Glotzen

Dienstag, 18. Dezember 2012

Fringe (5.09)

Nachts beginnt plötzlich der Radioempfänger, der im Dimensionsversteck des verschwundenen Observer-Kindes gefunden wurde, verschlüsselte Signale auszustoßen. Eine Decodierung ist jedoch noch nicht möglich, da Walter gerade Acid eingeworfen hat: Mit allen Mitteln versucht er verweifelt sich an seinen Plan zu erinnern, bevor sein ursprüngliches und rücksichtloses Ich die Oberhand gewinnt. Sein Drogentrip führt zu zahlreichen Halluzinationen wie fliegende Feen, seine tote Laborassistentin Carla Warren, Farbspielereien und - als kleiner Insiderwitz - eine Art Minas Tirith (John Noble spielte den dort ansässigen Truchsess Denethor in Der Herr der Ringe).

Olivia, Peter und Astrid verfolgen währenddessen mit dem umnachteten Walter im Schlepptau das Funksignal zu dessen Ursprung zurück und finden mitten im Wald die sterblichen Überreste von Olivias früherem Bekannten/Lehrmeister Sam Weiss (Cordial Deconstruction: "a very disappointing way to write out a very interesting character"). Und danach ein älteres Ehepaar, welches seit mehr als 20 Jahren auf den Beobachterjungen aufpasst, der ihnen einst von dem immer noch mysteriösen Donald übergeben worden war. Nur bei Nennung eines Kennwortes will der Ehegatte das Kind namens Michael ziehen lassen und in einer großartigen letzten Wahnvorstellung - eine surreale, Monty Python'eske Animationssequenz (ohne die erste LSD-Episode sicher mit stärkerer Wirkung) -, erinnert sich Walter daran.

Am Ende ist das Fringe-Team also wieder einen Schritt weiter, den diffusen Plan zur Bekämpfung der Beobachter zu rekonstruieren. Doch Walter, der die ganze Zeit halluzinierend mit und gegen sich kämpfte, erkennt nach einer schön als Filmprojektion inszenierten Rückblende, dass er seinem alten Ich nicht entkommen wird. "You've been him longer than you've been you", wie seine eingebildete Forschungsgehilfin ihn mehrmals erinnert...

Die insgesamt sehr ruhige, dafür visuell reizvolle Episode bringt die Handlung nur etwas voran, dürfte aber einen großen Konflikt des Serienendes vorgezeichnet haben: Walter gegen Walter, quasi eine Neuauflage der beiden Bishops in den früheren Paralleluniversen. Überhaupt: Deutlich wie nie zuvor in dieser Staffel wird auf vergangene Ereignisse und Zeitlinien eingegangen, beinahe eine Fringe-Zusammenfassung im Schnelldurchlauf. Da schmerzt es um so mehr, dass vom anderen Universum heutzutage weiterhin nichts bekannt ist. Bis auf ein Pflaster im Nacken und Schlafprobleme kommt Peters kurzzeitiges Observer-Dasein übrigens auch nicht zur Sprache; ich hoffe, das ist jetzt nicht bereits folgenlos abgehakt.

PS: "Christian77" für Serienjunkies widmet sich vor allem Walters innerem Widerstreit und gibt 4/5 Punkte, während der A.V. Club gewohnt eine A- zückt. Polite Dissent wird wohl keine Texte mehr schreiben, Vladislav Tinchev schweigt auch zu Fringe.

<< 5.08

Montag, 10. Dezember 2012

Fringe (5.08) [Update]

Peter berechnet in Ettas Wohnung mit seinen Observer-Fähigkeiten weiterhin die Zukunft des Oberbeobachters Windmark, als dieser sich herbeiteleportiert. Doch Peter ist längst fort und hinterlässt gar einen Hinweis, dass er genau wusste, dass Windmark auftauchen würde. Warum er diesen Wissensvorsprung nicht nutzte, um den Glatzkopf in die Luft zu sprengen? Vielleicht weil er ihn lieber eigenhändig umbringen möchte, wie Peter später anschaulich erzählt. Zuvor überrascht Windmark aber ihn und es entsteht ein stiller Wettstreit, wer die Zukunft des Anderen besser vorhersagen und beeinflussen kann.

Olivia teilt derweil Walter und Astrid mit, dass sich Peter die fremde Technologie (bloß "Tech" genannt wird) eingepflanzt hat. Die beiden Wissenschaftler führen daraufhin Experimente mit einem zweiten Exemplar durch und erkennen - wenig überraschend -, dass das Gehirn dadurch auf Logik getrimmt und das Emotionsempfinden ausgemerzt werden wird. Und bald ist der Vorgang nicht mehr umkehrbar.

Um sich abzulenken, zieht Olivia los, um einen weiteren Bestandteil für Walters Anti-Beobachter-Plan zu besorgen: Einen Elektromagneten von einem abgelegenen Schrottplatz. Dort warten die Anwesenden scheinbar seit Jahren auf sie und eine Frau faselt erfreut von ihrer hellseherischen Gabe und was sie alles in Olivia erkennen würde. Diese erwidert schroff, dass Glaube nichts bedeutet in dieser Welt und die Beobachter schlicht besser rechnen könnten. Außerdem streift sie wieder vergangene Geschehnisse und erinnert so den Zuschauer, was Fringe mittlerweile alles weggeschoben hat:
«I have moved things with my mind. I've lit things on fire. I've caught bullets midair. I've seen things that people only dream about. I've seen the seams between universes ripped apart, things that humans shouldn't see.»
Dann braust Olivia davon über einsame Landstraßen mit dem Magneten und einem Lastwagen, den es glücklicherweise dazu gab. Jedoch gerät sie dabei in einen aufwändig vorbereiteten Hinterhalt zweier Wegelagerer. Einer scannt ihr Gesicht - sie wird als gesuchte Verbrecherin identifiziert ("You don't need money. You are money"). Im Unterschlupf hat er aber plötzlich Gewissensbisse, sie auszuliefern. Olivia mutiert derweil plötzlich zum weiblichen MacGyver und bastelt aus Schrott eine Behelfspistole - seit wann kann sie denn so etwas?! Sie killt ziemlich rücksichtslos die Schufte und vermag sich noch rechtzeitig mit Peter treffen. Woher Walter oder Astrid wussten, wo der sich genau aufhält, bleibt zwar diffus, aber im Appell an seine Gefühle und die Erinnung Ettas bringt Olivia ihn dazu, sich schnell nebenbei die Beobachtertech aus dem Nacken zu schneiden.

So endet Peters kurzer Aufenthalt in der Gedankenwelt der Observer, scheinbar folgenlos für ihn. Gebracht hat es eher wenig außer ein paar tote Beobachter und dem Wissen über Windmarks Tagesablauf in naher Zukunft. Der Rest der Episode ist irritierend überflüssig: Die Frau vom Schrottplatz erfüllt keine Funktion, außer das serientypisch am Ende eine umgekehrte Erkenntis erfolgt: Olivia appelliert an Peters Gefühle, statt an Logik. Nur hat sie eigentlich nie etwas anderes getan! Die kurze Gefangennahme war dann pure Zeitschinderei. Dass endlich auf breiter Front das Fringe-Team als Flüchtlinge bekannt ist, sah man zuvor auf einer riesigen Videowand (außerdem wurden erstmals die "Resist"-Plakate mit Etta von Arbeitern entfernt, wie Cordial Deconstruction belustigt bemerkt).

PS: Polite Dissent wird wohl keine Texte mehr schreiben, Vladislav Tinchev hängt auch noch hinterher. Der A.V. Club vergibt wieder einmal eine Bestnote (A-). Das nachgereichte Review von "sw2012" für Serienjunkies zieht als Fazit (4/5 Punkte):
«[...] In den wenigen verbliebenen Folgen ist noch viel zu tun. Wir können davon ausgehen, dass das letzte größte Beziehungsproblem innerhalb der Gruppe sein wird, Walter nicht auf die Dunkle Seite abgleiten zu lassen. Damit können wir uns auf den äußeren Feind konzentrieren. Vielleicht haben wir sogar endlich genug Teile, um mit dem Bau der Maschine zu beginnen.

Am Ende sind die Action-Szenen in „The Human Kind“ gut gemacht. Aber sie ist eine der Folgen, deren gesamte Tiefe sich eigentlich nur dem Zuschauer erschließt, der über Jahre hinweg die Figuren begleitet hat. Was als ein vorhersehbarer Abschluss für den Superpeter-Handlungsstrang beginnt, bekommt durch einige wenige Sätze von Olivia eine sehr viel tiefere Bedeutung. [...] Jetzt muss die Serie nur noch ähnlich stark zu Ende gebracht werden.»
<< 5.07

Samstag, 1. Dezember 2012

Movie Month 11/2012

Von mir drüben bei den Zelluloidfreaks: Vom Kollegen Tobberich: Skyfall

Donnerstag, 22. November 2012

Fringe (5.07) [Update]

Peter beobachtet die Beobachter und dank seiner Implantatfähigkeiten kann er bereits ziemlich genau deren unmittelbare Handlungen vorhersagen. Eine gleichzeitige Wahrnehmung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist dies jedoch nicht, Peter berücksichtigt und berechnet Variablen, während er selbst noch eine unbekannte für die Observer ist. Im Verlauf der Episode verliert er sich zunehmend in emotionsloser Logik - neben Anfällen, Nasenbluten und Haarausfall -, während die misstrauisch-sorgenvolle Olivia ihm langsam auf die Schliche kommt. Als sie die Wahrheit erkennt, findet sie kaum Worte vor Fassungslosigkeit. Hat sie nun auch Peter verloren, an dessen bedingungslose Rache für Etta? Die verfolgt er die ganze Zeit und tötet schließlich ranghohe Beobachter:
«I used a toxin from Walter's cold storage, the flesh-eating toxin that killed everyone aboard flight 627. Our first Fringe experience was their last.»
Als nächstes Opfer hat sich Peter Chefobserver Windmark auserkoren, der jedoch wahrscheinlich Peters "Geheimnis" kennt...

Parallel dazu wird wieder ein Teil von Walters Plan gesucht und Cordial Deconstruction fragt sich, warum Walter alles so überkompliziert dokumentiert hat:
«Why use such an unreliable and volatile medium like analog encoded magnetic video tape? Why not use some medium with some type of redundancy or multiple copies in case of damage? Why record the plan in video at all rather than just write it out? Why not record the whole plan on one single tape? [...] If the plan is useless with any part missing, why scatter the components rather than just store everything in one secure place with the documentation?»
Ziel sind dieses Mal zwei der berühmten Oberver-Zylinder, die sich fortwährend durch die Erde bohren ("they are beacons that allow them to locate different points in spacetime"). Aufbewahrt werden sie in einem alten Labor von William Bell, das leider mittlerweile verschüttet ist. Dies nimmt das Fringe-Team zum Anlass, quasi erstmals über die Geschehnisse zu sprechen, die damals kurz vorm Einschluss der Gruppe in Amber passierte - war z.B. Bell ein Kollaborateur?

Offenbar fällt Walter nichts ein, womit man das unzugängliche Labor betreten kann und findet auch nichts in seinem privaten Fringe-Archiv. Also wendet sich die Gruppe hilfesuchend an Nina Sharp, die als hohe Mitarbeiterin im Wissenschaftsministerium sofort die passende Technologie aus dem Ärmel schüttelt. Allzu emotional verlaufen die Treffen mit ihr jedoch nicht, da sie wie zuletzt Broyles zu zweckhaft in die Serie geschoben wird. Jedoch öffnet sich Walter ihr mit seinen Ängsten, dass er wieder zu einem rücksichtslosen Menschen wird. Nina offenbart ihm, dass Peters Liebe daran leider nichts ändern werde, denn schon ihre Liebe zu William Bell half am Ende nichts. Walter kanzelt sie damit ab, dass Bell sie ja nie geliebt habe. Doch findet er in einem Tresor Bells später ein Foto von Nina - wird die Liebe von Vater und Sohn also tatsächlich nicht helfen...?

Das Bergen der Zylinder geht übrigens wie so oft reibungslos über die Bühne. Ninas Maschine verdampft das im Wege liegende Gestein (und Cordial Deconstrucion runzelt darüber die Stirn), aber die Beobachter sollen laut Nina angeblich kleinste Veränderungen in der Atmosphäre entdecken, weswegen Schnelligkeit geboten ist. Nun können wir uns also endlich denken, warum die Überwachung der Glatzköpfe so lächerlich ist - alle Ressourcen gehen ins Monitoring der Luft. Cordial Deconstruction :
«At this point, I believe Walter, Peter, and Olivia's faces should be on wanted posters all over the place. I don't think the writers have really thought out the world very well for this season. They're not used to the Fringe team being on the wrong side of the law.»
Und weil dann noch Peters Bombenanschlag passiert, hat das Fringe-Team alle Zeit der Welt. Eine Menge Bauteile sind nun schon geborgen worden und doch ist der Plan weiterhin undurchsichtig. Gleichzeitig droht das Fringe-Team den Zusammenhalt zu verlieren, weil der Kampf gegen die Beobachter große persönliche bzw. persönlichkeitsverändernde Opfer von Walter und Peter erfordert. Übrigens hatte Astrid gefühlt mehr Auftritte, aber das ändert nichts an dieser ziemlich zerfahrenen Folge.

PS: Polite Dissent hat noch nichts zur Episode geschrieben, der A.V. Club vergibt mit B- die bisher niedrigste Wertung dieser Staffel. Das nachgereichte Review von Bernd Michael Krannich (?) für Serienjunkies zieht als Fazit (4/5 Punkte):
«Die Episode "Five-Twenty-Ten" beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Voranschreiten der Entwicklung der Figuren auf ihrem zuvor eingeschlagenem Pfad. Dabei fällt vor allem das Fehlen von William Bell in der Episode unangenehm auf. [...] Der kleine Einblick in die Lebenswelt der Observer [...] macht durchaus Appetit auf eine Episode, bei der die Handlung durch die Augen eines Observers erzählt wird [...]. Aber das ist vermutlich etwas, was in der kurzen Finalstaffel von "Fringe" dann einfach keinen Raum hat.«
<< 5.06

Samstag, 17. November 2012

Fringe (5.06) [Update II]

Eingerahmt ist diese Episode von zwei persönlichen Gesprächen, in denen sich Olivia bzw. Walter von Peter Zusammenhalt und Beistand wünschen: Olivia in der Trauer über Ettas Tod ("I want to understand what you're going through, and I want you to understand what I'm going through"), während Walter schlussendlich realisiert, dass er sich nach der Vervollständigung seines Gehirns zu Staffelbeginn wieder in den rücksichtslosen Wissenschaftler verwandelt ("I'm losing the man that you helped me become").

Als Anzeichen seiner Veränderung neben späteren Wutanfällen zieht Walter nach Bergung einer weiteren Kassette leichtsinnig alleine los, um einen kritischen Teil des Plans gegen die Beobachter einzusammeln. Geradezu überraschend wird er dabei tatsächlich einmal auf einer videoüberwachten Straße identifiziert; Cordial Deconstruction dazu:
«It seems like the Observers have functioning security cameras only in locations that are convenient to advancing or complicating the plot as the writers desire.»
Natürlich mahlen die Mühlen der Observer'schen Diktatur entsprechend langsam, sodass Olivia, Peter und Astrid mithilfe des Tapes noch in Ruhe und unbehelligt zu Walter gelangen. Dieser hat mittlerweile ein künstliches Taschenuniversum betreten, das zwischen den beiden bekannten existiert. Die Alternativwelt wird jedoch weiterhin nur indirekt thematisiert; Walter:
«I have had some experience with transversing parallel universes. What we have done is we have opened a space in the membrane that separates the two universes.»
Das Team trifft sich und sucht in einem dezent an M. C. Escher erinnerenden Wohnblock, in dem Zeit langsamer abläuft (aber nicht korekt, wie Cordial Deconstruction vorrechnet), nach dem Bestandteil des Plans - laut Videoband ein kleiner Empathenjunge bzw. Observerspross aus einem früheren Fringe-Fall (1.15). Nach Türen mit selbstreferenziellen Symbolen in Form der Fringe-Chiffren (wieso?) finden sie das gesuchte Zimmer jedoch verlassen vor. Nur ein nicht funktionaler Radioempfänger kann geborgen werden, während perfekt abgepasst endlich die Beobachter- und Loyalistentruppe auftaucht und dann wider Walters Ansage doch die Raumfalte entdeckt.

Verfolgungsjagden, Schießereien und Peter schickt die andere vor, um mit eigenen Händen die Glatzköpfe aufzuhalten - was ihm auch bald seiner implantierten Beobachtertechnologie gelingt. Sein Gegner bemerkt noch "I know what you have done. You have made a grave mistake. You do not realize what is happening to you", bevor sich Peter selbst teleportiert und ihm das Genick bricht. Doch Oberbeobachter Windmark hat die Szene beobachtet und ein leichtes Grinsen schleicht sich in dessen Gesicht. Walter fürchtet, dass er sich verwandelt, aber bei Peter ist dies längst geschehen...

Eine dröge Folge, in der man zwar undeutliche Blicke auf Walters mysteriösen Partner Donald erhascht und die Zukunftsaussichten für die Bishops nicht rosiger werden, aber sonst nur in einem leeren Haus herumgeirrt wird. Die inkompetente Überwachung durch die Beobachter und die sorglose Wahl der Verstecke für die Einzelteile des nach wie vor diffusen Plans sind mittlerweile traurige Running Gags.

PS: Vladislav Tinchev fragt, ob "bei Fringe dieses Die-Handlung-voran-Treiben nicht über sich selbst zu reflektieren" bedeute und spekuliert über das verschollene Kind. Polite Dissenthat noch nichts zu dieser Episode verfasst, der A.V. Club gibt für seine Verhältnisse die fast mäßige Note B+. Das nachgereichte Review von Bernd Michael Krannich (?) für Serienjunkies zieht als Fazit (4/5 Punkte):
«Die Folge "Through the Looking Glass and What Walter Found There" ist eine eher verspielte "Fringe"-Episode. Nachdem Peter sich am Ende von "An Origin Story" mit Observer-Tech aufgepeppt hatte, wäre eine schnellere Entwicklung seiner Verwandlung durchaus wünschenswert gewesen. Für sich betrachtet ist "Through the Looking Glass" es aber durchaus wert, ein zweites Mal gesehen zu werden.»
<< 5.05

Freitag, 9. November 2012

Fringe (5.05) [Update II]

Nach Ettas Tod gehen Olivia und Peter auf unterschiedliche Weise mit dem Verlust um: Sie versucht verzweifelt an der Normalität festzuhalten, um sich nicht in Trauer zu verlieren, er will Rache und gegen die Beobachter rücksichtslos vorgehen. Gelegenheit dazu erhält Peter, als eine Materiallieferung aus der Zukunft für die Observer'sche Atmosphärenmaschine im Central Park eintrifft und der Rebellenuntergrund einen Beobachter samt Portalwürfel gefangen nimmt.

Astrid soll das sichergestellte Notizbuch und damit den Termin der nächsten Ladung entschlüsseln. Doch die Schrift der emotionslosen Glatzköpfe ist mehrdimensional, wie sie bald feststellt. Viel mehr Computerleistung sei fürs Decodieren nötig - die irgendwie schnell aufgetrieben wird. Nun muss Peter nur noch rechtzeitig herausfinden, wie der Würfel funktioniert, dann soll nach Walters Idee aus dem entstehendes Wurmloch ein Schwarzes Loch in der Zeit der Beobachter gemacht werden. Peter verhört den Gefangenen und glaubt, er könne in ihm noch Gefühle erkennen und diese gegen ihn einsetzen. Dabei wird er jedoch von seinen eigenen Emotionen, seiner Wut und seiner Trauer geblendet. Oder er hat dem Beobachter eine Chance zur Manipulation gegeben, indem er ihm herablassend seinen Plan zum Lesen der Emotionen erläuterte...

Der Würfel funktioniert schließlich offenbar aber, nur das Schwarze Loch bildet sich nicht. Zornig stellt Peter den Beobachter zur Rede, während Olivia sich ein altes Geburtstagsvideo von Etta anschaut, das ihr Walter mit dem Hinweis gab:
«You must watch it and remember what you both had, what you still are, and you must hold on to that. You must face this pain together. The pain is her legacy to you both. It's proof that she was here.»
Olivia hat es sich nun zwar alleine angeschaut, ruft aber sofort Peter an und fleht ihn unter Tränen an, zu ihr zu kommen. Doch Peter hat da dem gefangenen Beobachter schon ein Stück Hardware aus dem Halswirbel geschnitten und sich selbst eingesetzt. "I love you too", erwidert er - eine menschliche Emotion. Aber hat er mit seinem durch tiefe Gefühle motivierten Tun nicht bereits Menschlichkeit aufgegeben?

Eine Episode direkt nach dramatischen Veränderungen hat es nie einfach, so auch diese Fringe-Folge. Die Suche nach weiteren Videobändern wird ausgesetzt, die Trauerbewältigung ist allgegenwärtig. Dabei findet die Serie einen guten Mittelweg und stellt die Gefühle nicht zu plakativ dar (was auch problematisch gewesen wäre, da Etta dem Zuschauer nicht annähernd so vertraut war wie die Hauptfiguren - dafür ist sie bereits eine Widerstandsikone mit Straßenplakaten). Gleichzeitig ist der Weg zu einem Peter-Beobachter-Hybriden überraschend schnell vollzogen, die Entführung eines Observers - was offenbar die Besatzer nicht weiter störte -, die Entschlüsselung seiner Geheimnisse und der Anschlag auf das Wurmloch gelingen geradezu mühelos. Wie so oft (worüber sich Cordial Deconstruction dann u.a. und zu Recht aufregt). So plätschert die Folge kraftlos vorüber, aber entlässt den Zuschauer neugierig auf Peters Schicksal.

PS: Während es von Polite Dissent noch keinen Text zu dieser Episode und der A.V. Club die Höchstnote A gibt, fragt sich Vladislav Tinchev, wie viel Hilfe und wie viel Schaden Peters Tat mit sich bringen werde. Das nachgereichte Review von Bernd Michael Krannich (?) für Serienjunkies zieht als Fazit (3,5/5 Punkte):
«Die Folge "An Origin Story" ist wegen des Themas der Trauer an vielen Stellen bedrückend, zumindest aber ruhig gehalten. Leider kann sie im Mittelteil, bei der Befragung des gefangenen Observers durch Peter, auch die eine oder andere Länge nicht vermeiden.»
<< 5.04

Samstag, 3. November 2012

Fringe (5.04) [Update]

Peter wird beinahe von Beobachtern gefangen, kann sich aber leicht verletzt ins Labor retten. Da er von der unerklärten Holografieüberwachung aufgezeichnet wurde, klickt es bei den Besatzern endlich: Das Fringe-Team muss von den Rebellen unterstützt werden. Wie gut, dass just einer ihrer Spione unter den Loyalisten enttarnt wurde. Im schmerzhaften Verhör wird das Harvard-Labor als Unterschlupf und die "Taube" offenbart. Letztere ist offenbar ein mächtiger Verbündeter der Rebellen - in Gestalt von Broyles, der endlich wieder auftaucht. Es folgt ein stiller Machtkampf zwischen einem Observer und Broyles, der aber zu nichts führt, auch weil kein Gedankenlesen versucht wird.

Derweil bergen Walter und Astrid weitere Videokassetten aus dem Amber. Was bringt es bitte, die Informationen zum Anti-Beobachter-Plan auf verschiedenen und stets unzuverlässigen Tapes zu verteilen, diese dann aber alle am selben Ort aufzubewahren?! Und sollte man nicht alle Bänder am Stück sammeln, fragt Cordial Deconstruction. Ein neuer Ort für ein wichtiges Bauteil ist schnell identifiziert, aber schwer zugänglich. Walter zaubert daraufhin sein privates Fringe-Archiv im Keller aus dem Ärmel, in dem viele Requisiten Asservaten früherer Fälle zu sehen sind. Nostalgie. Walter hofft hier Hilfsmittel zur Bergung des Waffenteils zu finden: "There was a time when we solved Fringe cases. Now I think it's time we created a few of our own" (Cordial Deconstruction: "WTF? That's nothing especially new. Weren't nearly all of the Fringe cases at least indirectly caused by Walter?"). Das herumstehende Portal, das "uns in ein anderes Universum bringt", wird von Peter abgelehnt - weiterhin also kein klares Bekenntnis zum Alternativuniversum der vergangenen Staffeln.

Als dann die Loyalisten zur Razzia anrücken, sind die Fringe-Rebellen längst von Broyles gewarnt und das Labor unverdächtig hergerichtet. Eine nähere Untersuchung mit fortschrittlicher Observer-Technik steht natürlich nicht an. Danach schlägt das Fringe-Team los, das lächerliche Sicherheitssystem der Besatzer darf wieder einmal "glänzen", Cordial Deconstruction geradezu verzweifelt:
«I am constantly baffled by the Observers techniques for observing. They occasionally have holographic footage of suspects at large, and yet whatever captures this holographic footage appears to not be particularly ubiquitous as they really see very little of what's going on. You'd think they would have cameras, spy drones, and satellites all over the place recording everything that goes on, at least in populated areas. You'd also think they would be constantly monitoring all communications in real time, but apparently you'd be wrong.»
Als Waffe benutzen Walter und Co. das "barbarische" Gas (O-Ton Beobachter) aus einem früheren Fringe-Fall der ersten (!) Staffel, welches das Gesicht zuwachsen lässt; "befremdlich, mit welcher Kaltblütigkeit unsere Helden nicht nur die Observer, sondern auch die menschlichen Kollaborateure umlegen" (Serienjunkies). Nach der Bergung des Waffenteils - selbst für Walter unverständliche Matheformeln - und ein paar ungefährliche Schießereien inklusive Dual-Wielding-Peter erfährt das Team erst, dass Broyles noch lebt und auf ihrer Seite ist. Er wagte ein Treffen bisher nicht, macht es nun aber doch und riskiert damit alles (das Fringe-Team ist noch nicht in der Blockade des Observer-Gedankenlesens geschult, was ungefähr ein Jahr dauert - "good move, Colonel Broyles", meint Cordial Deconstruction trocken). Und natürlich wurde zuvor ein Autopeilsender angebracht und die Beobachter tauchen auf. Warum nicht auf einmal in Überzahl, wird auf ewig ihr Geheimnis bleiben, so materialisieren sie sich schön nacheinander und können in Seelenruhe abgeschossen werden (Polite Dissent: "For being geniuses, they sure haven't learn not to teleport into battle one a time").

Das Fringe-Team flieht dann zu Fuß und kann von Broyles' mitgebrachten Waffen kaum etwas mitnehmen, Loyalisten und Beobachter auf ihren Fersen. In einem ruinösen Lagerhaus kommt es zu wirren Schießereien und Verfolgungsjagden, an deren Ende Etta vom Oberbeobachter Windmark gefangen wird. Und dieser erschießt sie dann einfach! Kurz darauf findet das restliche Team die Sterbende. Sie hat da schon eine Zeitbombe aktiviert und wird schweren Herzens zurückgelassen. Windmark, längst wieder vor dem Gebäude, fällt dann ein, dass die Flüchtenden aus Liebe wohl bei Etta sein dürften (Serienjunkies: Er "hat verstanden, was für eine mächtige Waffe die Liebe sein kann, auch wenn er das Gefühl selbst nicht teilt"). Und hätte das Fringe-Team Ettas Bombe versteckt, wäre Windmark bei der folgenden Explosion auch draufgegangen.

Diese Episode deckt einmal mehr die gesamte Bandbreite ab: Aus logischer Sicht liegt weiterhin eine Menge im Argen, dafür gibt es humorige Walter-Szenen, ein schönes, zart herantastendes Gespräch zwischen Etta und Olivia (um "die Kugel, die die Welt rettete", also Olivia einst in den Kopf traf) und eben den dramatischen Tod Ettas. Den hatte ich absolut nicht vorhergesehen, "weil einfach so viel passiert, dass man nicht viel Zeit zum nachdenken hat. Zum anderen ist das foreshadowing in der Folge selbst so subtil, dass man es erst am Ende der Folge versteht" (Serienjunkies). Und auch wenn man mit Peter und Olivias Tochter noch nicht allzu sehr emotional verbunden war, trifft ihre intensive Todesszene (hoffentlich ist und bleibt sie wirklich tot, gibt Serienjunkies zu bedenken). Jetzt dürfte das Fringe-Team keinerlei Gnade mehr kennen, von der es ja schon durch den Einsatz des Giftgases Abstand nahm. Vielleicht erwachen nun Olivias Cortexiphan-Fähigkeiten? Ob sie die gegen die dilettantisch vorgehenden Besatzer überhaupt braucht, ist jedoch fraglich. Ebenso ärgerlich, dass Geschehnisse früherer Staffel in dieser Episode zwar verstärkt angedeutet, aber kaum offen angesprochen und damit efektiv verschwiegen werden.

Mehr ein Spionagethriller, findet Polite Dissent, sieht aber eine gute Folge trotz "some poor decision making on both the Fringe team and Observers". "Sw2012" für Serienjunkies fragt sich gar, ob eine Folge so gut sein könne, dass sie zu gut ist, sieht auf der "Meckerliste" nur Triviales und eine der "stärksten Folgen von Fringe überhaupt" (5/5 Punkte); nach dem Tod Ettas sei die Frage nach einem Reboot der Zeitlinie nun dringender denn je, denn Olivia verdiene nach den vergangenen fünf Jahren nicht nur einen Sieg, sondern klassische poetische Gerechtigkeit, wenn nicht sogar Glück. Dem stimme ich zu, es macht aber aufgrund der Entbehrungen der letzten Folgen diese Episode nicht automatisch zu einem Meisterstück.

PS: Für Vladislav Tinchev ist Fringe "ein Labyrinth aus Erinnerungen und die Liebe ist die einzige Navigation, die man hat." Der A.V. Club zückt eine A-.

<< 5.03

Freitag, 2. November 2012

Movie Month 10/2012

Von mir drüben bei den Zelluloidfreaks:

Samstag, 20. Oktober 2012

Fringe (5.03) [Update]

Die Suche nach den Videobändern geht los, Astrid und Walter finden das erste tief im Amber des Harvard-Labors. Es entpuppt sich als drittes Band, Walter hat damals offensichtlich die Reihenfolge vertauscht. Nach einem tiefen Zug aus der Bong und herrlichen Reaktionen vom restlichen Team (Astrids Augenroller!) schickt Video-Walter die Zuschauer zu Koordinaten mitten in der Pampa. Während Astrid im Labor zurückbleibt, um dem beschädigten Tape weitere Informationen zu entlocken (ein verlässlicheres Speichermedium war Walter damals wohl zu uncool, wie auch Polite Dissent findet), fahren Olivia, Peter, Etta - wie es sich für harte Rebellen gehört alle in Lederkluft - und Walter zum Zielort.

Da springen "Mutanten" hinter den Bäumen hervor und bringen das Team in ihr Lager (erst dort werden ihre Waffen abgenommen). Seit Jahrzehnten wohnen im futuristisch angehauchten Camp eine Gruppe Flüchtlinge, die sich der Aufzeichnung wichtiger Ereignisse der Menschheitsgeschichte seit der Besatzung verschrieben haben. Warum ein weißer Archivraum im kühlen Apple-Design in der Landschaft steht, ist unwichtig, denn der Archivar erkennt Walter aus Aufzeichnungen seines Vaters.

Nach etwas Recherche wird eine nahe Mine entdeckt, aus der fünf Wochen nach der Invasion ein Mann namens Donald - dunkles Haar, Ende 30 - einige seltsame Felsen barg, danach aber von den Beobachtern gefangen wurde. Obwohl sich Walter nicht an diesen Mann erinnern kann, ist das Ziel klar: Die Mine. Die Mutationen in Form schwarzer Hautverschuppungen droht auch das Fringe-Team zu befallen und in der Mine ist die Gefahr am größten (was genau die Veränderungen auslöst, bleibt diffus). Also beginnt Walter einen Schutzanzug zu basteln.

Derweil hat offenbar endlich einmal das lächerliche Überwachungssystem der Besatzer angeschlagen und das Team wurde irgendwie bei einer Reifenpanne holografiert. Zum Glück haben die Rebellen einen der Loyalisten auf ihrer Seite, wodurch Etta sogleich vor der nahenden Gefahr gewarnt wird. Die Telefonüberwachung hat sich in all den Jahren offenbar nicht weiterentwickelt; Cordial Deconstruction über den "unfähigsten Überwachungsstaat der Neuzeit" (Serienjunkies):
«[...] If the Fringe team is using some sort of advanced encryption tech that even the Observers can't decipher, the Observers should at least be able to detect that signal, and any such encrypted signal should be a massive red flag for resistance activity, right? For plot convenience sake, we'll have to assume some sort of special transmission technology/technique that goes unnoticed by the Observers.»
Die Zeit ist also knapp, leider fehlt Walter noch ein wichtiges Bauteil für seinen Anzug. Der Archivar drängt sie zur Flucht, sein Sohn hält ihn deswegen für feige und ab da ist eigentlich klar, dass der Vater über sich hinauswachsen und sterben wird. Peter spendet ihm dann Mut durch mitfühlendes Schulterklopfen und der Archivar opfert sich kurz darauf ohne das Wissen des Fringe-Teams, indem er die rötlichen Kristalle (Kerium? :-) ungeschützt aus der Mine holt und dabei umkommt. Dass diese vielleicht die Ursache der Mutationen sein könnten, kommt niemanden in den Sinn, so Polite Dissent. Die anschließende Flucht gelingt natürlich, auch weil die Loyalisten nur mit schnöden Autos anrücken, wie Cordial Deconstruction und Polite Dissent kopfschüttelnd bemerken. "Sw2012" für Serienjunkies sieht dort das "Borg-Problem": Der Feind sei so übermächtig, dass man ihn nicht in die Nähe seiner Figuren lassen darf. Daher "könnten wir uns jetzt schon Gedanken machen, was der SPOF der Observer sein wird. Vermutlich ist es aber etwas, das wir noch gar nicht gesehen haben."

Eine durchwachsene und untentschlossene Folge, welche die Probleme der aktuellen Staffel gut illustriert. Die konstruierte Suche nach den Bestandteilen für die Waffe ist bisher wenig spannend, denn es ist nichts über das fertige Produkt oder die Bauteile bekannt, Zeitdruck fühlt man kaum und die Beobachter sind dem Fringe-Team nicht wirklich auf den Fersen. Mich hat gewundert, dass nicht nach dem energiereichen Mineral Amphilizit gesucht wurde, das in der letzten Staffel von (vorübergehend) großer Bedeutung war. Aber wahrscheinlich wurde dieser Zopf ebenfalls abgeschnitten und Serienjunkies fragt sich, was eigentlich mit dem Paralleluniversum passiert ist.

Immerhin erwähnt Olivia die Cortexiphan-Versuche beim wöchentlichen Seelenstriptease: Dieses Mal erzählt sie Peter von ihren Selbstzweifeln während der Invasion, ob sie überhaupt eine gute Mutter sein könne, und den dann als Strafe empfundenen Verlust ihrer Tochter. Wie bisher auch: Gut gespielt, aber all das fand in der Vergangenheit statt und hat für die Gegenwart wenig erkennbare Relevanz. Etta scheint zudem oft losgelöst vom Geschehen, als ob sie bloß für die Rebellen-Connections und Wissen über das wenig innovativ erdachte 2036 anwesend sei (also bloß eine bessere Astrid?). Serienjunkies meint aber:
«Zusammen bringen die Schauspielerinnen glaubwürdig herüber, dass hier zwei Frauen mit emotionalen Defiziten darum kämpfen, zu einer Mutter-Tocher-Beziehung zu finden.»
Das fehlplatziert anmutende Aussätzigenlager samit Archiv, das kaum genutzt wird, könnte aus einer beliebigen SF-Serie stammen, die Mutationen wirken wie ein halbherziger Fringe-Fall der Woche. Immerhin gibt es mit dem Fremden Donald ein neues Infohäppchen, auch wenn bisher wiederum weit in der Vergangenheit. Vom Drehbuch zu eingeschnürte Charaktere, findet "sw2012" für Serienjunkies (3/5 Punkte), uninspiriert und zusammengeflickt, wie Polite Dissent festhält und bilanziert: "A rather dull episode with a mysterious disease, mysterious crystals, and unneeded death, and incompetent villains."

PS: Für Vladislav Tinchev geht es geht es darum, wie man Geschichte erinnert. Der A.V. Club gibt Note B.

<< 5.02

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Strike Back: Vengeance

Strike Back kehrt in der dritten Staffel nach Afrika zurück und bleibt den Großteil der zehn Folgen auf dem schwarzen Kontinent. Chaotische Städte, heruntergekommene Slums und endlose Landschaften - weiterhin begeistern die unverbrauchten Schauplätze der Actionserie. Unter der neuen Anführerin (Rhona Mitra) jagt das ansonsten unveränderte Team der britischen Sondereinheit Section 20 nukleare Zünder, mit denen die prominent besetzten Schurken (Charles Dance, Vincent Regan) Ungutes planen.

Die zweite Staffel stach durch eine blutig-nihilistische Atmosphäre hervor, mit vielen und brutalen Toden. Im Verlauf der aktuellen Staffel wird diese Maßlosigkeit reduziert und damit einhergehend auch der entlastende Buddy-Humor etwas zurückgefahren, der die Grimmigkeit zuvor abmilderte. Zugleich wird nun versucht, den Hauptfiguren mehr Tiefe zu geben, sie suchen einen Weg hinaus aus ihrem zermürbenden Geschäft mit dem Tod, mit unterschiedlichem Erfolg. Psychologischer Abgründe vermag die Serie jedoch kaum auszuleuchten.

Action und Munitonsverbrauch sind weiterhin sehr hoch, obschon die Inszenierung der an sich brachialen Schießereien bisweilen immer noch undynamisch bzw. kostensparend daherkommt. Ärgerlich ist die Verknüpfung der einzelnen Folgen, meistens konstruiert durch Zufallsereignisse; übrigens wird jetzt wesentlich mehr 24'sche Überwachungstechnik eingesetzt.

Trotz der tollen Darsteller und eines gelungenen, aber eher kleinen Finales gefällt mir die dritte Staffel nicht so gut wie die vorhergehende. Das Mehr an Tiefe in der Charakterzeichung zündet nicht immer, Strike Back-Fans wollen echte Explosionen. Die bekommen sie auch, dafür deutlich weniger Headshots. Staffel 4 bitte wieder radikaler.

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Erstellt: 2006-09-02 17:58
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Letztes Update: 2023-10-01 11:05
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