sehen gewesen. Und der Supercomputer "Auge" scheint der einzige Ort in Terra Nova zu sein, wo man Daten abrufen kann - Wikipedia an jedem Computerterminal ist nicht. Alles in allem fand ich die Folge überraschend okay (besonders nach der Trashgurke letzte Woche), weil alle Einzelhandlungen einigermaßen Relevanz hatten und nun deutlich mehr Fakten dem Zuschauer und vor allem auch den Charakteren bekannt sind.

1.09

Barkeeper Boylan wird von Taylor durchaus "folterig" verhört und durch Zufall erfährt Jim dabei von einem vergrabenen Geheimnis unter einem Baum, auf dem Taylor nach dessen Ankunft lebte. Ziemlich schnell findet Jim dort ein Skelett, das er im Geheimen von seiner Frau untersuchen lässt - doch die Identität bleibt ungeklärt; Boylan sagt ihm später, dass er damals Soldat war und Taylor beim Verstecken der Leiche half. Dies beschädigte aber ihr Verhältnis (Boylan bekam seine Bar als Schweigegeld). wissenschaftschef Malcom stolpert über die Leiche und petzt an Taylor, der natürlich ahnt, dass die Shannons ihm hinterherschnüffeln. Derweil wurde eine Riesenlibelle gefangen, die als archaische Brieftaube mithilfe von unhörbaren Tönen zwischen Sixern und dem noch nicht identifizierten Spion fungiert. Als die Libelle freigelassen wird, um den Spion zu finden, fliegt sie zum Haus der Shannons! Jim wird als Spion verknackt, hat aber zuvor durch ein Theaterstück zu Ehren Taylors (!) herausgefunden, wer die Leiche ist - Taylors ehemaliger Vorgesetzter in der Gegenwart. Er konfrontiert ihn damit und Taylor packt aus:

Wie schon zuvor in der Serie angedeutet, wusste Taylor früh, wozu Terra Nova wirklich dienen soll. Die Enthüllung jetzt ist aber eine Enttäuschung (hat man mehr erwartet?): Als Rohstoffquelle für die Gegenwart! Noch geht das Zeitportal bekanntlich nur in eine Richtung, weswegen Taylors genialer Sohn mit der zweiten Siedlerkolonne ankam - er arbeitete aber für Hintermänner und sollte eine Rückreisemöglichkeit erforschen. Als Taylor das erfuhr, zerstörte er dessen Forschungen, worauf Lucas besagten Vorgesetzten von Taylor als Ersatz herbeiholte (er konnte also schon damals mit der Gegenwart kommunizieren). Die eigentliche Zentrale "Hope Plaza" hat nicht die alleinige Kontrolle, denn besagter Ersatzmann kam inoffiziell zwischen der zweiten und dritten Kolonne. Taylor weigerte sich zurückzutreten und musste daraufhin seinen Mentor erschießen und verbannte auch seinen Sohn.

Damit haben sich Jim und Taylor ausgesprochen und sind wieder die besten Kumpels - Jim verspricht gegen die Tunichtgute zu kämpfen. Schließlich kommt noch raus, dass Taylor wohl bewusst die Libelle zu den Shannons lotste, um Jim im Zweifel aus dem Weg zu haben... Ob die Libelle auch den echten Spion gefunden hätte, bleibt offen.

Für die Backstory war dies eine sehr wichtige und generell nicht uninteressante Folge, aber leider sind die enthüllten Hintergründe ziemlich unspektakulär (wenn sie so stimmen - wir kennen nur Taylors Perspektive)! Auch bleibt die Frage: Wenn die Hintermänner in der Gegenwart so mächtig sind, warum wurde in den letzten Jahren nicht aggressiver versucht, Taylor loszuwerden (nach dem Scheitern der Sixer-Revolte)? Und Lucas scheint nicht viel mit den Sixern zu tun zu haben und forscht lieber allein im Dschungel - da dürfte es noch lange dauern, bis die Reise zurück in die Gegenwart funktioniert. Na ja, mal sehen, wo es in den letzten Folgen hingeht - spannender ist die Serie nicht geworden...

1.10

Taylor verlässt alleine - was sonst - Terra Nova, um im Geheimen am Wasserfall nachzuschauen, ob sein abtrünniger Sohn dort neue Berechnungen in den Fels geritzt hat. Das Kommando bekommt sein bester Kumpel Jim, der weiter nach dem Spion suchen soll - deswegen ist Terra Nova abgeriegelt. Taylor wird dann zufällig (ächz) bei den Felsen von Sixer-Chefin Mira überrascht und festgenommen. Natürlich kann sich Taylor befreien, dann werden beiden von Dinos überrascht. Der alte Trick, die heranrasenden Feinde über eine Klippe laufen zu lassen, wird nicht probiert, stattdessen springen die beiden in einem schlechten Computereffekt gefühlte tausend Meter in die Tiefe. Dabei verlieren sie ihre Schusswaffen, die eh nicht allzu viel nützten, basteln sich schnell Bögen und Speere, lernen sich etwas besser kennen (= Infos für den Zuschauer) und brawlen die Dinos. Am Ende trennen sie sich in dem Wissen, dass die "letzte Schlacht" mit der Öffnung des Portals zurück in die Gegenwart kurz bevorsteht.

In Terra Nova wird derweil ein arg auffälliges Blinksignal aus dem Dschungel entdeckt und auch eine Antwort innerhalb des Camps - der Zuschauer erfährt, dass es Taylors Adoptivtocher Skye ist! Döndöndön? Ne, eher: Wayne! Sie entkommt zwar, verliert aber Blut. Sie zerstört die DNS-Probe, aber wenig überraschend konnte der Kreis der Verdächtigen bereits auf 47 Frauen eingeschränkt werden... Um es zum Treffen mit den Sixern zu schaffen, klettert sie nicht einfach irgendwo durch die Zäune, sondern schließt sich einer Arbeitskolonne an. Insofern ist das am Folgenanfang eingeführte Protokoll, dass jeder seinen Ausreisegrund nennen muss, reichlich witzlos. Skye setzt sich ab, geht zu den "Verlorenen Jungs", übergibt ihre Spionagedaten. Und zweites Pseudo-Döndöndön: Ihre Mutter lebt noch, leidet aber an dem tödlichen Fieber, gegen das nur die Sixer ein Mittel haben (of course). Freimütig gibt Miras Stellvertreter zu, die Medizin längere Zeit nicht verabreicht zu haben, weil sich Skye nicht hat blicken lassen. Am Ende in Terra Nova wollen Taylor und Skye zum "Memorial Field"-Friedhof gehen und er fragt sie, ob etwas mit ihr sei. Doch sie verneint. Ah so: Der Baby-Dino tauchte wieder auf, wird aber am Ende freigelassen.

Wenn ich Details oben weggelassen hätte, wäre vom tatsächlichen Geschehen dieser Folge wenig übrig geblieben. Immerhin kennen wir den Spion und dessen Beweggründe (ein tatsächlich "böser" wäre mir lieber gewesen) und dass wohl bald das Portal geöffnet werden wird. Andererseits ist Sixer-Anführerin Mira ja schon lange keine bloße Schurkin mehr, weswegen der Serie starke Feinde fehlen. Vielleicht kommen die richtige Bad Guys mit der kommenden elften Siedlerkolonne und am Ende halten Terra Nova und die Sixer bestimmt eh zusammen. Dino-CGIs schwanken stark und es ist auch immer schön lächerlich, wie sorglos alle durch den Dschungel stapfen - die ungefährlichste Urzeit ever.

1.11

Die Vorwehen der finalen Doppelfolge - allzu dramatisch kommen sie beim Zuschauer nicht an. Spionschnuckelchen Skye stellt sich in Sachen Vertuschung und vor allem Alibi wenig clever an und wird gleich mehrfach als Sixer-Schnüfflerin überführt. Bis sie aber damit konfrontiert wird, dauert's ewig, derweil trifft sie im Dschungelcamp erstmals Lucas, den die meisten in Terra Nova für vermisst halten. Er gibt ihr einen Chip mit seinen Berechnungen, die Skye in Terra Novas "Auge"-Supercomputer überprüfen lassen soll - andernfalls droht er leicht crazy, Skyes Mutter aus dem Baumhaus zu werfen. Das "Auge" ist also offenbar mit Abstand der mächtigste Computer in Terra Nova, aber Zugang hat dazu ungefähr... jeder - und das Checken der Zeitportalformeln geht auch arg schnell. Skye fetzt die Folge eigentlich nonstop zwischen Terra Nova und Sixern hin und her, übergibt die geprüften Daten und Lucas ist ziemlich aus dem Dschungelhäuschen. Jetzt wird er das Portal öffen und mit einer Streitmacht zurückkommen, die Terra Nova von der Landkarte bomben wird, harharhar! Oh no, noch mehr Gewissensbisse für Skye! Sie warnt schließlich Taylor und Jim, die in gewohnter Zweitsamkeit bereits nach ihr suchen. Perfekt getimet tauchen beide dann beim Portal auf, wo Lucas im Fackelschein große Reden schwingt, wie er es seinem Vater jetzt gezeigt habe - Jims Gesichtsausdruck dazu spricht Bände. Dann aktiviert Lucas das Portal mithilfe der bekannten Kiste und reist zurück in die Zukunft. Somit muss Taylor die Bewohner auf Krieg einstimmen: "If we stand strong, shoulder to shoulder, we'll prevail" und die Shannons liegen sich in den Armen, während Taylor und Jim sich zunicken...

Nebenher passierte noch eine hanebüchene Kapitalismusgeschichte, in der die strebsame Shannon-Tochter einen Computerchip zu ertauschen versucht (wichtiger und seltener Chip gegen ein Rad - ich brech' mal wieder zusammen). Witzig war da immerhin die Szene, in der ihr der Barkeeper den Chip geradezu aufdrängt, als er erfährt, wer ihr Vater ist. Skyes Mutter wird am Ende natürlich auch gerettet, weil Taylors Spion - der verbannte Mörder - sie samt Medizin schnell mal aus dem Sixerbaumhaus nach Terra Nova tragen konnte (dafür wird er vom wankelmütigen Taylor begnadigt)... Und überhaupt Skye: Auch wenn sie ja erpresst wurde und zudem wichtige Infos den Sixern vorenthielt, ist sie eine Spionin, bekommt aber offenbar keinerlei Strafe! Da trifft's sogar Teiggesicht Josh, der kurz für sie log, mit Hausarrest noch härter. Mich hätte interessiert, wie eine Strafe ausgesehen hätte; Taylor als ihr Adoptivvater erwähnt einmal lebenslanges Wegsperren. Wir erfahren, dass Lucas seinen Dad hasst, weil Taylor irgendwie dessen Mutter nicht retten konnte. Lucas mit seiner dezent durchgedrehten Art ist übrigens recht unterhaltsam, fast genauso komisch wie die Terra-Nova-Soldaten, die das Portal auf inkompetente Weise bewachen und von Lucas ausgeknockt werden (und dann irgendwie nicht mehr auftauchen). Ich frage mich übrigens erneut, wie sehr die dunklen Hintermänner Zugriff auf das Portal haben - Taylors Boss wurde ja schon mal außerplanmäßig an Hope Plaza vorbei durchgeschickt, außerdem konnte man eine Siedlerkolonne - die 11. kommt in wenigen Tagen - mit Verrätern durchsetzen. Warum musste man für den nächsten großen Schlag erst auf Lucas warten und wie wird dann die Rückreise überhaupt geregelt. Fragen, die wohl keinen interessieren. Von Finale sollte man sich dann wohl generell nicht so viel erhoffen, vielleicht mehr Action mit den ollen Schallwaffen. Oder Terra Nova löst eine Dino-Stampede aus, die die Fieslinge platttrampeln - dann würden die Dinos auch mal genutzt werden.

1.12-1.13

Erstmals seit Serienbeginn sieht man wieder die erstaunlich schlecht gerenderte Gegenwart, wo Lucas eine Söldnereinheit beaufsichtigt. Terra Nova macht sich derweil für die Ankunft der 11. Siedlerkolonne und/oder der Invasionstruppen bereit. Dazu wird ein Großteil der Soldaten am Portal im Urwald postiert. Warum zerstören wir nicht einfach das Portal, fragt jemand? Weil dann die Ankömmlinge irgendwo im Umkreis von 3 km auftauchen würden. Dann aktiviert sich das Tor, Hope Plaza kündigt die Siedler an und die ersten kommen durchs Tor - tatsächlich auch Joshs Freundin Kara. Anstatt aber die Neuen ganz schnell vom Tor wegzuschaffen, umarmt Sheriff Jim sie erstmal endlos. Leider ist der nächste Siedler ein Selbstmordbomber! Weil der Verteidigungsring fahrlässig nah um das Portal errichtet wurde, gibt es viele Verluste und Jim wird ohnmächtig...

Und als er wieder erwacht, ist Terra Nova von Lucas' Söldnern ziemlich zusammengeschossen und schließlich eingenommen worden! Mira und ihre "Verlorenen Jungs" sind auch schon da. Dieser Zeitsprung mag als dramaturgisches Element gedacht gewesen sein, aber wirkt gleichzeitig als Ausrede, um Kämpfe nicht zeigen zu müssen. Na ja, Kara ist leider gestorben, obwohl sie genau neben Jim bei der Explosion stand und dieser nur etwas Ohrensausen abbekam (bei Josh ist somit der Weg für Skye wieder frei...). Okay, Jim war drei Tage ausgeknockt, aber ist nun wieder topfit. Den Besatzern fällt irgendwie jetzt erst ein, dass Jim als Taylors Stellvertreter wichtig/gefährlich ist. Taylor ist übrigens mit seinen Einheiten untergetaucht, während die bösen Söldner ziemlich viel Glück hatten und arg zufällig direkt bei Terra Nova aus dem Zeitportal kamen. Hätte man das Portal nicht deshalb von vornherein näher nach Terra Nova verlegen können, um dann notfalls schnell zur Siedlung zu gelangen? Taktische Fragen, die in den Kriegswirren untergehen.

Anyway, Jim mimt den geistig verwirrten Invaliden und fängt sofort an, den Widerstand zu organisieren. Er täuscht die Besatzer - die "Phönix-Gruppe" -, die natürlich total EVIL sind. Erheiternd, wie Jim und vor allem Sohn Josh Hassanfälle auf die Bösen bekommen. Und dann beginnt eine extrem klischeehafte Guerillageschichte! Lucas und sein Verbindungsmann kundschaften die Gegend nach Rohstoffen aus. Taylor nimmt mit einer ganz guten Idee Kontakt mit dem Widerstand auf, indem er Patronen manipuliert (ja, die Baddies haben echte Knarren, die auch einen Brachiosaurus auf weite Entfernung mit einem Schuss töten, während die Schallwummen ja selbst bei kleinen Dinos wenig nützen...): Er ritzte Koordinaten in die Kugeln, die Elisabeth dann aus den Leichen von Gefallenen holt. Das Rausschleichen aus dem eigentlich abgeriegelten Terra Nova ist für Jim eine leichte Übung und er trifft Taylor & Co. in einem lächerlichen Camp, das auf einer Lichtung errichtet wurde und nur aus ein paar angespitzten Stöcken im Boden besteht.

Ein ergiebiges Tal soll derweil von allem Leben befreit werden, indem ein "Pyro-Sonic" gezündet wird. Das verhindert aber Taylors Truppe, Lucas kriegt einen Wutanfall und ballert mit einem gigantischen, aber federleichten Splitterraketenwerfer auf seinen fliehenden Vater - natürlich ohne Erfolg. Ansonsten äußert er auffallend Interesse an seiner Adoptivschwester Skye. Das wird dann auch der unfassbar vorhersehbare Auslöser der Eskalation: Lucas behandelt Skye nicht so nett in der Bar, worauf Josh ihn angreift und dann selbst vermöbelt wird. Papa Jim vergisst darüber seine Tarnung als Verwundeter - Familie über alles -, am Ende werden beide eingebuchtet und die Verbindung zu Taylor offenbart. Toll gemacht, Josh! Lucas will jetzt natürlich wissen, wo sich Papa Taylor versteckt. Anstatt Jim aber über seinen teiggesichtigen Sohn zu brechen, lässt Lucas Josh frei - weil Skye ihn darum gebeten hat?! Dachte erst, dass sie dessen Freiheit vielleicht mit ihrem Körper erkauft hätte, aber dafür gibt's (natürlich) keinerlei Anzeichen. Schließlich befreit Elisabeth ihren Mann mit einer fies-okayen List und sie müssen alle fliehen. Erstaunlicherweise wurde zuvor endlich ein neuer Schutzmechanismus für die löchrigen Zäune eingeführt - den hat Taylors Stellvertreterin aber kurz mal deaktiviert und sorgt für ein explosives Ablenkungsmanöver. Die Shannons fliehen in den Dschungel zu Taylor, aber dessen Stellvertreterin wird von Evil Luke erschossen. Mitgefühl? Überraschung? Fehlanzeige!

Jetzt der ach so tolle Gegenschlag der Partisanen: Skye mimt plötzlich und absolut durchschaubar die Kollaborateurin (Taylor habe sie genauso wenig geliebt wie Lucas) und einzig Lucas - wohl etwas geil - fällt druff rein. So kapern die Rebellen einen Container, der mit Erz in die Gegenwart verschifft werden soll und wollen den Feind vom Nachschub abzuschneiden - indem sie Hope Plaza nuken! Taylor: "We'll survive. But first, let's kick some ass." Das kann nur ein Mann - Jim! Ab in den Container, mit dem erbeuteten Pyro-Sonic sich einfachst eingeschleust, einen mitgebrachten Dinosaurier (wie passte der bitte in die Kiste?!) als Ablenkung benutzt und die Bombe platziert. Irgendwie explodiert dann alles unmotiviert, aber genauso irgendwie bleibt das Portal solange offen, bis Jim durch ist... Natürlich! Übrigens: Kann man nicht einfach ein neues Portal in der Gegenwart bauen? Die schurkische Industriellen hatten übrigens Hope Plaza gekapert und behauptet, es sei da alles auf lange Zeit verstrahlt.

Als die Reste der Besatzer die Vernichtung von Hope Plaza realisieren, ziehen sie zusammen mit den Sixern ab (Mira blieb die ganze Zeit an deren Seite, dürfte jetzt weiterhin "böse" bleiben, weil Jim den Weg zu ihrer Tochter in der Gegenwart zerstörte). Lucus wird vermeintlich von Skye erschossen, doch seine Leiche ist dann verschwunden... In die "Badlands" fliehen derweil die Phönix-Sixer, wo es eigentlich nix gibt. Da erinnert sich jemand in Terra Nova, dass ein Erkundungstrupp dort etwas gefunden hätte. Und im Container befindet sich eine alte Schiffsfigur aus dem 18. Jahrhundert...

Fazit

Wie schon erwähnt, ist bis auf einige kleinere Details der Verlauf des Staffelabschlusses sehr vorhersehbar. Ein Problem ist, dass die Bösewichte recht blass bleiben. Einzig Lucas rastet ein paar Mal aus und gibt den Wannabe-Psycho. Große Actionszenen gibt es kaum, das ganze Geld ging wohl für die neuen Gefechtsrüstungen der Phönixer sowie den ganz coolen Radpanzer drauf. Am Ende bleiben die Sixer die Bösen, sind jetzt aber massiv verstärkt worden. Andererseits scheinen sie erst einmal Terra Nova zu meiden. Familie Shannon und alle anderen sind ziemlich heil aus dem Chaos rausgekommen, nur Taylors eh nicht so essenzielle Stellvertreterin ist tot - Beförderung für Jim? Kara ist auch tot, aber so wie Josh damals Skye schnell in die Wüste schickte, wird er wieder zu ihr zurückkommen; sie ist ja immer noch in love with him. Somit bleibt die Isolation von der Gegenwart - aber laut Taylor reichen die 1.000 Terra-Novaner zum Überleben. Wenn der Zuschauer denn mal den Eindruck bekommen würde, dass dort überhaupt so viele leben (bei Taylors Rückkehr in die Siedlung klatschen ein paar Dutzend Hanseln)! Und dann der komische Cliffhanger mit der Schiffsfigur, mein erster Gedanke: Es gibt mehrere Portale in der Gegenwart, eines vielleicht im Bermudadreieck? Bedeutet es, dass in den Badlands eventuell andere Menschen leben, die über die Jahre im Bermudadreieck verschwanden? Hört sich nicht übermäßig spannend an.

Insgesamt ist Terra Nova deutlich mehr Familienserie als Falling Skies, hat aber nicht den Overkill an nervigen Jungen. Und auch wenn Falling Skies ein düstereres Szenario bietet sowie ein paar mehr interessante (nicht bessere ;-) Figuren, so waren die Geschichten in Terra Nova zwar meist extrem klischeehaft, aber nicht so ein unfassbares Larifari wie noch in Falling Skies ("Nein" - "doch" - "okay"). Übrigens: Die Terra Nova Teenage Posse™ vom Serienanfang spielte keine Rolle mehr. Beide Serien waren höchst mittelmäßig, Science-Fiction oft nur ein Deckmantel. Regelmäßige Trash-Momente hielten mich aber bei Laune - und auch Damnlord hat zumindest Terra Nova am Ende doch durchgezogen ("Crap hoch 10"). Eine zweite Staffel wurde im Gegensatz zu Falling Skies noch nicht geordert, halte ich aber wegen Steven Spielberg für nicht unwahrscheinlich. Aber freuen müsste man sich darüber nicht.

Update: Anfang März wurde bekannt, dass der Sender Fox die Serie nicht verlängern wird. Mal sehen, ob andere Sender zugreifen oder ob's das Aus bedeutet (im Ausland lief Terra Nova zuletzt wohl recht gut).

Sonntag, 11. Dezember 2011

Movie Tweets II

Conan (2011): OMG, wie da die herrlich passende Besetzung und interessante Locations in Langeweile und schlechtem Editing verheizt wurden.

Dead Birds (2004): Selten hat ein durchaus atmosphärischer Horrorfilm seine Geschichte inkompetenter und unspannender erzählt.

Dogtooth (2009): Reiz, Reaktion und Emotion in einer isolierten Familie. Irritation. Faszination.

Eine dunkle Begierde (2011): Die teils sprunghafte Erzählung erschwert den Zugang zu den Charakteren, trotzdem sehenswerte Filmbiografie.

Krieg der Götter 3D (2011) hat tolle Bilder und stylish-brutale Kämpfe - leider sind das nur ein Viertel des Films inkl. übler Dialoge.

Leviathan (1989): Abklatsch von The Abyss, The Thing und Alien mit bekannten 80er Gesichtern, aber eher dürftigen Monstereffekten.

Melancholia (2011) = The Tree of Life streamlined and done right? Nie war der Weltuntergang (und Kirsten Dunst :-) schöner!

Merantau (2009): Gut choreografierte Kämpfe, aber die Abwechslung und gefühlte Echtheit der Action ist z.B. in Ong-Bak deutlich größer.

Rare Exports (2010): Skurrile Einfälle - real bad Santa -, aber in der 2. Hälfte starker Spannungseinbruch (weil aufgeblasener Kurzfilm?).

Retreat (2011): Trotz Cillian Murphy, Thandie Newton, Jamie Bell und des Endes nur Kammerspiel mit Dreiecksbeziehung (Ehepaar + Fremder).

The Thing (2011): Mäßiger Monsterfilm, besonders schwach, wenn er nicht die 1982-Legende (auch nicht vom Alter verschont worden) kopiert.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Strike Back

Ich frage mich regelmäßig, warum es offenbar keine Serien mit Action wie in den 80ern mehr gibt, wo es andauernd zu Schießereien kam und vor allem haufenweise Autos geschrottet oder gesprengt wurden. Zumindest sind mir keine modernen bekannt, die mit solch destruktivem Charme die meist flachen Geschichten und Figuren übertünchten; heutzutage werden derartige Filme liebevoll als "Actiongülle" bezeichnet. Die 90er bildeten meinem Empfinden nach die Ära der Phantastik, denn Mystery, Fantasy und Science-Fiction standen hoch im Kurs. Die 2000er galten dann als goldenes Serienzeitalter, in denen TV-Serien wie Lost oder die des Senders HBO neue Komplexitäts- und Qualitätsstufen erklommen und mit dem Kino um die Narrationskrone stritten. Gleichzeitig hob das Kriminalgenre der CSI-Machart ab, welches ich nicht besonders mag, da mit allmächtig und herablassend dargestellten Ermittlern eine plakative "Verbrechen lohnt sich nicht"-Message verbreitet wird. Aber Actionserien um der Action Willen und mit sich im Reinen schienen Mangelware.

2001 ging dann 24 auf Sendung und schuf sich ein eigenes Subgenre basierend auf Echtzeit, Splitscreens, Agenten, Terroristen, Verrätern, Massenvernichtungswaffen, Überwachung, Folter, Worst-Case-Wendungen und Kiefer "Jack Bauer" Sutherland. Nur diese explosive Mischung ließ die Serie (irgendwie) acht Staffeln lang funktionieren, aber ob 24 qualitativ wirklich mehr war als erstklassig produzierter Law-and-Order-Trash, ist sicher diskutabel. Obwohl bereits in Staffel 1 ultimative Bedrohungsszenarien bemüht wurden, lief die letzte Folge erst 2010. Es dürfte kaum ein Unterhaltungsprodukt geben, das so sehr die US-amerikanischen Umwälzungen in Politik und Kommunikation dieser Zeit wiederspiegelte. Eine Actionserie im Geiste der krawalligen 80er war 24 jedoch nicht, auch wenn ihnen das Motiv vigilantistischer Einzelkämpfer gemein ist.

Strike Back

Strike Back ist ebenso wenig ein Vertreter vergangener Zeiten, bewegt sich aber zunehmend zwischen grimmigem "Survival of the Strongest" und humorvollem Schusswaffengebrauch: (Buddy-)Actiongülle in Serie. Die erste Staffel zeigt in Doppelfolgen drei Auslandseinsätze des reaktivierten Soldaten John Porter für die geheime "Sektion 20" im britischen Geheimdienst. Obschon es einige deftige Szenen gibt, leidet die Serie noch unter einem nicht immer logischen Drehbuch. Zudem passt Hauptdarsteller Richard Armitage meiner Meinung nach mehr zu einem James Bond'schen Agenten und nicht zu dem harten Hund John Porter. Angesichts ihrer aktuellen Rollen erwähnenswert sind noch Andrew Lincoln (The Walking Dead) als etwas zwielichtiger Befehlshaber und Shelley Conn (Terra Nova) als Innendienstlerin, die Porter verordneten Aufbausex angedeihen lässt.

Zwei Besonderheiten zeichnen Strike Back aus: Aus 24 bekannte Überwachungstechnik sowie Spezialausrüstung kommt fahrlässig wenig zum Einsatz (was auch manch fragwürdige Wendungen begünstigt), dies wird durch internationale Schauplätze wie Irak oder Afrika kompensiert. Desweiteren ist die Serie erstaunlich kritisch gegenüber den USA, die hier alles andere als gut wegkommen - ein Kommentar zum Verhältnis Englands als Verbündeter und doch nur Handlanger des "großen Bruders"?

Inszenatorisch ist Strike Back ordentlich gelungen, manche Schusswechsel geraten wegen simplen Schuss-Gegenschuss-Verfahren leider undynamisch. Dafür lässt die Serie ein ziemlich düsteres Menschenbild durchblicken, in dem ein Leben nichts zählt und ohne Zögern beendet wird. Der Kunstblutverbrauch ist erstaunlich hoch, Folter wird jedoch weitgehend vermieden.

Die zweite Staffel bringt eine Menge Veränderungen, am offensichtlichsten den Austausch der kompletten Charaktere. Richard Armitages John Porter wird durch die physisch passenderen Michael Stonebridge und Damien Scott ersetzt, dargestellt vom Philip Winchester (Camelot, ohne Rittermähne ist sein Kinn wirklich furchterregend) und Sullivan Stapleton (perfekter US-Boy, wenn auch Australier). Die neuen Nebenfiguren sind leider recht farblos, außer vielleicht Amanda Mealing als kühle MILF, äh, Befehlshaberin. Grund für die Änderungen dürfte die Zusammenarbeit mit einem US-Sender sein, das brachte zudem neue Drehbuchautoren wie Frank Spotnitz (Akte X) an Bord - mit der Folge, dass die Geschichten deutlich wasserdichter wurden. Das Konzept der internationalen, meist heruntergekommenen Handlungsorte wurde beibehalten und die Kommandozentrale reist auch herum, ist so direkter ins Geschehen eingebunden. Kritische Breitseiten gegen die USA gibt es nicht mehr und mir scheint, dass die Souveränität anderer Staaten jetzt öfters leichtfertig missachtet wird.

Wie in Staffel 1 bilden jeweils zwei der nun zehn Folgen einen Einsatz, die jedoch stärker miteinander verwoben sind. Es gibt Geheimnisse, aber Verschwörungen und Maulwürfe im 24-Ausmaß kommen nicht vor. Nach einer Kennenlernphase sind die beiden Protagonisten dann zusammengeschweißt und agieren wie eine Army of Two auf der Jagd nach einem Oberterroristen. Hier vollzieht sich der Wechsel in der Atmosphäre: Grundsätzlich bleibt Strike Back eine tödliche Serie, die wenig Erbarmen mit seinen Figuren zeigt und das Überleben quasi zur Ausnahme macht. Wenn jemand unter Blutfontänen zu Boden geht, wird ihm meist noch mit der Pistole in den Kopf geschossen. Strike Back dürfte den Rekord an Kopfschüssen halten und der Bodycount ist enorm hoch. Dazu noch diffizile Thematiken (z.B. Organhandel), viel nackte Haut - Soldatinnen laufen grundsätzlich im engen Shirt herum - sowie softpornografische Szenen. Und dies alles wird dann zunehmend durch den lockeren Umgangston und das teils fast beiläufige Töten der beiden Protagonisten gebrochen. Man muss einfach an Exploitation denken, zumal manche Charakterentwicklungen losgelöst wirken. Es stellt sich dann also doch etwas vom Geist der ruchlosen 80er ein, auch wenn damals im Fernsehen das A-Team nie jemanden erschoss.

Trotzdem oder gerade deswegen: Strike Back unterhält! Besonders in der zweiten Staffel, die sich noch öfters auf die erste rückbezieht. Vielleicht wird in der kommenden Season 3 der entlastende Humor wieder etwas zurückgefahren und die Charaktere mit mehr Tiefe und Nachdenklichkeit ausgestattet - aber obschon aus Strike Back nie ein The Shield werden dürfte, so ist es zumindest eine schnörkellose Actionserie. Mit Blut und Titten. Und das will Mann doch auch.

Chris Ryan's Strike Back (Staffel 1) | UK 2010 | Written by Jed Mercurio, Alan Whiting, Robert Murphy | Darsteller: Richard Armitage, Andrew Lincoln, Jodhi May, Shelley Conn, Colin Salmon u.a.

Strike Back: Project Dawn (Staffel 2) | UK/USA 2011 | Written by Frank Spotnitz, Richard Zajdlic, Simon Burke, Tony Saint | Darsteller: Philip Winchester, Sullivan Stapleton, Amanda Mealing, Eva Birthistle, Rhashan Stone, Michelle Lukes u.a.

Freitag, 25. November 2011

The Fades

«Me and Mac discussed who our ideal girl was the other day. We decided Queen Amidala, crossed with Marion Ravenwood, Princess Arwen, Ororo Munroe, or Storm as she's commonly known, and George Lucas.»

«George Lucas?»

«Yeah, well, the sex wouldn't be up to much, but the pillow talk would be amazing. We also had Alan Moore on the list, but we decided his beard was too big. Anyway, my point is... was... is... when we were discussing our female mash-up... there was only one girl on... in my mind. You. [...] And I... I say this because... should I ever disappear... I'd want you to know. I'd want you to know, and now you do.»

«Come on. Let's go find somewhere private.»

«Private... Why?»

«"Private" is a euphemism. I'm making a euphemism. I don't know who Alan Moore is. You don't know what "going somewhere private" means. I guess that makes us evens.»
The Fades | UK 2011 | Created by Jack Thorne | Darsteller: Iain de Caestecker, Natalie Dormer, Tom Ellis, Johnny Harris, Daniel Kaluuya, Daniela Nardini, Claire Rushbrook, Sophie Wu u.a.

Dienstag, 22. November 2011

Fringe so far: Season 4

Zur winterlichen Unterbrechung der vierten Fringe-Staffel hier eine gesammelte Zweitverwertung meiner aus dem Handgelenk geschüttelten Episodenbesprechungen - Spoiler!

4.01

Zwiegespalten, so mein Eindruck nach dem Auftakt dieser vierten Staffel. Nach dem arg enttäuschenden weil "feigen" Ende der Season 3 war ich sehr gespannt, wie's weitergeht. Peter hatte dort eine Brücke zwischen beiden Universen mithilfe der obskuren Maschine erschaffen, um die Vernichtung der beiden Universen zu verhindern. Dabei wurde er aber aus der Zeitlinie getilgt und somit die Vergangenheit verändert. Mit anderen Worten: Alles, was wir in den zurückliegenden Jahren sahen, war offenbar nie so passiert.

Zu Beginn tauschen nun Olivia und Fauxlivia Akten aus und dissen sich gegenseitig - ein schwacher Ersatz für das episches Aufeinandertreffen der beiden, was ich als Finale der dritten Staffel vergeblich erwartet hatte. Derweil jagen "John Sheppard" (Stargate Atlantis) und sein Partner Agent Lee AKA Nerdlee einen Verdächtigen, der am Ende "Sheppard" killt, ihn dabei aber merkwürdig zurichtet. Olivia übernimmt den Fall und macht gegenüber Nerdlee auf Geheimniskrämer (sie kennen sich aufgrund der veränderten Realität nicht mehr). Deswegen schnüffelt er ihr nach und wird schlussendlich ins Fringe-Team aufgenommen. Wir sehen zudem, dass es von Peter noch geisterhafte Erscheinungen gibt, die Walter ängstlich wahrnimmt. Die Beobachter wissen davon auch und beauftragen den Beobachter, der einst alles durch sein Eingreifen ins Rollen brachte, dies zu beheben. Am Ende scheint es aber, dass Walter aus der Zeit entfernt werden sollte (mit einer Maschine, die größtenteils mit gebrauchtem Elektroschrott aus der Mitte des 20. Jahrhunderts zusammengebaut wurde) - der Beobachter entscheidet sich jedoch dagegen... Oder war doch Peter das Ziel?

Olivia und Nerdlee jagen derweil den Schuft mit der durchsichtigen Haut; Astrid scheint nun auch einen aktiveren Part zu übernehmen, denn sie läuft mit Headcam am Tatort herum, während Walter aber im Labor bleibt und ihr von dort Anweisungen gibt. Schlussendlich sind es mehrere Baddies, Olivia lässt sich dümmlich überrumpeln, Cordial Deconstruction dazu:
«How much closer was Olivia going to get to that suspect before she insisted he turn around, get on his knees, put his hands on his head and interlock his fingers, close enough for him to head butt her? One episode into the retcon and she's already been disarmed and nearly killed due to incompetence.»
Am Ende aber werden die Bösen erschossen - aber nicht alle wurden entdeckt... Walter erklärt: Dies ist eine neue Art von Formwandlern, nämlich Menschen mit biomechanischen Implantaten (die ursprünglichen, künstlichen Shapeshifter arbeiteten ja im Auftrag Walternates)! Woher kommen sie, was wollen sie?

Nebenher geht es um Verlust und Einsamkeit, was in mehreren Dialogen zum Ausdruck gebracht wird. Indirekt und ohne ihr Wissen reden die Charaktere so auch über das Fehlen von Peter. Und irgendwie habe ich beim Anschauen der Folge auch eine Unvollständigkeit gefühlt. Ansonsten abwarten, wohin es geht. Die Beobachter mag ich ja nicht besonders, scheinen aber deutlich an Bedeutung zu gewinnen. Vom alternativen Universum sah man bis auf Fauxlivia nichts. Nerdlee als Mitglied des Teams ist ungewohnt, zumal er mir immer als etwas unrealistische Version des alternativen Badass-Lee vorkam.

Ein paar Kontinuitätsfragen von Cordial Deconstruction:
  • Did Peter truly never exist at all, or did he die as a child in both universes?
  • If Peter never existed at all, why did Walter start all of this if not to travel to the other universe to save Peter?
  • What happened to Walter's wife in this universe's new continuity?
  • How were the machines operated without a Peter or a Peter DNA source?
Polite Dissent bilanziert: "A fairly slow episode, but it was clearly designed to introduce the new status quo and stir up some plot elements for later in the season." Vladislav "Vladi" Tinchev bei Serienjunkies hält sich mit konkreten Aussagen/Meinungen eher zurück (wie auch ich), wirft dafür eine Menge offener Fragen in den Raum. Natürlich findet er's gut (= 4,5/5), dass es jetzt so viele Fragen gibt...

4.02

Kritisierte ich in der letzten Episode noch die ziemliche Abwesenheit des alternativen Universums, gibt's jetzt erfreulicherweise eine Crossover-Ermittlung:

Um einen Serienmörder zu fangen, bittet Fauxlivia das FBI um Mithilfe - "unser" Gegenstück des Verbrechers soll von Olivia in die andere Welt gebracht werden und dort der Fringe Division als Profiler helfen. Durch einen unglücklichen Zufall erfährt er von den beiden Universen und glaubt, seinem kriminellen Spiegel-Ich helfen zu können, und haut deshalb ab. Denn auch er hat dunkle Gewaltphantasien, die er jedoch aufgrund einer schicksalshaften Bekanntschaft zu beherrschen lernte. Der Killer lässt sich schlussendlich aber nicht überzeugen und schließt ihn an seine Maschine an, um die glücklichsten Momente zu "stehlen". Unter der Erfahrung, dass er hätte glücklich bzw. nicht kriminell werden können, erschießt er sich, während "unser" Gegenstück überlebt, aber die Erinnerung an die Person verliert, die ihn vor der inneren Dunkelheit einst rettete. Jedoch scheinen die positiven Auswirkungen dieser Person geblieben, Broyles redet von einem unauslöschlichen Eindruck in der Seele. Dies widerfährt in gewisser Weise auch Walter, nur leider mit negativen Folgen: Peters Erscheinungen setzt seiner geistigen Gesundheit stark zu...

Sehr schön anzusehen war das Zusammenspiel von Olivia und Fauxlivia, wie sie sich gegenseitig beobachten und abtasten, auch wie Olivia der Arbeit der Fringe Devision beiwohnt. Das Schauspiel des Serienmörders und Hobby-Profilers war auch meist sehr gut und intensiv, während Anna Torv als Fauxlivia manchmal etwas zu sehr agierte, so als ob sie befürchtete, der Zuschauer würde sonst nicht die Unterschiede ihrer beiden zeitgleich auftretenden Figuren erkennen. Walter ist ein ziemliches Häufchen Elend und hatte nichts zu melden; über Walternate wissen wir noch nichts. Wie immer hatten Fringe-Fall (der leider insg. wenig überraschend verlief; übrigens spielte die Plausibilität der Gedankenmaschine keinerlei Rolle) und die Charakterbeziehungen Gemeinsamkeiten: Wie unterschiedlich sind Original und Spiegelbild (Vladi-Style-Beobachtung: Peter erscheint Walter vor allem als Spiegelung), welche Auswirkungen kann die Interaktion beider haben? Wobei dies ja in der Serie schon beantwortet wurde: Walter initierte die Vernichtung beider Welten und nur die Zusammenarbeit verspricht aktuell Rettung. Von Fortschritten bei der Rettung der Welten ist nix zu hören, dafür glänzen die Beobachter auch durch Abwesenheit. Nerdlee, laut Werbemotiven neue Hauptfigur, war ebenfalls nur eine Randerscheinung, gefiel mir in seinen paar Minuten aber besser als letzte Folge; gegen Team Badass aus dem anderen Universum hat er aber keine Chance.

Alles in allem besser als letzte Episode, aber die Marschrichtung der neuen Staffel ist immer noch nicht klar. Und auf Dauer dürfte sich das unterhaltsame Zweckbündnis zwischen FBI und badassy Fringe Division auch abnutzen - also quo vadis, Fringe ? Inovativere Fälle wären ein kleiner Anfang, Peter zurückbringen ein großer Schritt (was auch immer dies an der jetzigen Realität ändern würde...). Es wäre zwar durchaus interessant, seine Abwesenheit kreativ zu nutzen, aber ich habe das latente Gefühl, dass die Serie einen kleinen Neustart gemacht hat, um alten Wein in neuen Schläuchen zu präsentieren. Bin gespannt, ob ein neuer Oberschurke eingeführt wird; die neuen Shapeshifter könnten ein Hinweis sein.

Cordial Deconstruction und Polite Dissent beschäftigen sich mit ein paar holprigen Aktionen der Fringe Division und welche Dinge sich nach der "Peter-Brücke" (Vladi) verändert haben oder gleichblieben. Dabei wurde ich wieder an das Baby von Fauxlivia und Peter erinnert, dass ja nun leider auch aus der Realität getilgt wurde (nicht, dass mir das Baby wichtig gewesen wäre, aber es hätte das Dreieck Olivia-Peter-Fauxlivia schön erschüttert). Vladi zückt schon wieder Höchstwertungen (5/5), erfreut sich an Unklarheiten und empfindet Nerdlee als definitiven Zugewinn.

PS: Ich musste bei dem Fringe-Fall ganz stark an Dexter denken, seinen steten dunklen Begleiter und wie er - im Gegensatz zu seinem Bruder - durch moralische Stützen wie seinen Adoptivvater eben nicht der Dunkelheit anheim fiel.

4.03

Ein Pilz tötet zwei Jungen auf seltsame Flesh-Eater-Art (allererste Fringe-Folge!), aber ein dritter bleibt verschont. Das Fringe-Team des FBI findet heraus, dass der Überlebender in psychischer Verbindung mit dem Pilz steht, der sich schnell weiterentwickelt und ausbreitet. Schließlich erkennt Walter, dass die Emotionen des Jungen das Verhalten des Pilzes bestimmen - nicht umgekehrt. Walter überzeugt ihn, die Verbindung aufzulösen (!), wonach die Pilzlebensform stirbt, auch weil mittlerweile ein Gift von Massive Dynamics freigelassen wurde.

Kurz und schmerzlos, der Inhalt, denn viele Schlenker erlaubt sich dieser Fall nicht. Geschichten um riesige, quasi-intelligente Pilze sind nichts Neues; spontan fiel mir eine Akte X -Folge ein, ein schlechter B-Film und der Pilz unter dem Malheur National Forest. Recht schnell tritt der Pilz aber in den Hintergrund, denn im Fokus steht die Beziehung zwischen Walter - der zunehmend unter den Visionen von Peter leidet - und dem Jungen, den er schließlich als Ersatzsohn betrachet. Und als dessen Leben in Gefahr ist, droht Walter den Verlust seines leiblichen Sohns Peter erneut zu erleben. Somit ist auch endgültig klar, wie Peter aus den Universen getilgt wurde: Nachdem Walter den anderen Peter entführte, wurde dieser nicht vom Beobachter gerettet, sondern ertrank im See. Ab da unterscheiden sich die Zeitlinien.

Zum Abschluss eine harte Szene, in der sich Walter selbst lobotomisieren will, um die vermeindlichen Wahnvorstellungen loszuwerden. Olivia hält ihn gerade noch rechtzeitig auf und offenbart ihm, dass ihr Peter (den beide ja nicht kennen) seit geraumer Zeit im Traum erscheint... Olivia war übrigens in der ersten Episodenhälfte 'ne ziemlich taffe Braut (Flammenwerfer :-), danach casual drauf. Und ungeahnte Dämlichkeiten: Beim ersten Zusammentreffen mit dem tödliche Sporen ausstoßenden Pilz stecken alle in Schutzanzügen, danach einfach nicht mehr!? Cordial Deconstruction merkt zudem an, dass man schon bei der allerersten Begehung des Sterbeorts der Jungen entsprechende Maßnahmen hätte ergreifen sollen; der Pilz war zwar noch unentdeckt, aber die Todesart der Jungs mysteriös. Oder anders gesagt:
«It's unbelievable the amount of caution our Fringe team constantly didn't take when working around the fungi. If these people are half of all that stands between two universes and certain doom, the alterverse's team will need to carry the full burden of saving everything by themselves"»
Daran stört sich auch Polite Dissent, während Vladi wieder viele Details bemerkt und bilanziert (4/5):
«Zwar kommt die Episode mit diesen vielen Fragen nicht weiter, und Welt-2 bleibt außen vor - aber „Fringe“ hat eine Verbindung zum limbischen System seiner Fans etabliert, die die Serie zur Herzensangelegenheit macht und gelegentliche Unzulänglichkeiten nichtig erscheinen lässt...»
Ah ja... Alles in allem eine durchschnittliche Folge; der Fall der Woche war zwar nicht so durchschaubar wie letztes Mal, dafür aber grundsätzlich klischeehaft. Immerhin sind jetzt Olivia und Walter auf der Suche nach dem ihnen erscheinenden Peter.

4.04

Eine elektromagnetische und die Zeit beeinflussende Erscheinung verfolgt Olivia - mein erster Gedanke: Das ist Peter, der sich wie Dr. Manhattan aus Watchmen langsam manifestiert. Walter erinnert sich dagegen an ein Cortexiphan-Kid, das astrale Projektion beherrschte: Cameron James (really?!). Olivia und Walter, der dafür zum ersten Mal seit drei Jahren sein Labor verlässt, suchen ihn daraufhin. Im Hotel hat Walter einen etwas überzeichneten Wutanfall bzw. Nervenzusammebruch, danach gibt es aber einige sehr schöne Szenen zwischen ihm und Olivia. Schlussendlich versuchen sie, die Erscheinung mit James' noch vorhandenen Fähigkeiten zu zerstören. James vermutet noch, Olivia könnte alles unbewusst als Spätfolge ihrer Cortexiphan-Behandlungen selbst auslösen (womit ich nicht gerechnet hätte). Aber dann nimmt die Energie auch schon Peters Gestalt an, während James versucht sie zu zerstören. Olivia unterbricht James' Anstrengungen, im gleichen Augenblick taucht Peter aus dem See auf, in dem er als Kind ertrank. Er kann sich scheinbar an alles erinnern, auch an Oliva. Aber niemand kennt ihn...

Okay, so wird also Peter zurück in die Serie geholt. Wenn da nicht noch etwas mehr erklärt wird, ist das recht dürftig und zufällig (oder gerade schicksalhaft?). Außerdem dachte ich, seine Weiterexistenz wäre eine Art kosmischer Fehler, aber trotzdem konnte ein oller Beobachter bei seiner "Geburt" im See anwesend sein. Ebenso lahm: Die Cortexiphan-Kinderexperimente wurden in früheren Episoden schon ausführlich behandelt; in der neuen Zeitlinie werden sie jetzt erstmals aufgerollt. Es riecht halt vieles nach Neuerzählung und wenn nun niemand Peter kennt, kann man sich auch an die Entfremdung damals zwischen Olivia und Peter nach Fauxlivia erinnert fühlen... Da nützen die wie erwähnt schönen Olivia-Walter-Szenen wenig, aus denen auch klar wird, dass das Verhältnis der beiden nie so tief war wie in der originalen Zeitlinie. Apropos Olivia: Dezente Aggro-Überreaktion bei der Befragung von Cameron James und zweimaliger Einbruch ihrerseits.

Cordial Deconstruction wundert sich u.a. noch über Olivias leichtsinningen Schusswaffeneinsatz. Polite Dissent sammelt weitere Unsinnigkeiten, listet aber auch die neu erfahrenen Unterschiede zwischen der alten und neuen ("NüFringe") Zeitlinie auf; Peters Rückkehr gefällt: "A fairly shallow episode, plot-wise, but I enjoyed the new Cortexiphan revelations and the return of Peter - in an almost logical manner, at least from a Fringe point of view". Vladi beschäftigt sich noch einmal mit der letzten Episode, steht auf emotionale statt rationale Erklärungsansätze und ist schlussendlich von seinem eigenen Review (4,5/5) verwirrt.

4.05

Peter ist seit letzter Episode zurück, aber da ihn niemand erkennt, wird er eingesperrt; ein erstes Gespräch mit Walter verläuft nicht gut. Gleichzeitig taucht die entkommene Gestaldwandlerin aus 4.01 auf, die einen Wissenschaftler jagt. Auf dessen Arbeiten beruhe die neue Generation von nun menschlichen Shapeshiftern und sein Wissen werde benötigt, um "Designfehler" auszubessern (warum erst jetzt?). Das FBI kommt nicht weiter, aber wie gut, dass Peter in seiner Zelle nebenan die Elektronik zu einer Gegensprachanlage umgebastelt hat (!) und so seine Hilfe anbietet. Da das FBI seit Wochen bei den Speicherplatten aus den Gestaltwandlern keine Fortschritte gemacht hat, gehen sie auf Peters Angebot ein. Da er ja früher schon die Platten gehackt hat, geht das jetzt in Nullkommanichts. Aus den Daten erkennt er, dass diese neuen Shapeshifter beliebig viele Menschen bis hinunter zur DNS nachbilden können. Und dass alle einen Peilsender drin haben, wie praktisch - "I think whoever's in charge wants to keep an eye on his agents. [...] But whoever's monitoring that network, they're going to know that I breached it". So wird die Gestaltwandlerin geortet, die gerade die Arbeiten des entführten Wissenschaftlers überwacht.

Das FBI handelt nun wie öfters in Fringe, nämlich fahrlässig. Aus den ersten Begegnungen mit den Shapeshiftern sollte man gelernt haben, dass die nicht ohne sind. Trotzdem stürmt man den Unterschlupf nur mit leichtbewaffneten Zweierteams. Ebenso unverständlich: Der Wissenschaftler nutzt diese Ablenkung nicht, um das von ihm hergestellte Heilserum zu vernichten. So entkommt natürlich der Feind samt Serum übers Dach. Dort liegen ausgeschaltete FBI-Agenten herum, erster Gedanke: Sie ist einer von denen. Alle haben jedoch noch ihren Anzug samt Schutzweste an - haha, am Ende war sie es abertrotzdem, obwohl die Zeit eigentlich nicht zum Umziehen gereicht hat! Cordial Deconstruction dazu:
«How stupid is Olivia? I mean, she's encountered shape shifters before, and she fell for the same trick again! Did anyone watching not know the wounded agent was likely the shifter right away? Anytime a hostile shape shifter leaves your sight, assume the next person you encounter is that same shape shifter! I weep for the safety of our universe.»
Polite Dissent drückt es so aus:
«Olivia is smart enough to spot a smudge of grease under a victim's fingernails, but not enough of a detective to see through the shapeshifter's clumsy masquerade as Agent Warrick?»
Schlussendlich sehen wir die Gestaltwandlerin, wie sie mit einer alten Schreibmaschine den Erfolg ihrer Mission übermittelt (jetzt ohne Spiegel), Antwort: "We're sending the others". Also sitzen die eigentlichen Auftraggeber nicht in unserem, sondern dem anderen Universum? Wer spielt hier falsch und warum? Walter weigert sich derweil, sich Peter zu öffnen - nachvollziehbar, aber dahingehend nervig, dass die Serie so weiterhin auf der Stelle tritt. Wie schon erwähnt, ist fast alles eine Neuerzählung bereits in der Serie behandelter Geschichten. Serienjunkies widmet sich dieser Kritik nur indirekt, indem gefragt wird, ob die Serie nicht Gefahr laufe, "Emotionen und Handlungen einfach zu wiederholen, zu kopieren, die Figuren denselben Weg gehen zu lassen, den wir sie schon einmal gehen sahen?" Das ist doch längst der Fall! Ansonsten weist Vladi noch daraufhin, dass die Beobachter in NüFringe unbekannt sind und stellt wie bekannt psychologisch-philosophische Überlegungen an (und gibt 4,5/5).

Polite Dissent bilanziert: "This episode didn't do much for me, from the clumsy understandings of genetics to the worthlessness of Olivia's vaunted detective skills." Ich fand die Folge zumindest recht unterhaltsam wegen Peter und weil wir ein paar mehr Hintergrundinfos erfahren (z.B. scheint das FBI bereits unterwandert). Fringe kann und muss aber mehr.

4.06

Zeitphänomene treten plötzlich auf und es wird vermutet, dass Peter, der vor nun drei Tagen zurückehrte und keine Erinnungen an seine Phase der Quasi-Nichtexistenz hat, der Grund sei. Schlussendlich kommt aber heraus, dass ein Eheman auf Basis der unvollständigen Forschungen seiner Frau eine Zeitmaschine baute, um mit ihr zusammen sein zu können, bevor sie an Alzheimzer erkrankte. Die Maschine wird schließlich abgeschaltet, Peter hatte großen Anteil an der Lösung des Falles und darf sich nun freier bewegen. Peter realisiert aber auch, dass die Zeitmaschine erst plötzlich funktionierte, als er auftauchte und er nun irgendwie seine eigene Zeitlinie finden müsse...

Eine Episode nach dem bekannten Muster der Gegenspieler, die Falsches aus den richtigen Gründen tun - hier weiß der Ehemann nicht einmal etwas von den Folgen. Zeitreisen mag ich ja nicht besonders gerne, außerdem gab es in der zweiten Staffel schon einmal eine ähnliche Episode. Dass Peter nun für mögliche gefährliche und realitätsbeugende Phänomene verantwortlich sein könnte, wurde seinerzeit bereits mit den Rissen zwischen den beiden Welten ausgelöst durch Walters Reise in das andere Universum thematisiert. Interessant fand ich, wie locker aus der Hand die goldene Spirale auf die Karten gemalt wurde - Genies at Work. Und das Anti-Zeit-Koppeltragegeschirr mit Stecker im Nacken (aua!) hatte nun nichts mit einem Faraday-Käfig zu tun, wie auch Cordial Deconstruction bemerkt. Serienjunkies erwähnt die frühere Zeitreisefolge und beschäftigt sich mit Peter als isoliertem Subjekt in einer fremden und doch vertrauten Welt: "Die emotionsgeladene Atmosphäre, den Schmerz des Verlusts kreiert die Serie hier mit Hilfe von Peters stiller Gelassenheit - und mit Hilfe des Falls der Woche [...]" - das empfinde ich aber etwas als Vladi'sche Zurechtbiegerei (Wertung auch 5/5).

Eine schlicht unterhaltende Episode, wenn man mit Zeitreisen klarkommt, emotional eher leicht (bezogen auf die Hauptfiguren - Annäherung von Walter und Peter angedeutet?). Polite Dissent sieht es ähnlich: "A somewhat cliched story, but an enjoyable hour nonetheless [...]." Jetzt sollte Fringe aber endlich stärker den großen Handlungsbogen vorantreiben und wenn's geht ohne dauernde Rückgriffe auf altbekannte Motive!

4.07

Diese Folge ist an sich sehr simpel und schnörkellos: Ein Mann ist aufgrund eines Genfehlers und anschließender Experiemente an ihm unsichtbar, dadurch erst überlebensfähig. Nun klaut er anderen Menschen irgendwie deren Pigmente, um damit endlich sichtbar zu werden und ein normales soziales Leben zu führen; seine Opfer sterben und erbleichen - die altbekannte Geisterthematik. Am Ende hat er das gewünschte Erlebnis (mit der bitteren Note, dass er es schon länger hätte haben können) und stirbt anschließend, alleine. Also wieder das Falsche aus den richtigen Gründen. Olivia benimmt sich übrigens wieder bekannt dämlich, trennt sich ohne Grund von der FBI-Truppe und gerät prompt in Lebensgefahr (Cordial Deconstruction: "Is anybody keeping count of how many times Olivia has lost or carelessly discharged her firearm over the years?").

Peter beginnt eine Maschine zu planen, die ihn in seine Zeitlinie zurückbringen soll. Da stellt sich mir die Frage: Existieren wirklich noch andere Timelines nebeneinander? Damit wäre man ja bei der Theorie der unendlichen Paralleluniversen und Fringe bestand bisher ja aus nur zwei (nicht wirklich) spiegelbildlichen Universen, d.h. Peter könnte dann auch nicht in seine Zeitlinie reisen, sondern nur die aktuelle wieder zurücksetzen. Cordial Deconstruction fragt noch:
«Broyles won't even let Peter walk around in public without an armed escort to limit his interaction with other people. Does Peter really think they will let him play around with the big, scary machine built to destroy universes?»
Ansonsten hat Peter sich anscheinend mit seinem Schicksal abgefunden, ist locker über Olivia hinweg und gibt Nerdlee quasi die Erlaubnis, sich an sie ranzumachen. Und schenkt ihm dazu gleich eine weniger auffällige Brille. Soll hier einfach der Lover ausgetauscht werden?

Interessanter fand ich, dass Olivia durch Nerdlee auf den täglichen Wahnsinn in der Fringe-Abteilung aufmerksam gemacht wird. Astrid gesteht ihr freimütig, dass ohne Besuche beim Psychotherapeuten ihr Kopf schon vor langer Zeit explodiert wäre, und fragt, mit wem denn Olivia rede. Unsicher lächelnd meint sie: "No one, I'm starting to think that that's weird." Sie offenbart sich mit ihren Sorgen auch Nina Sharp und fragt, ob die Cortexiphan-Versuche in ihrer Kindheit irgendwie ihre Emotionen beeinträchtigt haben könnten. Nina beruhigt sie, alles sei normal. Doch dann der dezente WTF-Moment: Am Folgenende macht sich Olivia bereit für ein Treffen/Date mit Nerdlee, als sie von Gas betäubt wird, Männer in ihre Wohnung eindringen und ihr Cortexiphan injizieren; videoüberwacht wird sie auch und am Ende sehen wir Nina Sharp die Tür schließen! Wenn sie aufwacht, werde sie nur schlimme Kopfschmerzen haben - so wie Olivia sie schon zu Beginn der Episode hatte...! Vladislav Tinchev bei Serienjunkies fragt deshalb, "ob Nina Olivia deswegen adoptierte, um das Experiment fortzusetzen - und falls ja, zu welchem Zweck?"

Eine - laut Vladi melancholische - Episode in bekannter Art, die lange Zeit eher vorbeiplätschert, aber nicht unbedingt langweilt, dafür die wirklich interessanten Dinge auch nur streift. Ich hoffe nicht, dass die Peter- und damit die eigentlich zentrale Handlung der Serie ausgebremst wird für die nichtsdestrotrotz hochspannende neue Nina-Sharp-Cortexiphan-Bitch-Geschichte (die natürlich etwas von ihrer Wucht einbüßt, weil es halt "nur" die alternative Zeitlinie ist). Polite Dissent stört sich wie auch Cordial Deconstruction an dem (un-)wissenschaftlichen Unterbau der Folge - nichts ungewöhnliches in dieser Staffel -, stellt zudem fest, dass das Fringe-Team eigentlich nichts erreichte, und bilanziert: "A disappointing episode of Fringe. The writing was choppy and the science sloppy; it felt only half finished." Und Interpretationskünstler Vladi haut zusammen mit der Höchstwertung (5/5) auch noch was ganz Großes raus:
«Kommentiert nicht „Fringe“ das eigene Schicksal, von so vielen Zuschauern nicht registriert zu werden - missverstanden, isoliert in seinem Anderssein innerhalb der Drama-Landschaft der Networks?»
Ohne Worte! Mitte Januar 2012 geht's weiter, hoffentlich mit einem Qualitätsanstieg.

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