Mittwoch, 2. April 2014

Movie Month 11/2013-3/2014

Bei den Zelluloidfreaks wurde die Sommerpause zur Herbst- und dann zur Winterunterbrechung. Kürzlich von mir:

Samstag, 1. Februar 2014

Die ersten Staffeln: Dracula & Sleepy Hollow

Dracula

Kurz vor 1900 taucht Dracula (Jonathan Rhys Meyers) inkognito in London auf, um als reicher Amerikaner Alexander Grayson hiesige Großindustrielle zu ruinieren. Hinter ihm steht Van Helsing (Thomas Kretschmann), der den Vampir einst wiederbelebte (!), um sich mit dessen Hilfe an der obskuren und übermächtigen Geheimgesellschaft Orden des Drachen zu rächen. Somit nimmt die Serie Bram Stokers bekannte Charaktere - auch Jonathan Harker (Oliver Jackson-Cohen) und Mina Murray (Jessica De Gouw) - und ordnet sie teils neu an. Die zehnteilige Staffel beginnt behäbig, längere Zeit glänzt hauptsächlich Dracula durch überheblich-manipulatives Gehabe und melancholisches Geraune.

Die mal mehr, mal weniger offen ausgetragenen Machtkämpfe zwischen dem Vampir und dem Geheimorden sind nett, aber nicht übermäßig komplex. Darüber werden Jonathan und Mina langsam in den Bann Draculas gezogen, auf die eine und andere Art. Zum Ende hin passiert Manches jedoch überhastig, dafür ist das Finale spektakulär. Ob eine zweite Staffel vorgesehen ist, ist mir nicht bekannt. Erzählerisch ist Dracula nicht weiter auffällig, aber bietet mit dem herrschaftlich-spätviktorianischen England einen ansehnlichen Hintergrund. Ohne den hätte die Serie viel verloren, zumal Vampire seltsamerweise kaum im Fokus stehen.

Dracula | UK/USA 2013 | Created by Cole Haddon | Darsteller: Jonathan Rhys Meyers, Oliver Jackson-Cohen, Jessica De Gouw, Thomas Kretschmann, Katie McGrath, Nonso Anozie, Victoria Smurfit, Ben Miles u.a.

Sleepy Hollow

Noch ein bekanntes Buch (oder dessen Verfilmungen), das zu einer TV-Serie umgebaut wurde: Washington Irvings Geschichte vom kopflosen, dafür köpfenden Reiter. Budgetschonend, aber nicht unclever wird der Protagonist Ichabod Crane (Tom Mison) dabei in unsere Gegenwart transportiert, um verbunden durchs Schicksal mit der Polizistin Abigail Mills (Nicole Beharie) dem Bösen Einhalt zu gebieten. Da nicht jede Woche der reitende Untote bekämpft werden kann, entwirft die Serie ein abstrus-interessantes Setting um die drohende Apokalypse, deren vier Reiter, Hexen, Ichabods im Fegefeuer gefangenen Gattin Katrina (Katia Winter mit wenig Auftritten) und den jahrhundertelangen Geheimkrieg gegen die Hölle. Die Serie kann sich dabei nicht recht entscheiden, ob sie eher willkürlich Dämonen und Handlanger gegen das zunehmend anwachsende Heldengespann auffahren oder die Haupthandlung verfolgen soll. Und wenn es gar nicht weitergeht, taucht irgendein altes Dokument oder Artefakt auf, dass alle haben wollen.

Atmosphärisch oder gar gruselig ist Sleepy Hollow selten, Heiterkeit kommt durchs Ichabods Fremdartigkeit in der modernen Welt auf. Das Finale der 13 Folgen umfassenden ersten Staffel ist nicht besonders aufsehenerregend, lässt den Zuschauer aber durchaus neugierig auf die bereits bewilligte Staffel 2 zurück. Eine typische Phantastikserie der letzten Zeit - harmlos, ohne Ecken und Kanten, aber leidlich unterhaltsam dank sympathischem Ensemble.

Sleepy Hollow | USA 2013+ | Created by Alex Kurtzman, Roberto Orci, Phillip Iscove & Len Wiseman | Darsteller: Tom Mison, Nicole Beharie, Orlando Jones, Katia Winter, Lyndie Greenwood, John Noble, John Cho, Clancy Brown u.a.

Sonntag, 26. Januar 2014

Jahresabschluss 2013

Schon wieder ist ein Jahr und bereits fast der neue Januar um - Zeit also für meinen multimedialen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate.

Spiele 2013

Die aufgeladene Debatte um Sexismus unter Videospiele(r)n verfolgte ich nur peripher, obschon es traurig ist, dass dies immer noch ein Problem darstellt. Beunruhigend empfand ich den Trend, dass in Free-to-Play-Titeln Microtransactions nicht nur teils unverschämt teuer sind (PlanetSide 2, Warframe), sondern auch langsam in Vollpreisspiele hineinschwappen. Die prominenten Beispiele wie Dead Space 3 oder jüngst Forza Motorsport 5 habe ich aber allesamt nicht gespielt. Aus demselben Grund wurde ich von unfertigen Konsolenspielen und sich endlos hinziehenden Patch-Orgien verschont (bspw. Battlefield 4 oder Batman: Arkham Origins, bei letzterem wurde der 10h-Spielstand meines inaktiven Mitautors Damnlord zerschossen).

Der "Skandal" um YouTubes neue Haltung gegenüber Let's-Play-Videos passte perfekt zu Googles Strategie der letzten Jahre, ihre Angebote zunehmend einzuzäunen, zu zentralisieren und zu monetarisieren. Wesentlich unterhaltsamer war Microsofts katastrophale Konzeption wie auch Außendarstellung der Xbox One. Dass ein Weltkonzern so unbeholfen und blind agieren kann, hätte ich nicht für möglich gehalten, und dies mündete (immerhin) in der "Xbox One-Eighty". Trotzdem fühle ich mich weiterhin zur PS4 hingezogen, doch sind Pflichtkäufe auf beiden neuen Geräten bisher Mangelware und es müssen noch einige Funktionen der nun alten Konsolen nachgerüstet werden.

Der alteingesessene Publisher THQ wurde abgewickelt, die meisten Spielemarken kamen aber anderweitig unter und jetzt bleibt abzuwarten, was daraus im Einzelfall entstehen wird. Trauriger war für mich der Bankrott vom Entwicklerstudio TimeGate, da ich die Mehrspieler-Action deren Section 8-Reihe sehr mochte. Und bezüglich Abschied: Ich kündigte mein langjähriges GamePro-Abonnement. Der Mehrwert für zahlende Kunden wurde immer überschaubarer, weil zu viele Artikel für jeden online zugänglich waren. Somit lese ich aus der Games-Sparte kein Printmagazin mehr regelmäßig. Vielleicht trenne ich mich dann demnächst auch von der Zeitschriftensammlung...

Ich spielte 2013 für meine Verhältnisse ziemlich viele Spiele zumindest an, aber schrieb dazu nicht so viel wie geplant. Und es waren überwiegend Indie-Titel oder ältere Spiele; den aktuellen Mainstream/AAA-Bereich, der sich abgesehen von einigen großen "Abschiedstiteln" im Übergang zur nächsten Generation befand, habe ich quasi komplett ausgelassen. Dafür explodierte der Indie-Sektor weiterhin und man wartet gespannt, was dieses Jahr tatsächlich aus vielversprechenden Crowdfunding-Kampagnen entstehen wird. Und dank "Early Access" verschwimmt zudem das genaue Erscheinungsdatum eines Spiels, auch wenn mich die Schwemme an unvollständigen Alpha-Versionen auf Steam eher nervt.

Spiele des Jahres

Der POLYGON, die Wahl der Lieblingsspiele deutscher Blogger, scheint nicht mehr stattzufinden (hier eine Übersicht diverser Game-of-the-Year-Liste), aber ich behalte das Prinzip bei: Es folgen die Spiele, die mich 2013 unabhängig vom Erscheinungsjahr am meisten umtrieben.

BioShock Infinite (360 2013): BioShock war erzählerisch eines der wichtigsten Spiele der letzten Jahre und dies befeuert als auch behindert den Nachfolger Infinite. Der aufmerksame Spieler erhält nach und nach immer mehr Informationen über die fantastische und fremde Welt der fliegenden Stadt Columbia. Doch wer sich darüber keine Gedanken machen mag, hat bei der hochkomplexen und, äh, abgehobenen Auflösung dann das Nachsehen. BioShock war da fokussierter und geschlossener, weil die unterseeische Metropole Rapture bereits, äh, untergegangen war. In Columbia tobt dagegen das "normale" Leben und dies vermag BioShock Infinite mit starren Figuren und wenig abwechslungsreichen Begegnungen kaum darzustellen. Hinzu kommt auf der Xbox 360 eine limitierte Technik, die mit manch mäßigen Texturen und kantigen Modellen dem tollen Design im Weg steht. Spielerisch waren die BioShock-Titel nie so gut wie ihre Geschichten und Welten, dies trifft ebenso auf Infinite zu: Einige Elemente wirken unausgegoren oder beschnitten, besonders wenn man frühere Ankündigungen bedenkt. Aber die spielerische Erfahrung hängt auch stark vom Spieler ab. Ich hatte - im Gegensatz zum Erstling - große Lust, alle Waffen und Kräfte auszuprobieren und zu kombinieren, wodurch die oft kritisierten und sehr zahlreichen Schießereien mir fast so viel Spaß machten wie über die Handlung nachzudenken.

Brothers - A Tale of Two Sons (PC 2013): "Das Licht und die Landschaften, der Stein und die Schluchten, der Verfall und das Vertrauen", so twitterte ich etwas gestelzt. Mit einfachen Stilmitteln entfaltet sich eine wunderschöne Welt, an dessen Säulen aber der Tod zu nagen scheint. Zwei Brüder begeben sich wort- und furchtlos auf eine Reise, um ihren Vater zu retten, und nehmen den Spieler dabei mit. Dieser steuert beide Figuren gleichzeitig mit bloß je Analogstick und einer Taste - genug für abwechslungsreiche, doch selten schwierige Herausforderungen. Der Weg ist das Ziel, weswegen einige Wendungen auch nicht allzu überraschen, dafür einen ablenken und man unverhofft vom besten Spielmoment des Jahres getroffen wird! (Ich wollte einen Text zu Brothers schreiben, doch wie so oft ist der nicht über Stichworte hinausgekommen.)

Drakensang: Am Fluss der Zeit (PC 2010): Aventurien, eine klassische Rollenspielwelt in verträumter Grafik, Helden mit genügend Persönlichkeit und Quests, deren Geschichten schön an Pen&Paper-Abenteuer erinnern. Aber das unnötig sperrige Das Schwarze Auge-Regelwerk und dadurch durchwachsene Kämpfe, lahmes Laufen auf langen Wegen sowie eine störrische Kamera. Je nachdem, ob die positiven oder negativen Eigenschaften überwogen, spielte ich viel oder machte Pausen. Seit mehreren Wochen ist letzteres der Fall, kurz vor dem wahrscheinlichen Höhepunkt der mäßig spannenden Haupthandlung.

Driftmoon (PC 2013): Sehr unterhaltsam und mit einem gelungenen "Flow", eine nachdrückliche Empfehlung für Freunde etwas seichterer und textlastigerer Rollenspiele! (Mehr...)

Dust: An Elysian Tail (PC 2013): Wenn man bedenkt, dass dieses Spiel in langjähriger Arbeit weitgehend von Entwickler Dean Dodrill alleine erschaffen wurde, kann man in Ehrfurcht erstarren. Trotz Furry-Figuren ist Dust ein wunderschöner und umfangreicher, wenn auch nicht übermäßig komplexer Vertreter des Metroidvania-Subgenres mit fantastischen 2D-Welten: Viele echte Animationen - nicht bloß rotierende Gliedmaßen -, hochauflösende Grafiken und tolle Effekte. Mich hatte das Spiel allein dadurch überzeugt, dass die recht fantasievollen Gegner nicht nur in der Landschaft herumstehen, sondern im Hintergrund deren Camps zu sehen sind. Die Kämpfe sehen eindrucksvoll aus, werden jedoch schnell unübersichtlich. Zum Glück sind sie nicht allzu herausfordernd, da der titelgebende Spielercharakter sehr agil und wehrhaft ist (Button mashing kann man dem Kampfsystem aber nicht ganz absprechen). Ich bin kurz vor dem Finale und suche aktuell die letzten versteckten Schätze.

Saints Row: The Third (PC 2011): Ein beinahe perfekt spielbarer Open-World-Wahnwitz ohne die Schizophrenie eines Grand Theft Auto (aber auch ohne dessen Detailreichtum). Weil sofort von 0 auf 100 beschleunigt wird, nutzt sich die bekloppte Zügellosigkeit mit der Zeit jedoch ab.

The Witcher 2 - Assassins of Kings: Enhanced Edition (PC 2012): Ein außergewöhnliches Rollenspiel mit einer interessanten Fantasy-Welt, tollen Figuren, verzwickten Geschichten und den wahrscheinlich besten Dialogen des Genres. (Mehr...)

Tomb Raider: Anniversary (PC 2007): Das Remake des von mir nie gespielten legendären Originals fesselt mit dem Erkunden und Erklimmen von teils weitläufigen Höhlen und Tempeln. Die Charaktermodelle wie auch die Präsentation der kümmerlichen Geschichte sind grafisch veraltet, die Umgebungen sehen dank gut entworfener Texturen immer noch sehr atmosphärisch aus. Die Kamera ist etwas zickig und besonders zum Ende zerren die Feuerkämpfe gegen Gegnerhorden an den Nerven. Wenn Lara Croft erforscht, ist die Welt noch in Ordnung.

Waking Mars (PC 2012): Ein meditativ-explorativer Trip, dahinfließend, friedfertig, stressfrei und eine der schönsten Reisen auf einen anderen Planeten! (Mehr...)

Mehrspieler

Obwohl ich die Microtransactions kritisierte, hielt mich PlanetSide 2 mit seinem konkurrenzlosen Schlachtengefühl auch 2013 bei Laune. Gebt mir eine Sanitäter- oder Ingenieursklasse und ich bin dabei (weil ich zu schlecht beim Zielen mit der Maus bin)! Neu eingestiegen war ich in Warframe, an dessen Grafikdesign ich mich erst gewöhnen musste. Aber die kooperativen Runden zu viert gegen feindliche Aliens lassen sich flüssig spielen, bieten Nah- und Fernkampf und packen einen mit "Looten und Leveln". Um überteuerten Echtgeldkäufen aus dem Weg zu gehen, droht jedoch Grinding, und das Interface bzw. die Informationsvermittlung sind immer noch verbesserungswürdig. Das 2D-Jump&Shoot Gun Monkeys für zwei Spieler war leider kein großer kommerzieller Erfolg, bietet dafür trotz manchmal schwammig wirkender Steuerung viel Spaß und Spannung. Wiederentdeckt habe ich Frozen Synapse, aber um dort erfolgreich zu sein (was ich war :-), muss man viel Zeit in die Planung seiner Spielzüge stecken. Da ist das vom Spielprinzip ähnliche und an Robo Rally erinnernde Clairvoyance simpler und entsprechend schneller. Und in eine nicht mehr für möglich gehaltene Sucht trieb den Damnlord und mich das fantastische Might & Magic: Clash of Heroes.

Welche Spiele warum fehlen

The Last of Us, weil ich keine Sony-Hardware besitze. Super Mario 3D World und The Legend of Zelda: A Link Between Worlds, weil ich keine aktuelle Nintendo-Hardware besitze. Grand Theft Auto V, weil ich damals zu GTA4 gar keinen Zugang gefunden hatte und 2013 lieber Saints Row spielte - The Third, nicht den vierten Teil. Tomb Raider, weil ich lieber das Anniversary-Remake des Originals nachholte (und da war gerade das Schießen der Schwachpunkt). XCOM: Enemy Within und Metro: Last Light, weil die Hauptspiele immer noch nicht von mir begonnen worden sind. Assassin's Creed IV: Black Flag, weil das Piratenspiel weiterhin Animus-Quatsch beinhaltet.

Gone Home, The Stanley Parable und Papers, Please, weil ich für diese ungewöhnlichen Titel noch keine Muße gefunden habe. Far Cry 3: Blood Dragon, weil die Werbekampagne und die 80er-Atmosphäre besser waren als das eher kontraproduktive Open-World-Gameplay. Call of Juarez: Gunslinger, weil ich es erst zum Jahresende als mein vielleicht letztes Xbox-360-Spiel gekauft hatte. Monaco - What's Yours Is Mine, weil ich das Einbrechen zwar interessant, aber viel zu hektisch und die artifizielle Pixeloptik zu schwer zu lesen fand. Kentucky Road Zero, The Walking Dead: Season Two und The Wolf Among Us, weil bisher nicht alle Episoden erschienen sind (400 Days von TWD war eher "Business as usual"). Rogue(like)likes wie Spelunky oder Rogue Legacy, weil es Roguelikes sind. State of Decay, weil ich träge wie ein Zombie bin.

Spiele, die ich letztes Jahr als fehlend oder interessant aufführte: 12 Stück

Spiele, die ich davon mittlerweile gespielt habe: 2 Stück

An Brett- und Rollenspielen war 2013 bei mir einmal mehr ein verlorenes Jahr, dafür verlängern sich meine entsprechenden Merklisten ins Bodenlose. Mit ein paar Podcasts bleibe ich in der RPG-Szene immerhin halbwegs auf dem Laufenden. Und zwischen den Jahren konnte ich einige Runden des empfehlenswerten Würfel Bohnanza spielen, das kleine Ideen gekonnt verbindet.

Serien 2013

Ich habe eine Vielzahl von Serien gesehen, die ich nicht alle hier aufzählen werde. Oft waren neue Staffeln zwar unterhaltsam, aber Gewöhnung stellte sich trotzdem ein. Darüber erhaben waren Game of Thrones und natürlich Breaking Bad, das epochal zu Ende ging. Auch Being Human (UK) und Misfits fanden starke Abschlüsse, während Fringe sich durchquälte, leider.

Die absolute Enttäuschung, erst recht im Vergleich zu Breaking Bad, war aber die letzte Staffel von Dexter. Eine bizarre, lustlose und unfreiwillig komische Abfolge von Szenen und Wendungen - immerhin hätte die finale Episode noch schlechter werden können.

Die Krise der nordamerikanischen Phantastik schwelt weiterhin: Revolution und Falling Skies bleiben ambitionslose Shows mit zumindest leichten Aufwärtstendenzen, The Walking Dead wird immer noch überschätzt. Continuum und Lost Girl sind stets unterhaltsam, aber besonders letzteres erzählerisch fahrig. Das recht nette Defiance ist wie viele der erwähnten Serien zu wenig Science-Fiction. Ernüchternd bis lächerlich gerieten Neustart-Totalausfälle wie Siberia, The Tomorrow People und Under the Dome.

Überzeugende frische Serien und auch meine Highlights des Jahres sind dagegen das düstere Rogue mit Thandie Newton als Undercover-Polizistin sowie das harte Banshee über einen Undercover-Verbrecher (Antony Starr), beides mitgenommene Figuren. Hervorzuheben wären noch das skurrile Utopia und die atmosphärischen Vikings. Mit Einschränkungen funktionierten Ray Donovan und The Americans als Minidramen, da wird es jedoch spannend, ob die kommende Staffeln überhaupt das Niveau halten können (dies droht auch Banshee). Im von mir wenig frequentierten Comedy-Bereich stachen das alberne Brooklyn Nine-Nine hervor sowie die beeindruckende "Dramedy" Orange is the new Black.

Andere viel gelobte, aber (immer noch) nicht gesehene Serien: Boardwalk Empire, Hannibal, House of Cards, The Good Wife und die vierte Staffel von Engrenages (Spiral). Vielleicht eine zweite Chance bekommen Bates Motel und Sons of Anarchy.

Filme 2013

Nachdem vorletztes Jahr das Filmmagazin Schnitt sowohl gedruckt als auch später digital eingestellt wurde, erwischte es 2013 meine Lieblingszeitschrift Splatting Image. Die erschien nur noch als PDF, aber das Lesen am Bildschirm ohne Tablet war äußerst mühsam. Dann wurde zum Jahresende eine Auszeit verkündet, um einen "Relaunch" in 2014 vorzubereiten...

Zur Mitte des Jahres nahm mein Interesse und mein Konsum an Spielfilmen deutlich ab, was auch am seitdem brachliegenden Zweitblog Zelluloidfreaks ersichtlich wird. Kinobesuche waren sehr rar und ich verpasste selbst die Werke von liebgewonnenen Filmschaffenden wie Edgar Wright und Simon Pegg (The World's End), Neill Blomkamp (Elysium), Nicolas Winding Refn (Only God Forgives) oder Park Chan-wook (Stoker). Außergewöhnliches, Exotisches oder die allermeisten Filme auf einschlägigen Bestenlisten des letzten Jahres habe ich nicht gesehen.

Quentin Tarantinos Django Unchained war unterhaltsam, aber uninspiriert. Guillermo del Toros herrlich infantile Roboter-gegen-Monster-Schlacht Pacific Rim verhedderte sich im Zwischenmenschlichen (ich hoffe sehr auf Gareth Edwards' Godzilla). Und J.J. Abrams' Star Trek Into Darkness war zwar gelungener als befürchtet, doch kann ich den Zuspruch für seinen Reboot des SF-Klassikers weiterhin nur bedingt nachvollziehen. Ohne Frage beeindruckend gelang Kathryn Bigelow die Aufarbeitung der Bin-Laden-Jagd in Zero Dark Thirty, wirkte auf mich trotzdem zu angepasst. Ich kann also keinen Film des Jahres benennen.

Musik 2013

Im vorletzten Jahr hatte ich einige Singles und Alben bis zum Exzess gehört - dies wiederholte sich nicht. Stattdessen verzerrter Rock mit Deap Vallys Debüt Sistrionix, Synthie-Kaskaden mit Kavinskys überfälligem Longplayer Outrun, sphärische Klangwelten auf Yugen von Koreless und düster waberndes Schwermetall mit Windhands Soma.

Sehr positiv überrascht wurde ich vom deutschsprachigen Hip-Hop. Prezidents erste kaufbare Platte Kunst ist eine besitzergreifende Geliebte überragt im Storytelling-Fluss, ist mir inhaltlich jedoch etwas zu oft Einführung in seinen "Whiskeyrap". Blausicht von Gerard verlangt eine Gewöhnungsphase an seinen Flow und die pathetischen Refrains, bietet aber tolle Elektrobeats. Cr7z hingegen fällt mit An7ma musikalisch weniger auf, dafür positioniert er sich als eine Art Hardcore-Curse. Alle drei Alben behandeln eindrücklich die undeutliche Zukunft der aktuellen Generation um die 30 Jahre, treffen oft zielgenau die Lebenswirklichkeit und hängen zwischen nüchterner Resignation und selbstsicherer Hoffnung. Davon ist auf Grim104s selbstbetitelter EP Grim104 nichts zu spüren, hier herrscht bei mäanderndem Sound die assoziativ artikulierte wütende Leere einer desillusionierten Jugend.

Netz & Politik 2013

Die Blase von freien und freiheitlichen Kommunikationstechnologien zerplatzte durch Edward Snowdens anhaltenden NSA-Enthüllungen, die mein Vertrauen in demokratische Staaten durchaus erschütterten. Ob das Internets, so wie wir es kennen, 2014 untergehen wird? Aufgerieben zwischen maßloser Überwachung, Terrorparanoia, phlegmatischer Politik einer zu großen Koalition und staatlichem Misstrauen gegenüber den Bürgern einerseits sowie kommerzieller Unterwanderung und Entmündigung der Kunden andererseits (Abschaffung von Flatrates und Netzneutralität, Wiederkehr von rigidem DRM)?

Nicht so stark, doch trotzdem enttäuscht wurde ich vom "generalüberholten" Browser Opera. Die Freude, dass die zwar nicht schlechte, aber öfters inkompatible Render-Engine ausgetauscht werden würde, verflog schlagartig, als im Juli Opera 15 erschien: Ein Chrome-Klon ohne jegliche Features - bis heute gibt es nicht einmal Lesezeichen! Der integrierte Mail-Client wurde natürlich auch gestrichen (zusammen mit RSS-Unterstützung), aber immerhin als Opera Mail ausgegliedert. Und seitdem nicht mehr aktualisiert... Mir ist absolut unverständlich, wie man Opera, der sich mit vielen klugen Ideen und fortgeschrittenen Funktionen klar an Power-User richtete, derart entschlacken konnte und seither bloß im Schneckentempo ein paar Dinge nachrüstet. Einen Wechsel auf den überflüssigen Browser kann ich mir aktuell nicht vorstellen und werde Version 12 so lange nutzen wie möglich. Dazu leider passend verstarb zur Jahreswende unerwartet der Betreiber der bedeutendsten deutschen Opera-Community, was das Aus für das Forum bedeutet.

Immerhin eine positive Entwicklung: Voller Überzeugung spiele ich meine Musik weiterhin aus der lokalen Bibliothek ab und habe endlich in MusicBee einen adäquaten Ersatz für den seit Jahren sterbenden musikCube gefunden.

Samstag, 4. Januar 2014

Spiele des Jahres 2013 im Internet [Update II]

Das Jahr 2013 ist bereits vorüber und einschlägige Spielepublikationen offerieren ihre Bestenlisten. In Fortführung der letztjährigen Übersicht hier wieder eine entsprechende Zusammenstellung. Einige Publikationen existieren mittlerweile nicht mehr (Consol.AT bzw. ConsolPlus, 1UP) und der POLYGON von Polyneux - also die Lieblingsspiele deutschsprachiger Spieleblogs - scheint nicht stattzufinden. Mobile Plattformen wurden nicht berücksichtigt und wie immer ohne Gewähr oder gar Vollständigkeit.

GAMEPRO

«Die Top-Spiele 2013»:
  • Assassin's Creed IV: Black Flag
  • Battlefield 4
  • BioShock Infinite
  • Diablo III
  • Grand Theft Auto V
  • Ni no Kuni - Der Fluch der Weißen Königin
  • Rayman Legends
  • Super Mario 3D World
  • The Last of Us
  • The Legend of Zelda: The Wind Waker HD

Download-Spiel des Jahres (XBLA): BattleBlock Theater
02. Brothers - A Tale of Two Sons; 03. State of Decay; 04. Terraria; 05. Call of Juarez: Gunslinger; 06. Far Cry 3: Blood Dragon; 07. Runner 2: Future Legend of Rhythm Alien; 08. The Cave; 09. Castle of Illusion; 10. Monaco

Download-Spiel des Jahres (PSN): Guacamelee!
02. Brothers - A Tale of Two Sons; 03. Terraria; 04. Spelunky; 05. Resogun; 06. Call of Juarez: Gunslinger; 07. Far Cry 3: Blood Dragon; 08. Lone Survivor: The Director's Cut; 09. Hotline Miami; 10. Runner 2: Future Legend of Rhythm Alien

GAMESTAR

Eine Bestenliste der Redaktion scheint es nicht zu geben, dafür persönliche Jahresrückblicke.

Indie-Spiel des Jahres: The Stanley Parable
02. The Swapper; 03. Path of Exile; 04. Forced; 05. Antichamber; 06. Gone Home; 07. Fez; 08. DayZ; 09. Don't Starve; 10. Surgeon Simulator 2013; 11. Kentucky Route Zero; 12. Papers, Please; 13. Guacamelee!; 14. Runner 2: Future Legend of Rhythm Alien; 15. Outlast

PC GAMES

PC-Spiele des Jahres der Leser:

10. Splinter Cell: Blacklist
09. Dota 2
08. Total War: Rome II
07. StarCraft 2: Heart of the Swarm
06. Metro: Last Light
05. XCOM: Enemy Within
04. Tomb Raider
03. Assassin's Creed IV: Black Flag
02. Battlefield 4
01. BioShock Infinite

M! GAMES

Spiele des Jahres:
Top 10 der Top-20-Redaktionswahl.

10. BioShock Infinite
09. Pikmin 3
08. Diablo III
07. The Legend of Zelda: A Link Between Worlds
06. Gran Turismo 6
05. Fire Emblem: Awakening
04. Metro: Last Light
03. Super Mario 3D World
02. The Last of Us
01. Grand Theft Auto V

Download-Spiele des Jahres:

10. Stick It to The Man
09. Resogun
08. Giana Sisters: Twisted Dreams
07. Zeno Clash II
06. Retro City Rampage
05. Far Cry 3: Blood Dragon
04. BattleBlock Theater
03. Guacamelee!
02. Hotline Miami
01. Brothers - A Tale of Two Sons

EUROGAMER.de

Top 10 von 50 der Leser.

10. Diablo III
09. XCOM: Enemy Within
08. The Legend of Zelda: A Link Between Worlds
07. Ni no Kuni - Der Fluch der Weißen Königin
06. Battlefield 4
05. Assassin's Creed IV: Black Flag
04. Tomb Raider
03. BioShock Infinite
02. The Last of Us
01. Grand Theft Auto V

EUROGAMER.net

Spiel des Jahres der Redaktion: Super Mario 3D World
Nominiert (sowie "Alternative Awards"): Amnesia: A Machine for Pigs; Animal Crossing: New Leaf; Candy Crush Saga; Diablo III; Dota 2; Euro Truck Simulator 2; Gran Turismo 6; Grand Theft Auto V; Ni no Kuni - Der Fluch der Weißen Königin; Papers, Please; Rocksmith 2014; Saints Row IV; Sang-Froid - Tales of Werewolves; The Last of Us; The Stanley Parable

Top 10 von 50 der Leser:

10. Hotline Miami
09. Spelunky
08. XCOM: Enemy Within
07. Ni no Kuni - Der Fluch der Weißen Königin
06. Assassin's Creed IV: Black Flag
05. Super Mario 3D World
04. Tomb Raider
03. BioShock Infinite
02. Grand Theft Auto V
01. The Last of Us

4PLAYERS

Redaktionswahl mit weiteren Kategorien.

Spiel des Jahres der Red.: The Last of Us

Spiel des Jahres der Leser: The Last of Us

Multiplattformspiel des Jahres: BioShock Infinite

360-Spiel des Jahres: Gears of War: Judgment

PS3-Spiel des Jahres: The Last of Us

Wii-U-Spiel des Jahres: Super Mario 3D World

PC-Spiel des Jahres: Gone Home

EDGE

Redaktionswahl mit weiteren Kategorien.

10. Papers, Please
09. Dota 2
08. The Stanley Parable
07. Rayman Legends
06. Fire Emblem: Awakening
05. Assassin's Creed IV: Black Flag
04. Super Mario 3D World
03. Tearaway
02. The Last of Us
01. Grand Theft Auto V

IGN

Redaktionwahl mit weiteren Kategorien.

Spiel des Jahres: The Last of Us
Nominiert: BioShock Infinite; Device 6; Dota 2; Gone Home; Grand Theft Auto V; Super Mario 3D World; Tearaway; The Legend of Zelda: A Link Between Worlds; Tomb Raider

360-Spiel des Jahres: Grand Theft Auto V
Nominiert: BioShock Infinite; Rayman Legends; State of Decay; Tomb Raider

PS3-Spiel des Jahres: The Last of Us
Nominiert: Bioshock Infinite; Grand Theft Auto V; Ni no Kuni - Der Fluch der Weißen Königin; Tomb Raider

Wii-U-Spiel des Jahres: Super Mario 3D World
Nominiert: Assassin’s Creed IV: Black Flag; LEGO Marvel Super Heroes; Pikmin 3; Rayman Legends

PC-Spiel des Jahres: Gone Home
Nominiert: BioShock Infinite; Dota 2; Gunpoint; Rogue Legacy

GAMESPOT

Redaktionwahl mit weiteren Kategorien.

Spiel des Jahres: The Legend of Zelda: A Link Between Worlds
Nominiert: Assassin's Creed IV: Black Flag; BioShock Infinite; Brothers - A Tale of Two Sons; Dota 2; Gone Home; Grand Theft Auto V; Path of Exile; Super Mario 3D World; The Last of Us

360-Spiel des Jahres: Grand Theft Auto V
Nominiert: Assassin's Creed IV: Black Flag; BioShock Infinite; Brothers - A Tale of Two Sons; DmC: Devil May Cry; Metro: Last Light; Rayman Legends; Splinter Cell: Blacklist; State of Decay; Tomb Raider

PS3-Spiel des Jahres: The Last of Us
Nominiert: Assassin's Creed IV: Black Flag; BioShock Infinite; Brothers - A Tale of Two Sons; DmC: Devil May Cry; Grand Theft Auto V; Guacamelee!; Ni no Kuni - Der Fluch der Weißen Königin; Rayman Legends; Tomb Raider

Wii-U-Spiel des Jahres: Super Mario 3D World
Nominiert: LEGO City Undercover; Pikmin 3; Rayman Legends; Runner 2: Future Legend of Rhythm Alien

PC-Spiel des Jahres: Path of Exile
Nominiert: BioShock Infinite; Brothers - A Tale of Two Sons; DmC: Devil May Cry; Dota 2; Gone Home; Metro: Last Light; Papers, Please; The Stanley Parable; Tomb Raider

JOYSTIQ

Top 10 der Redaktion sowie persönliche Listen.

10. Fire Emblem: Awakening
09. The Stanley Parable
08. Saints Row IV
07. Device 6
06. Gone Home
05. Tomb Raider
04. Super Mario 3D World
03. Brothers - A Tale of Two Sons
02. The Legend of Zelda: A Link Between Worlds
01. The Last of Us

DESTRUCTOID

Redaktionswahl mit weiteren Kategorien.

Spiel des Jahres: The Last of Us
Nominiert: BioShock Infinite; Far Cry 3: Blood Dragon; Fire Emblem: Awakening; Grand Theft Auto V; Guacamelee!; Kentucky Route Zero; Ni no Kuni - Der Fluch der Weißen Königin; Super Mario 3D World; Tomb Raider

Konsolenspiel des Jahres: The Last of Us
Nominiert: BattleBlock Theater ; Beyond: Two Souls; Dead Rising 3; Killzone: Shadow Fall ; Pikmin 3 ; Puppeteer; Rain ; Super Mario 3D World ; The Legend of Zelda: The Wind Waker HD

PC-Spiel des Jahres: Papers, Please
Nominiert: Antichamber; Gone Home; Gunpoint; Kentucky Route Zero; Shadow Warrior; Shadowrun Returns; Surgeon Simulator 2013; The Stanley Parable; The Swapper

KOTAKU

Spiel des Jahres: The Last of Us

GIANT BOMB

Persönlichen Top-10-Listen sowie die "2013 Game of the Year Awards" mit weiteren Kategorien.

Spiel des Jahres: The Last of Us
02. The Legend of Zelda: A Link Between Worlds; 03. BioShock Infinite; 04. Gone Home; 05. Brothers - A Tale of Two Sons, 06. Assassin's Creed IV: Black Flag; 07. Dota 2; 08. Divekick; 09. Papers, Please; 10. Rogue Legacy

QUARTER TO THREE bzw. Tom Chick

Dieses Jahr nur "Games that tell a story through gameplay [and] that are particularly great at being games and not just puzzles or tests of skill or dazzling virtual wonderlands." Deswegen ohne Platzierung: Assassin's Creed IV: Black Flag; Dead Space 3; Desktop Dungeons; Don't Starve; Monaco; Rayman Legends; Sonic & All-Stars Racing Transformed; Splinter Cell: Blacklist; Tales of Maj'Eyal; The Wonderful 101

10. LEGO City Undercover
09. Wargame: AirLand Battle
08. Metro: Last Light
07. Tearaway
06. Saint Row IV
05. State of Decay
04. Little Inferno
03. Gone Home
02. Tomb Raider
01. Grand Theft Auto V

GAMETRAILERS

Redaktionswahl mit weiteren Kategorien.

Spiel des Jahres: The Last of Us
Nominiert: Assassin's Creed IV: Black Flag; BioShock Infinite; Fire Emblem: Awakening; Grand Theft Auto V; Luigi's Mansion 2; Ni no Kuni - Der Fluch der Weißen Königin; Pokémon X & Y; Super Mario 3D World; The Legend of Zelda: A Link Between Worlds

GAME INFORMER

Redaktionswahl mit weiteren Kategorien.

Spiel des Jahres The Last of Us

360-Spiel des Jahres (exklusiv): BattleBlock Theater

PS3-Spiel des Jahres (exklusiv): The Last Of Us

Wii-U-Spiel des Jahres (exklusiv): Super Mario 3D World

PC-Spiel des Jahres (exklusiv): Dota 2

METACRITIC

Bestenlisten der Durchschnittswertungen aus unterschiedlich vielen Tests diverser gewichteter Publikationen.

Spiel des Jahres: Grand Theft Auto V

Top 5 von 25 (360):
"Best Xbox 360 Exclusive": BattleBlock Theater

05. Star Wars Pinball: Balance of the Force
04. XCOM: Enemy Within
03. Rayman Legends
02. BioShock Infinite
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04. Rayman Legends
03. BioShock Infinite
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01. Grand Theft Auto V

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05. Pikmin 3
04. Deus Ex: Human Revolution - Director's Cut
03. The Legend of Zelda: The Wind Waker HD
02. Rayman Legends
01. Super Mario 3D World [«Best Wii U Exclusive»]

Top 5 von 25 (PC):

05. Dota 2 [«Best PC Exclusive»]
04. Brothers - A Tale of Two Sons
03. Spelunky
02. Fez
01. BioShock Infinite

Freitag, 22. November 2013

Von dem Winamp zu dem Cube zu der Bee

Der bekannte Audio- und Mediaplayer Winamp samt zugehöriger Webdienste wird im Dezember 2013 nach 15 Jahren eingestellt. Diese Nachricht kam überraschend, andererseits vielleicht nicht unerwartet, denn Misswirtschaft und Fehlentscheidungen hatten zu großem Bedeutungsverlust des einstigen Platzhirsches geführt. Und man kann sich zudem fragen, welchen Stellenwert lokale Audioplayer und Musiksammlungen heutzutage für junge Medienkonsumenten noch haben in Zeiten von Netzangeboten wie YouTube, Bandcamp, SoundCloud, Spotify oder Google Play.

Winamp selbst ist für mich als Windows-Nutzer untrennbar mit dem Entdecken des MP3-Formats Ende des letzten Jahrhunderts verbunden, denn das erste derart komprimierte Lied wurde mir eben in Winamp vorgespielt - wild 90s shit! Die Suche nach Skins und Visualisierungen dafür wurde fast wichtiger als das quälend langsame Herunterladen von oft miserabel encodierten und nicht getaggten Songs per Modem ("hast du schon von diesem Napster gehört?"); ich erinnere mich an das Cthugha-Plugin auf mehreren (?) 1,44"-Disketten.

Mit iTunes kam Anfang der 2000er dann das Konzept der Medienbibliotek auf, das auch irgendwann von Winamp integriert wurde. Das interessierte mich aber nicht mehr, weil ich musikCube entdeckt hatte. Das Programm von Casey Langen hatte eine schlichte, aber nicht hässliche Oberfläche (keine Skins!) und vier Konzepte sollten in den kommenden Jahren alle anderen Player für mich verleiden: schnelle Musikbibliothek, zugängliche Suchfunktion, Filteransichten für Künstler, Alben etc. sowie eine Liste der aktuell abzuspielenden Lieder ("Now Playing").

Da leider die Weiterentwicklung von musikCube bereits 2006 endete und alle Versuche scheiterten, weitere Programmierer an das Projekt oder den Nachfolger zu binden, blieb ein zwar im Kern funktionierender Audioplayer übrig, dem jedoch eine Menge moderner Funktionen fehlten, dafür ebenso viele Fehler enthielt (wer sich "mC" anschauen möchte, beachte bitte diese Hinweise).

Ich war damals nicht bereit, in meinen Augen aufgeblähte Software zu benutzen (oft auf .NET aufsetztend, das ich aus Prinzip nicht installierte). Viele Programme waren überladen bis hässlich oder ließen liebgewonnenene musikCube-Bedienkonzepte vermissen. Und auf ein Fernstudium, um foobar2000 meinen Wünschen entsprechend konfigurieren zu können, hatte ich keine Lust.

So blieb ich beim musikCube, selbst als er unter Windows 7 nicht mehr so ganz sauber lief und Mitte 2013 zudem die Website und das Forum weitgehend abgeschaltet wurden. Parallel nutzte ich zeitweise noch den winzigen Billy, der zwar keine Medienbibliothek besaß, aber man konnte viele Tausend Lieder unschlagbar schnell durchsuchen und in eine Wiedergabeliste einreihen (wenn die Dateien gut benannt waren, da es nur rudimentären Tag-Support gab). Das Programm von Sanne Schaap lag drei Jahre auf Eis, bevor es 2008 noch einmal kurzzeitig erweitert wurde - leider nicht um Unterstützung für AAC/MP4, was mittlerweile ärgerlich ist. Und im Dateimanager meiner Wahl FreeCommander (neue Version auch heiß erwartet) gebe ich Audiodateien via MPC-HC wieder - kaum ein Programm startet schneller!

All die Zeit war Winamp übrigens immer noch mit Musikdateien unter Windows verknüpft. Das verkündete Ende nahm ich dann zum Anlass, mich noch einmal umzuschauen. In jüngster Vergangenheit hatte ich bereits Clementine entdeckt, der früher keine globale Suchfunktion bot, aber mittlerweile zu einem nützlichen und schnellen Player gereift war - leider ohne Filteransichten, dafür mit beachtlicher Internet-Integration. Letzteres ist auch die Philosophie von Tomahawk, dafür finde ich dieses Programm weitgehend unbedienbar. MediaMonkey war für mich ein Moloch, viele andere Programme boten einfach nicht die zentralen musikCube-Ideen oder waren mir zu unansehnlich.

Und dann stolperte ich über MusicBee von Steven Mayall. Ich bin mir sicher, dass ich mir den Player vor Jahren schon einmal angeschaut hatte, aber jetzt überzeugte er mich fast sofort: Mit ein paar Einstellungen sind alle Konzepte von musikCube vorhanden und dessen klares Look and Feel weitgehend reproduziert. Dazu viele nette und fortgeschrittene Ideen, auch wenn die zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten bisweilen verwirrend präsentiert werden. Und das Wichtigste: Die Weiterentwicklung ist noch quicklebendig. Yeah!

PS: Wo ich schon einmal bei halbtoten Anwendungen bin: Ohne eine simple (!) Erweiterung der Windows'schen Zwischenablage kann ich nicht leben und da habe ich bis heute keinen adäquaten Ersatz für die letzte 2008er Beta von Francis Gastellus ClipX samt Stickies-Plugin gefunden (Nachteil: Unregelmäßig sammeln sich Megabytes an temporären Dateien an, die man jedoch händisch oder via Winapp2.ini löschen kann). Und David Carpenters famoses Desktop-Suchprogramm für Datei- und Ordnernamen Everything wurde zwar zuletzt nach vier Jahren Stillstand weiterentwickelt, ist aber offiziell auch noch in der Betaphase.

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