Movie Month 1/2013
Von mir drüben bei den Zelluloidfreaks:
Vom Kollegen Tobberich: Der Geschmack von Rost und Knochen, Django Unchained, Flight
«Dass wir ausgerechnet Peter und nicht Olivia in der letzten Einstellung sehen, sagt viel darüber aus, wie sehr es in der Serie inzwischen um die Beziehung zwischen Vater und Sohn geht. Noch in Staffel drei sah das große Thema anders aus.»Emotionale Szenen haben in Fringe immer funktioniert, waren das tragende und verbindende Element. Keine verschwurbelten Science-Fiction-Geschichten oder Mystery-Vorfälle, bei denen man seit der ersten Staffel immer recht tolerant sein musste, sondern hervorragende Darsteller, interessante Figuren und ihre Beziehungen. Fringe war im Kern eben doch eine Familien- und Liebeserzählung über Verlust und Glück. Die menschlichste Genreserie?
«If The Observers have taken over 2136, presumably 2167 in that time line's future will be a time already taken over by Observers with few, if any, remaining humans, and there will be no breakthrough leading to the creation of the Observers as a new continuity had already been established. In order to prevent The Observers from being created, wouldn't you have to go back to a point before The Observers' takeover to send the boy forward into 2167? How will the reset affect the alterverse? Will Fauxlivia and NerdLee remember Olivia's last visit?»Im Jahr 2009 bilanzierte ich zur allerersten Episode:
«Alles in allem ziemlich viel Unsinn, aber seriös und durchaus unterhaltsam vermittelt. Mal sehen, ob der Kurs klarer sein wird als bei Akte X oder Lost...»Der Kurs mag klarer gewesen sein, aber ohne Irrungen und Wirrungen verlief die Reise nicht. Nach einer "Edeltrash"-Phase erreichte die Serie mit dem Ende der zweiten Staffel und der dritten Staffel ihre Höhepunkt, wo Charaktere und Plot eine hochqualitative Einheit bildeten. Leider fand Fringe ab dem fehlgeleiteten Finale der Staffel 3 nie wieder zu dieser Form zurück und veränderte schließlich sogar rückwirkend die Serienmythologie, aber die Figuren überdauerten. Und Walters Worte gelten auch für den Zuschauer, der all die Jahre die Serie verfolgte:
«I don't want you to be sad. The time we had together we stole. I cheated fate to be with you. And we shouldn't have had that time together, but we did. And I wouldn't change it for the world.»PS: "Sw2012" schrieb für Serienjunkies einen ähnlich gelagerten, wenn auch wohlwollenderen Rückblick.
«If they can travel to the Alterverse as easily as they can travel within our universe, why have The Observers generally left the Alterverse alone? (We know that an Observer observing Walternate in the Alterverse made Walternate not notice discovering the cure for Peter's malady.) Does the Alterverse have Observers of its own, or are they observed by Observers from our universe? Does the Alterverse have a different destiny in which The Observers never develop?»Darüber erfährt man nichts, wie generell nur grobe Informationen gegeben werden (Walternate bspw. in Rente). Es gibt ein kurzes Vier-Augen-Gespräch zwischen Olivia und Nerdlee (er blieb damals aus Liebe zu Fauxlivia "drüben"): "You deserve all the happiness that you got." Und witzig: Nerdlee ist etwas zum Bad Ass geworden, während Fauxlivia die Lederjacke mit Olivia getauscht hat. So meint Faux dann auch zu Nerdlee im Hinblick auf die dank Amber junggebliebene Olivia: "You can stop checking out my young ass."
«Einer der schönsten Dinge an Fringe war immer, dass man als Zuschauer nicht wie ein Idiot behandelt wurde, und das behalten die Macher bis zum Ende bei.»... meint "sw2012" für Serienjunkies. Die Folge mag als "exzellent gelungen" angesehen werden (5/5 Punkte), aber in Sachen Logik wurde dem Zuschauer besonders in dieser letzten Staffel eine Menge zugemutet. Der A.V. Club gibt der finalen Doppelfolge eine A-.
«Seeing as September was known to have previously sympathized with Walter and the Fringe team and was banished for it, you would think they might keep an eye on him with Walter at learge. [...] If The Observers have the ability to tag someone so that they can track them, shouldn't the first thing they do when taking someone prisoner (like they did Walter in a previous episode) be to tag them?»Doch Septembers Wohnung wurde kurz zuvor verlassen und Windmark hat ein paar emotionale Anwandlungen (durch den Kontakt seinerzeit mit Peter?). Hätte Septembers zurückgelassene Bombe nicht unübersehbar geleuchtet, wäre dies auch das Ende von Windmark gewesen, aber so entkommt er wieder einmal. Er befiehlt den Loyalisten, die Verkehrskameras auszuwerten (Cordial Deconstruction: "Brilliant!") und das Fluchtfahrzeug wird so identifiziert. Es ist schon beinahe dreist, dass der Überwachungsstaat jede Episode derart rückständig gezeigt wird und das Fringe-Team vor keinerlei Probleme stellt.
«It is implied in this episode that the reason the Observers were observing the various points in Earth’s history was to determine the point in time in which their plan was most likely to succeed. I actually think this was nicely done.»Und muss Walter überhaupt noch Schuldgefühle haben, wenn die Zeitlinie doch verändert wurde? Ist das alles verwirrend. Aber immerhin geht es nun mit voller Fahrt ins Finale und man darf gespannt sein, ob dort noch positive Überraschungen warten. Irgendwie bezweifle ich das angesichts dieser und der letzten Staffel. "Sw2012" für Serienjunkies stellt noch interessante Überlegungen zu buddhistischen Untertönen an, hält diese Episode jedoch für nicht gut (3/5 Punkte), weil zu viel "erklärt, geplant, besprochen" wird - aber wenn zuletzt zwar recht vie Action passierte, dafür die Handlung nur vorankroch, wird die Erzählzeit eben knapp. Der A.V. Club vergibt die Note B.
«Walter now realizes that September was speaking [...] about his own son and not Peter when he told Walter, "The boy is important, he must live." Sorry, but I don’t buy it; this is clearly (in my opinion) a retcon.»
«War er ein Mensch mit Gefühlen und Haaren, bevor er zum Observer wurde, oder ist er ein Observer, der bewusst wieder zur Menschheit zurückgekehrt ist, vielleicht dadurch, dass auch er sich den Chip herausgerissen hat?»Diese Episode gehört zu den langweiligsten der fünften Staffel! Die Charaktere hetzen wie auf Autopilot von einer Technologie zur nächsten, reden nur über offensichtliche Dinge und wissen am Ende doch nicht, welchen Zweck Michael erfüllen soll. Der Tod von Nina Sharp nimmt nur Walter und (etwas aufgesetzt) Michael mit, dem Zuschauer ist sie als reine Nachschubressource für die Rebellen ziemlich egal - ihr Dahinscheiden jedoch ist somit nicht nur ein menschlicher Verlust. Peters kurzzeitiges Dasein als Observer spielt keinerlei Rolle mehr, Astrid hat auch nichts zu melden, einzig die Information, dass Michael kein Junge, sondern eine genetische Anomalie sei, dürfte relevant sein.